10 Jahre Stadtkirchenarbeit


Archivmeldung aus dem Jahr 2011
Veröffentlicht: 27.11.2011 // Quelle: Stadtverwaltung

Bürgermeister Friedrich Busch hielt anläßlich 10 Jahre Stadtkirchenarbeit beim Festgottesdienst zum 1. Advent in der Christuskirche folgende Rede:

"Meine sehr geehrten Damen und Herren
liebe Gemeindeglieder,

die Evangelische Gemeinde Leverkusen-Wiesdorf gibt offiziell eine bemerkenswerte Selbstdarstellung ab. Zur Lage heißt es da:
„Im Norden ist sie durch die A1 begrenzt, im Osten durch die A3, im Süden durch das Bayer-Werk und im Westen schließlich durch den Rhein.“

Auch Ortsunkundigen ist damit klar: Hier herrscht keine ländliche Idylle. Die Christuskirche ist kein romantisches Kirchlein inmitten von blühenden Wiesen. Sie umfasst vielmehr den alten Ortskern von Wiesdorf sowie die City von Leverkusen, das Rathaus und nicht zuletzt die BayArena. Das heißt, sie liegt wortwörtlich im Herzen der Stadt.

Doch es gehört viel dazu, dass eine Kirche auch gesellschaftlich ihren Platz in der Stadt hat.

Im Jahr 1906 wurde die Christuskirche geweiht. Damals wurde sie noch als trutzige Burg angelegt, wie auch der Spruch im Giebel besagt: „Ein feste Burg ist unser Gott.“ Doch das ist über hundert Jahre her. Die Menschen verstehen Kirche heute anders als noch zu Kaisers Zeiten.

Würden wir hier nach einem Hollywood-Drehbuch leben, dann läge die Kirche längst leer und isoliert in einem Problemviertel. Da müsste sich schon eine Nachtclubsängerin als Nonne verkleiden, um Schwung in verknöcherte Strukturen zu bringen.

Zum Glück sind wir aber in Wiesdorf. Hier stehen die Menschen mitten im Leben, und ihre Kirche auch.
Wandel kommt hier von innen heraus, und es bedarf keiner Film-Komödie, um Neuerungen von außen hineinzutragen. Vielmehr ist die Kirchengemeinde von sich aus aktiv geworden, lange bevor ein Pastor vor leeren Bänken predigte.

Ich möchte Ihnen gerne die Grüße und Glückwünsche der Stadt überbringen, denn heute feiern Sie zehn Jahre Stadtkirche und damit ein überaus geglücktes Experiment.

Die Evangelische Kirchengemeinde Wiesdorf hat beherzt ihr Ziel angepackt, einen Ort zu schaffen, an dem sich Menschen begegnen können. Ihr erklärter Wunsch ist es, eine gastfreundliche Gemeinde zu sein, in der jeder willkommen ist.

Herr Pfarrer Prößdorf hat schon dargestellt, welche Anstrengungen die Gemeinde auf sich genommen hat, um der Christuskirche ein einladendes Gesicht zu geben. Baulich wurde der Charakter der Gründerzeit erhalten und zugleich eine freundliche Atmosphäre geschaffen. In der modernen City ist sie ein wahres Schmuckstück, das die Einkaufszone auf das Schönste ergänzt.

Doch es sind immer die Menschen, die eine Gemeinde prägen.
Die Evangelische Kirche in Wiesdorf lebt durch ihre Gemeinde und ihre Aktivitäten, die verschiedenen Kirchenkreise und nicht zuletzt das Kochteam, das Leib und Seele zusammenhält.

Herr Pfarrer Engels und Herr Pfarrer Prößdorf haben ganz persönlichen Anteil daran, dass in der Christuskirche ein lebendiger Austausch stattfindet und unterschiedliche Menschen miteinander ins Gespräch kommen. Die Stadtkirchenarbeit hat ihnen auch den Geist von Toleranz und Weltoffenheit zu verdanken, mit denen sie auf Menschen zugehen. Dazu beschreiten sie neue Wege. Ich erinnere an das von Pfarrer Prößdorf gegründete „Institut für schräges Denken“ und das Buch über „1000 Heilige Orte“, in dem Herr Pfarrer Engels zur spirituellen Weltreise einlädt.

Darin geht es, wenn ich es zitieren darf, um „Orte, an denen man spüren kann, dass es mehr Dinge gibt auf dieser Welt, als wir mit Händen greifen oder dem Geist erfassen können. Orte des Friedens und der Kraft, an denen der Mensch eine Ahnung davon bekommen kann, dass er Teil eines großen Ganzen ist.“

Die Stadt Leverkusen darf sich glücklich schätzen, dass die Christuskirche seit zehn Jahren ihrem Anspruch als Stadtkirche mehr als gerecht wird. Sie verbindet verschiedenste Bedürfnisse:
Sie ist ein Ort der Stille und ein Ort für Konzerte.
Hier gibt es klassische Musik, Gospel und Musik-Kabarett;
die Christuskirche ist der Leverkusener Kultur eng verbunden, teils mit eigenen Aktivitäten, teils in Kooperation mit Veranstaltungsreihen des städtischen Kulturbüros, zum Beispiel der Leverkusener Kunstnacht oder „lev liest“.

Sie ist vor allem auch ein Ort, der durchaus seinen Platz im Buch von Herrn Pfarrer Engels verdient hätte: ein Ort des Friedens und der Kraft, an dem der Mensch dem Himmel ein wenig näher ist.

Vielen Dank."


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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