Bernd-Ekkehart Scholten neuer Superintendent


Archivmeldung aus dem Jahr 2020
Veröffentlicht: 26.09.2020 // Quelle: Evangelischer Kirchenkreis

Der Leverkusener Pfarrer Bernd-Ekkerhart Scholten wurde auf der außerordentlichen Kreissynode am Freitag, 25.09.2020 in der Hoffnungskirche in Rheindorf als neuer Superintendent des Kirchenkreises Leverkusen gewählt.
Mit 52 Stimmen für Scholten und 15 Stimmen für den Mitbewerber Dr. Dieter Jeschke entschieden sich die Synodalen im ersten Wahlgang für Scholten. Er tritt die Nachfolge von Superintendent Gert-René Loerken an, der Ende des Jahres in den Ruhestand geht.
In seiner Bewerbungsrede plädierte Bernd-Ekkehart Scholten für Offenheit, Vielfalt und ein stärkendes Miteinander. Durch verschiedene Formen der Kooperation könne der Kirchenkreis die Kirchengemeinden entlasten. Klar sei: „In unserer Kirche geben nicht Einzelne den Weg vor, sondern stoßen partnerschaftliche neue Entwicklungen an“, so Scholten.
Als „Brückenbauer“ sei ihm daran gelegen, nah bei den Menschen zu sein und sie ernst zu nehmen. Dabei verwies er auch auf die anwaltschaftliche Funktion der Kirche – an der Seite der Menschen, die am Rand stünden.
Die Wahl fand mit rund 50 Personen in den Räumen der Hoffnungskirche statt, gleichzeitig auch mit weiteren 60 Synodalen und Gästen als Videokonferenz. Eine besondere Herausforderung war die sowohl digitale wie auch analoge Stimmabgabe.

INFO
Der Superintendent leitet den Kirchenkreis in gemeinsamer Verantwortung mit dem Kreissynodalvorstand und vertritt die Kirche nach außen. Außerdem führt er Aufsicht über die Kirchengemeinden und Presbyterien, die Einrichtungen und ihre Organe.
Die Kreissynode ist das oberste Leitungsgremium des Kirchenkreises. Mitglieder sind die Pfarrerinnen und Pfarrer aller Gemeinden, die Funktionspfarrerinnen und -pfarrer, Presbyterinnen und Presbyter. Die Kreissynode beruft weitere Mitglieder. Die Synode wählt den/die Superintendenten/-in, berät und beschließt den Haushalt, Stellen oder Einrichtungen.
Zum Kirchenkreis Leverkusen gehören 11 Kirchengemeinden in den fünf Städten Leverkusen, Leichlingen, Burscheid, Langenfeld und Monheim mit rund 70.000 evangelischen Christinnen und Christen.


Interview mit Bernd-Ekkehart Scholten, Pfarrer der Ev. Kirchengemeinde an Dhünn Wupper und Rhein (ehemals Ev. Kirchengemeinde Leverkusen-Küppersteg-Bürrig)
Pfarrer Bernd-Ekkehart Scholten ist 54 Jahre alt und lebt mit seiner Partnerin zusammen.
Nach dem Studium der Theologie in Bonn und Wuppertal folgten Stationen in Longerich, Opladen und Bergisch Neukirchen. Seit 1996 ist er Gemeindepfarrer in Küppersteg-Bürrig, Kirchenkreis Leverkusen, jetzt fusioniert als „An Dhünn Wupper und Rhein“.
Von 2003 bis 2013 nahm er die Funktion des 2. Stellvertretenden Skriba im Kreissynodalvorstand des Kirchenkreises Leverkusen wahr, seit 2013 ist er Assessor (stellvertretender Superintendent).

• Welche Herausforderungen sehen Sie für die anstehende Amtszeit?
Ganz aktuell ist es die Corona-Pandemie. Gemeinde sein mit Abstand und ohne Gesang: das zeigt die Brüchigkeit der Situation. Die demographischen Veränderungen bringen es mit sich, dass wir weniger Mitglieder haben werden und geringere finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. Traditionen brechen weg und gesellschaftlich werden Glaube und Kirche kritischer gesehen.
Hinter all dem steht die große Herausforderung, nach Wegen zu suchen, die befreiende Botschaft des Glaubens in unsere Zeit hinein zu übersetzen, eine gemeinsame Vision zu entwickeln und Gemeinde mutig neu zu denken.

