Rekordzahlen zum Geburtstag

10 Jahre Chempark: Investitionen so hoch wie nie

Archivmeldung aus dem Jahr 2018
Veröffentlicht: 19.03.2018 // Quelle: Currenta

„Das sind tolle Entwicklungen zum zehnten Chempark-Geburtstag“, sagt Chempark-Leiter Lars Friedrich. Zum Jahresmediengespräch hatte Friedrich ins Entsorgungszentrum Bürrig geladen. Dabei zog er ein positives Fazit: Im vergangenen Jahr investierten die im Chempark ansässigen Unternehmen rund 720 Millionen Euro in neue Anlagen und Instandhaltungsmaßnahmen.
Die Summe setzt sich aus 387 Millionen Euro für neue Anlagen und 333 Millionen Euro für die Instandhaltung zusammen. Das sind die höchsten Werte in einer Dekade Chempark. Seit zehn Jahren firmiert das „Werk am Rhein“ – das Ende 2016 sein 125-jähriges Bestehen feierte – unter dem Namen Chempark und ist einer der wichtigsten Chemiestandorte in Europa. Friedrich: „Die Unternehmen setzen auf unseren Chempark und investieren kräftig. Im vergangenen Jahr sind die Investitionen in neue Anlagen um fast 100 Millionen Euro gestiegen. Das verdeutlicht die Attraktivität unseres Standortes und ist gleichzeitig ein wichtiges Zeichen für die Zukunft der Chemie hier in Leverkusen.“

Chempark begrüßt neuen Kurs der Landesregierung
Friedrich unterstreicht, dass weitere langfristig angelegte Investitionen im Chempark keine Selbstläufer sind. Der Austausch hierüber mit den politischen Entscheidungsträgern ist offen und konstruktiv – zum Beispiel mit dem nordrhein-westfälischen Wirtschafsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart, der den Chempark und seine Unternehmen schon mehrfach besuchte. „Damit das Leverkusener Werk – genauso wie seine Schwesterstandorte Dormagen und Krefeld-Uerdingen – weiterhin seine Rolle als Beschäftigungs- und Fortschrittsmotor für die Region übernehmen kann, brauchen wir klare und praxisnahe Rahmenbedingungen. Die neue Landesregierung hat für die Industrie bereits einige positive Signale gesendet“, erklärt der Chempark-Leiter.
NRW braucht mehr Innovationen, und Innovationen brauchen Freiräume. Die Absicht der Landesregierung, sämtliche vorhandene Gesetze und Regeln systematisch auf Hemmnisse zu überprüfen, ist daher richtig und wichtig. Der Chempark-Betreiber wirbt auch bei neuen Regelungen für einen solchen „Innovations-Check“ zur Abschätzung von Gesetzesfolgen. Idealerweise nicht nur in Düsseldorf, sondern auch in Berlin.
Ein richtiger Schritt ist zum Beispiel, know-how-kritische Unterlagen nicht mehr im Rahmen von Anlagengenehmigungen öffentlich zu machen, so wie es die Vorgängerregierung in NRW eingeführt hatte. Positiv hervorzuheben ist auch, dass Industriehäfen mit dem Entfesselungspaket II stärker vor heranrückender Nutzung geschützt werden sollen – das ist insbesondere für die transportintensive chemische Industrie wichtig.
Sehr viel sichtbarer sind die Probleme, die sich aus der dringend notwendigen Instandhaltung und dem Ausbau öffentlicher Verkehrswege ergeben. „Eine uneingeschränkt nutzbare und leistungsfähige Infrastruktur ist wichtig für die Zukunftsfähigkeit der Industrie hier im Land – für die Chempark-Standorte hat sie sogar existenzielle Bedeutung. Dies gilt insbesondere für die Autobahn-Situation im westlichen NRW“, betont Friedrich. „Ersatzbauwerke für die Rheinbrücken der A 1 und der A 40, der Ausbau der A 57 sowie der Neubau einer Rheinquerung bei Köln-Godorf sind dringend nötig. Darüber hinaus möchten wir aber auch aktiv die Mobilität von morgen mitgestalten und deshalb sind wir auch dem Bündnis für Mobilität beigetreten, welches Verkehrsminister Wüst vor knapp einem Monat gegründet hat“, so Friedrich weiter.“
Die Zukunft im Blick: Über fünf Prozent der Stammbelegschaft sind Azubis Die Mitarbeiterzahlen im Chempark sind weiter auf einem hohen Niveau. Zum Stichtag 31. Dezember 2017 lag die Zahl der Beschäftigten bei 30.876. Ein leichtes Plus von 260. Mit dieser Entwicklung nimmt auch die errechnete Nettolohnsumme zu. Sie liegt nun bei rund 875 Millionen Euro. Zwar sank die Zahl der Stammbelegschaft auf 20.617 – sehr viele der Arbeitsplätze sind aber in der Region geblieben. Zum Beispiel weil der Standort gewechselt wurde. Gleichzeitig bleibt der Chempark Leverkusen einer der größten Ausbilder in der Region: 1.175 Auszubildende erlernen einen von über 20 naturwissenschaftlichen, technischen oder kaufmännischen Berufen. Damit sind über fünf Prozent der Stammbelegschaft Auszubildende.

