Die Bayer- Kolonien II (Anna) und III (Johanna) galten in der Weimarer Republik bei Architekten als herausragendes Beispiel des humanen Siedlungsbaus für Arbeiter- und Angestelltenfamilien. Das Besondere, zwei Frauen, Johanna Duisberg und Anna Bayer, Vorsitzende des Frauenvereins der Farbenfabriken Bayer haben engagiert und umsichtig an der sozialen Gestaltung des Familienlebens mitgewirkt, indem Frauen und Mädchen die notwendigen Kompetenzen der Haushaltsführung vermittelt wurden. Dieses Wirken stand auch im Kontext der Reformbewegungen mit Reformarchitektur und Reformpädagogik. Kinder sollten Spiel- und Bolzplätze haben, die Küchen wurden funktionale Arbeitsplätze, Wohnungen wurden musterhaft ansprechend eingerichtet. Die hauswirtschaftliche Bildung für Mütter und Töchter sollte insbesondere in den zwanziger Jahren neu Spielräume für Frauen schaffen. Aufgeräumt, sachlich kompetent sollte das Frauenleben in den Kolonien am modernen Chemiestandort sein.
Im Anschluss an die Führung ist ein Tisch beim Italiener „ Da Franco“ in der Hauptstr. 131 reserviert.
Treffpunkt Hinterausgang Bhf. Lev-Mitte
Preis: Mitglieder des Deutschen Frauenrings und des Bergischen Geschichtsvereins 2 €, andere 5€