• Häufig wird ein Bedeutungsverlust der Kirche festgestellt. Was setzen Sie dem entgegen?
Natürlich gab es Zeiten, in der der Kirche eine andere Bedeutung beigemessen wurde. Der Bezugsrahmen hat sich verändert, wir leben heute nun einmal in einer anderen Zeit.
Einen Teil der Kritik an der Institution Kirche kann ich verstehen, allerdings kann Kritik hier auch als Katalysator für Veränderungen wirken. Wir sind herausgefordert, dahin zu gehen, wo Leben ist, wo diskutiert und gefragt wird, um Menschen in den unterschiedlichen Phasen des Lebens zu begleiten.
Viele Menschen engagieren sich, sind kreativ und bringen sich ein. Ich finde da bewegt sich ganz viel. Deshalb müssen wir uns nicht entmutigen lassen sondern erfinderisch sein. Gerade in der Coronazeit waren viele Gemeinden mit digitalen Gottesdiensten oder diakonischen Hilfen schnell aktiv. Hier hat sich gezeigt, dass wir auch digitale Kontaktflächen stärken sollen, um Menschen neu zu begegnen.

• Womit begeistern Sie Menschen für unsere Kirche?
Kirche ist für mich Gemeinschaft, Oase, Kraftquelle. In Beziehung mit anderen zu sein – ob hier vor Ort oder mit den Menschen im Partnerkirchenkreis in Tansania – begeistert mich. Kirche soll nah an den Fragen der Menschen sein und ihre Sehnsüchte ernst zu nehmen. Und es ist ein Raum für Spiritualität und das Miteinander des Glaubens.

• Was reizt Sie am Amt des Superintendenten im Kirchenkreis Leverkusen?
Der Kirchenkreis hat viel Potential. Seit 24 Jahren bin ich Pfarrer in Küppersteg und Bürrig. Das war eine Zeit mit vielen Veränderungen, die wir im Presbyterium und als Gemeinde miteinander angegangen sind und gestaltet haben. Genau das reizt mich auch jetzt: mich mit meinen Talenten, Fähigkeiten und Erfahrungen einzubringen, so dass wir in der Gemeinschaft des Kirchenkreises Zukunft gestalten können. Mich reizt weiter die Begegnung mit Menschen in all ihrer Unterschiedlichkeit. Und in diesem verantwortlichen Dienst möchte ich kreative Wege aufzeigen, damit Menschen die Kraft des Evangeliums in ihrem Leben erfahren.

• Welches Vorhaben steht für Sie auf Platz 1?
Den Prozess vorantreiben, wie wir uns fit für die Zukunft machen. Ich setze auf Gespräche, um gemeinsam zu überlegen, wie wir stärker auf der Ebene des Kirchenkreises und der Gemeinden zusammenarbeiten können - etwa, indem wir Kooperationsräume schaffen, die gemeindeübergreifend sind. Möglicherweise werden wir künftig nicht mehr überall alle Dienste anbieten, sondern Schwerpunkte bilden. Der Kirchenkreis kann die Gemeinden dabei als kreative Koordinationsebene durch die Werke, Referate und die Verwaltung unterstützen und entlasten.

• Wie sehen Sie Ihre Rolle als Dienstvorgesetzter?
Ich pflege einen teamorientierten Führungsstil mit partnerschaftlicher Zusammenarbeit auf Augenhöhe und intensiver Kommunikation. Und ich stehe für transparente Strukturen, klare Ziele und vereinbarte Verfahrensweisen. In Konflikten heißt meine Devise: nicht unter den Teppich damit, sondern auf den Tisch. Nach meiner Erfahrung können Konflikte oftmals Motor einer lebendigeren Gemeinschaft sein, wenn sie benannt und bearbeitet werden.

• Wo finden Sie jenseits der beruflichen Pflichten einen Ausgleich?
Ich lese gerne, insbesondere auch Krimis auf Englisch, mag Black Music wie Soul oder Rhythm&Blues und tanze gerne.


Ort aus dem Stadtführer: Küppersteg, Dhünn, Hoffnungskirche, Rhein
Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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