Cy Colemans Musical "Sweet Charity"

Charity Hope Valentine ist ein Animiermädchen in einem New Yorker Nachtlokal, die trotz schlimmer Erfahrungen, die bei diesem Job zwangsläufig sind, ihren edlen Charakter bewahrt hat. Ihr Glaube an das Gute im Menschen ist durch nichts zu erschüttern. Obwohl sie von den Männern immer wieder enttäuscht wird, verliert sie ihre Lebensfreude nicht und auch nicht die Hoffnung auf Erfüllung ihrer Träume vom Glück. Sie ist ein typisches Produkt des großstädtischen Nachtlebens, wird als Lustobjekt benutzt, sogar beraubt und beinahe umgebracht, bis sie schließlich den neurotisch gehemmten jungen Buchhalter Oscar Lindquist kennenlernt. Aus Furcht vor seiner Kleinbürgermoral verheimlicht sie ihre Lebensweise und lässt ihn in dem Glauben, sie sei eine Bankangestellte. Doch auch die krampfhafte Illusion von Ehe und stabiler Zukunft wird zerstört. Als Oscar die Wahrheit über Sweet Charity erfährt, die für ihn der Inbegriff weiblicher Reinheit und Unschuld war, warnt er sie vor seiner krankhaften Eifersucht. Da sie ihn dennoch zu halten versucht und sich wie eine Klette an ihn klammert, stößt er sie ins Wasser. Wieder einmal rettet Sweet Charity mit Mühe ihre Haut und hofft unbeirrbar auf ein neues Wunder. Das Musical, zu dessen populärsten Songs das nachmals als Macho-Hymne goutierte "Big Spender" gehört, entstand 1966 nach dem Film "Die Nächte der Cabiria" von Federico Fellini. Sweet Charity "...ist ein mit viel Liebe zum Detail inszeniertes Bühnenstück, bei dem eine optimale Mischung von Witz, Charme und einer Spur Erotik für einen sehr unterhaltsamen Abend sorgt", resümierte die Kritik. In der begeistert aufgenommenen Inszenierung von Dirk Böhling des Landestheaters Detmold zeichnet Boris Anifantakis für die musikalische Einstudierung verantwortlich. Die Aufführung findet in deutscher Sprache statt. Sa 10. November, 19.30 Uhr, Forum, Großer Saal