Verbrennungen

Schauspiel von Wajdi Mouawad

Archivmeldung aus dem Jahr 2009
Veröffentlicht: 19.03.2009 // Quelle: KulturStadtLev

„Jetzt, da wir zusammen sind, geht es besser.“ – Nawal Marwan stirbt 60jährig in Montréal und hinterlässt ihren erwachsenen Kinder Jeanne und Simon ein merkwürdiges Testament: Sie bekommen von ihrem Anwalt zwei Briefe, die sie ausliefern sollen. Jeannes Brief ist an den tot geglaubten Vater gerichtet, Simons Brief an einen Bruder, von dessen Existenz sie bisher nichts wussten.
Äußerst widerstrebend machen sie sich auf die Suche nach der Geschichte ihrer Familie, von der sie so gut wie nichts wissen. Dazu reisen sie in den Libanon, das von Bürgerkriegen zerrissene Heimatland ihrer Mutter und suchen nach Spuren ihrer Herkunft. Und je tiefer sie graben, desto furchtbarer werden die Geheimnisse, auf die sie stoßen.
Zunächst aber entdecken sie die Geschichte einer großen, verlorenen Liebe. In Rückblenden wird die Geschichte der jungen Nawal erzählt, die erst 14 ist, als sie mit Wahab ein Kind bekommt. Das Umfeld der beiden reagiert radikal: Wahab muss fliehen und Nawal wird vor die Wahl gestellt, das Kind zur Adoption frei zu geben oder nackt und mittellos aus ihrem Dorf verjagt zu werden. Einige Jahre danach macht sie sich in ihrem von Bürgerkriegen erschütterten Land auf die Suche nach ihrem verlorenen Kind. Aber das Waisenhaus, das sie findet, ist leer. Auf ihrer Odyssee entgeht Nawal mehrfach nur knapp dem Tod, wird Zeugin schrecklicher Ereignisse und schließlich, der Logik des Krieges gehorchend, auch selbst zur Täterin.
Die beiden Erzählstränge laufen schließlich in der Folterhölle von Kfar Rayat zusammen, und dort finden Jeanne und Simon nicht nur die Geschichte ihrer Existenz und ihre wahren Namen heraus, sondern auch eine Wahrheit, die so grauenhaft ist wie der Krieg selbst …

Aus dem Frankokanadischen von Uli Menke
Das Rheinische Landestheater Neuss
Inszenierung: Andre Sebastian
Ausstattung: Svea Kossack
Mit: Hergard Engert, Anna Warntjen, Tini Prüfert, Jochen Ganser, Hermann Große-Berg, Gunter Heun
und Anas Ouriaghli

Termin:
Mittwoch, 25. März 2009
19.30 – ca. 22.00 Uhr einschl. Pause

Ort:
Forum – Studio

Karten:
15,20 Euro (erm.: 8,35 Euro)
Kartenbüro im Forum (Tel. 0214-406
4113), Stadt-Info im City-Point (Tel. 0214-86 61-111), an allen Ticket-Online-Vorverkaufsstellen, über Internet (www.kulturstadtlev.de) sowie eine Stunde vor der Veranstaltung an der Tageskasse


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Kultur
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