Nach dem 'heißen Herbst' 2015 der Flüchtlingsbewegung ist in 2016 die Zahl neu ankommender Flüchtlinge stark gesunken. Auch aus der öffentlichen Debatte ist das Thema Flüchtlingsschutz weitgehend wieder verschwunden. Heißt dies auch, dass die damit verbundenen Probleme gelöst sind? Ludger Pries argumentiert in seinem Vortrag, dass durch Grenzschließungen und die Verschiebung der 'Flüchtlingskontrolle' auf EU-Anrainerstaaten die tatsächlichen Herausforderungen des Flüchtlingsschutzes nicht gelöst werden. Das St-Floriansprinzip der 'organisierten Nicht-Verantwortung' dominiert weiterhin die Politik der EU und der meisten Mitgliedsstaaten. Dabei birgt die Umsetzung der bestehenden Selbstverpflichtungen der EU im Geiste des 2013 beschlossenen 'Gemeinsamen Europäischen Asylsystems' große Chancen für die EU, Deutschland und die Flüchtlinge, endlich in Europa anzukommen.
Referent: Prof. Dr. Ludger Pries, Ruhr-Universität Bochum
Veranstaltungstermin: Mittwoch, 5. April 2017 um 18:30 19:00 Uhr
im Vortragssaal des Forums Leverkusen, Am Büchelter Hof 9, 51373 Leverkusen
Entgelt: 5,- EUR