Bildungsdokumentation in Kindertageseinrichtungen


Archivmeldung aus dem Jahr 2007
Veröffentlicht: 24.01.2007 // Quelle: Stadtverwaltung

Im August 2006 ist in allen 38 städtischen Kindertageseinrichtungen die "Leverkusener Bildungsdokumentation" eingeführt worden. Grundlage dafür war die "Bildungsvereinbarung NRW", die 2003 zwischen dem Land und den Kindergartenträgern geschlossen wurde.

Sie beruht auf folgenden Überlegungen:

Neben der Betreuungsaufgabe haben die Kindertageseinrichtungen einen eigenständigen Bildungs- und Erziehungsauftrag. Höchstes Ziel ist dabei die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung des Kindes. Das Kind soll sich in der Tageseinrichtung wohl fühlen und sich nach seinen Fähigkeiten bestmöglich entwickeln. Um diesem Ziel gerecht zu werden, wird das Kind - sein Verhalten, Spiel, Bewegung, Sprache - gezielt beobachtet. Die Beobachtungen wiederum sind Grundlage für individuelle Förderschritte.

Leverkusener Eltern, die ihr Kind in einer städtischen Kindertageseinrichtung anmelden, entscheiden daher seit Sommer 2006 gleichzeitig mit der Anmeldung, ob die Erzieher/innen den jeweiligen Entwicklungsstand ihres Kindes in einer persönlichen Bildungsdokumentation festhalten sollen. Außer den Erziehungsberechtigten hat niemand ein Recht auf Einblick in die Bildungsdokumentation. Sie ist Grundlage für die jährlichen Entwicklungsgespräche mit den Erziehern, und am Ende der Kindergartenzeit geht sie in den Besitz der Eltern über.

Fast sechs Monate nach der Einführung ist Rainer Gurk, Leiter des Fachbereichs Kinder und Jugend, vom Nutzen der neuen Leverkusener Bildungsdokumentation für Kind und Eltern überzeugt: 80 Prozent aller Eltern der rund 2.000 Leverkusener "Kindertagesstättenkinder" haben sich bisher mit der Dokumentation einverstanden erklärt. Um noch mehr Werbung zu machen, wird heute in allen Leverkusener Kindertageseinrichtungen ein Elternbrief verteilt, der die Eltern informiert und sie ermuntert, sich für die Dokumentation zu entscheiden.

Entwickelt wurde die Leverkusener Bildungsdokumentation von Fachberaterin Gudrun Bier in Zusammenarbeit mit Karl-Peter Thoms von der psychologischen Beratungsstelle und von Kindertagesstättenleiterinnen in Leverkusen. Darüber hinaus absolvierten jeweils zwei Erzieher/innen pro Einrichtung speziell zum Thema Bildungsdokumentation eine fast einjährige Fortbildung am Institut für frühkindliche Bildung der Universität zu Köln.

Die Bildungsdokumentation in Leverkusen fußt auf der Theorie der "wahrnehmenden Beobachtung": Grundlage ist nicht etwa eine Erwartungshaltung gegenüber dem Kind, sondern vielmehr die Wahrnehmung der individuellen Fähigkeiten und emotionalen Möglichkeiten des Kindes. Der Beobachter will nichts Bestimmtes wissen, sondern ist bereit wahrzunehmen, was das Kind indirekt oder direkt über sich, seine Gedanken und Erlebnisse mitteilt.

Die Dokumentation erfolgt nach einem standardisierten Verfahren. Jede Fachkraft in den Kindertageseinrichtungen erhält ein Begleitheft mit Anleitungen für die Bearbeitung und Formulierungshilfen.

Oberbürgermeister Ernst Küchler, der am heutigen Pressetermin als Gast teilnahm, unterstrich, wie wichtig gerade die individuelle Förderung des Kindes in den frühen Kinderjahren sei.


Leider behinderte die Stadtverwaltung die freie Berichterstattung
Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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