Von den hohen Chempark-Investitionen profitiert auch der Mittelstand
Besonders profitierte im vergangenen Jahr der Mittelstand. Hier ist ein deutlicher Zuwachs zu verzeichnen. Zum Stichtag waren 10.259 Menschen bei Fremdfirmen beschäftigt. Zum Vergleich: Vor einem Jahr lag diese Zahl noch bei 8.889. Friedrich: „Sehr viele der Beschäftigten wohnen und leben in unmittelbarer Nähe zum Chempark. Mit einer gestiegenen Zahl an Menschen, die im Chempark Geld verdienen, steigt auch die Kaufkraft in der Region. Auch viele Pendler nehmen Dienstleistungen im Chempark-Umfeld wahr oder kaufen Produkte in und aus der Region.“

Projekt- und Investitionsbeispiele aus dem Chempark Leverkusen
Covestro baut an der B8 ein innovatives Bürogebäude

Der Werkstoffhersteller Covestro treibt den Ausbau seines Standortes Leverkusen voran und wird ein neues Bürogebäude errichten. Das sogenannte "Campus-Projekt" wird rund 700 Covestro-Mitarbeitern neue Arbeitsmöglichkeiten bieten und so den akuten Platzbedarf für das wachsende Unternehmen lösen. In dem Bürogebäude will Covestro neue Formen der Zusammenarbeit und moderne Erkenntnisse der Arbeitsplatzgestaltung umsetzen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten vorab in speziellen Workshops ihre Ideen für das das neue Gebäudekonzept eingebracht.

Der Bau ist dabei ein klares Bekenntnis zum Standort Leverkusen, an dem rund 3.500 Menschen für Covestro arbeiten. „Wir schaffen mit dem Neubau den dringend benötigten modernen Büroraum für Covestro-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Leverkusen. Unser Campus wird allen Beschäftigten optimale Arbeitsbedingungen und einen Arbeitsplatz bieten, an dem sie sich auch wohlfühlen“, erklärt Wolfgang Miebach, Leiter des Corporate Office und Kopf des Lenkungs-ausschusses für das Bauprojekt. Die Bauarbeiten haben Mitte Februar bereits begonnen.

LANXESS – Com-Box und Innovationspreis
LANXESS ist mit dem Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt 2017 ausgezeichnet worden. Den Preis gab es in der Kategorie „Umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen“ für eine innovative Technologie zur Wiederverwertung von Resten in der Lederherstellung. Unter dem Titel „Ressourceneffiziente Herstellung von Lederchemikalien“ (ReeL) hat der Spezialchemie-Konzern in Zusammenarbeit mit dem Leverkusener Forschungsinstitut INVITE eine modulare Pilotanlage konzipiert, um aus Falzspänen und Schnittabfällen, die bisher in der Regel entsorgt worden sind, sowie aus pflanzlicher Biomasse Nachgerbstoffe der Marke „X-Biomer“ herzustellen. Die innovative Anlage kann in Gerbereien direkt an Ort und Stelle betrieben werden. Das auf drei Jahre angesetzte Gemeinschaftsprojekt mit den Partnern INVITE GmbH und HELLER-LEDER GmbH & Co. KG hat ein Investitionsvolumen von insgesamt fünf Millionen Euro. Derzeit wird die bei INVITE hergestellte, modulare Produktionsanlage bei HELLER-LEDER unter realen Bedingungen erprobt.

Auch das gesellschaftliche Engagement steht bei LANXESS weiter im Fokus. Ein Beispiel: Seit 2015 hat der Konzern in Leverkusen etwa 90.000 Euro für die Unterstützung von Flüchtlingen aufgewendet. Rund 15.000 Euro kostete dabei die „Com-Box“, ein mobiles Klassenzimmer für Flüchtlinge. Das Konzept der Com-Box stammt vom Verein „Integration von Flüchtlingen e.V.“ Bereits seit Ende 2016 können aus anderen Ländern geflüchtete Kinder und Erwachsene in der Com-Box Deutsch lernen. Nachdem LANXESS im ersten Jahr die Miete für das mobile Klassenzimmer übernommen hatte, kaufte der Konzern 2017 das Raummodul, um es ganz offiziell der Stadt zu überreichen.

Saltigo – 50 Jahre Chemie vom Feinsten in Leverkusen
Die Saltigo GmbH, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft des Spezialchemie-Konzerns LANXESS, hatte 2017 gleich doppelten Grund zu feiern: Das Zentrale Technikum Organisch (ZeTO) des Exklusivsynthese-Spezialisten am Standort Leverkusen blickte im vergangenen November auf 50 Betriebsjahre zurück. Das ZeTO macht rund ein Fünftel der Gesamtkapazität von Saltigo aus und nimmt mit seinen rund 220 Mitarbeitern wegen seiner Vielseitigkeit in der Produktion eine Sonderstellung ein. Passend zu diesem Jubiläum wurde zeitgleich das 2015 begonnene, umfangreiche Ausbau- und Modernisierungsprojekt abgeschlossen. Rund 60 Millionen Euro wurden dabei am Standort Leverkusen investiert, vorrangig in zwei neue Mehrzweck-Produktionslinien des ZeTO und in den Aufbau eines benachbarten Tankcontainer-Lagers. In diesem neuen Aktiv-Containerlager sind bis zu 16 Stellplätze verfügbar.

Der Chempark Leverkusen ist weltweit größter Standort von LANXESS. Für das aktuelle Jahr plant der Spezialchemie-Konzern hier Investitionen von insgesamt rund 125 Millionen Euro.

Bayer investiert in fünfte eigene Kita
Bayer stockt sein Angebot zur Kinderbetreuung am Standort Leverkusen um 50 weitere Plätze auf und schärft damit sein Profil als familienfreundlicher Arbeitgeber. Die zusätzlichen Betreuungsplätze werden in der früheren Bayer-Kindertagesstätte am Kurtekottenweg entstehen, die nach der Eröffnung der „Löwenburg“ im Februar 2016 an gleicher Stelle zunächst aufgegeben worden war.
Das Gebäude wird aktuell umfangreich saniert und soll im dritten Quartal 2018 wiedereröffnet werden. Geplant ist dort eine dreigruppige Einrichtung zur ganztägigen Betreuung von 50 Kindern ab sechs Monaten bis zur Einschulung. In der Kindertagesstätte werden in der Trägerschaft des Deutschen Roten Kreuzes etwa 13 neue Arbeitsplätze für Erzieherinnen und Erzieher entstehen. Ausschlaggebend für die Investition von rund 900.000 Euro war die gestiegene Nachfrage nach Kita-Plätzen bei Bayer – insbesondere für Kinder unter einem Jahr. Nach Fertigstellung besteht dann ein integrierter „Kita-Kampus Kurtekotten“ mit insgesamt 170 hochwertigen Betreuungsplätzen für Kinder von Bayer-Mitarbeitern.

Düker: 12-Millionen-Projekt sichert Wettbewerbsfähigkeit
Currenta feierte im vergangenen November nach nur 18 Monaten Bauzeit die Inbetriebnahme eines neuen Dükers. Rund 12 Millionen Euro hat der Chempark-Manager und -Betreiber unter dem Rhein in ein wichtiges Infrastrukturprojekt investiert. Durch den 470 Meter langen Rohrleitungstunnel „Martina“ verlaufen neun Produktleitungen. Der Düker ist begehbar und kann um weitere Leitungen ergänzt werden. Friedrich: „Der neue Düker ist ein wesentlicher Baustein zur langfristigen Sicherung und Weiterentwicklung der Infrastruktur des Rohstoffverbundes zwischen den Chempark-Standorten Dormagen und Leverkusen.“

Entsorgungs- und Recyclingzentrum wird weiter verbessert
Auch im Chempark-Entsorgungs- und -Recyclingzentrum investiert Currenta weiter. Investiert werden insgesamt über 25 Millionen Euro in zwei Projekte: Der Bau eines neuen, zusätzlichen Katalysators für die Verbrennungsanlage hat bereits begonnen. Eine neue Feststoffisolierung mit vollautomatischen Filterpressen in der Waschwasserbehandlung ist bereits realisiert.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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