Gut 400 Leverkusenerinnen und Leverkusener gedachten heute am Opladener „Platz der Synagoge“ der Pogromnacht 1938. „Vor 77 Jahren wurde in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 hier an dieser Stelle die Synagoge Opladens erst zerstört, dann niedergebrannt“, erinnerte Oberbürgermeister Uwe Richrath in seiner Rede. Das Gedenken an diesen Tag sei wichtig; auch angesichts der aktuellen Herausforderungen, vor die unsere Gesellschaft durch die Aufnahme der Flüchtlinge aus aller Welt zurzeit gestellt sei. „Da schadet es nicht, sich in Erinnerung zu rufen, dass vor mehr als siebzig Jahren von Deutschland eine solche Welle der Gewalt ausging, dass die davon ausgelösten Wanderungsbewegungen noch bis weit in die Nachkriegszeit reichten.“
Auch die Schülerinnen und Schüler der Montanus-Realschule stellten den Bezug her zwischen den Menschen, die damals aus Deutschland flüchteten und den Menschen, die heute hier Zuflucht suchen. Die Schülerinnen und Schüler des Landrat-Lucas-Gymnasiums erinnerten an eine Leverkusener Familie Heumann, deren Söhne Alfred und Helmut in der Pogromnacht verhaftet wurden, der aber schließlich die Flucht nach Peru gelang.
An der Gedenkstunde beteiligten sich die im Rat der Religionen zusammengeschlossenen Leverkusener Religionsgemeinschaften. Für die jüdische Gemeinde Düsseldorf sang der Kantor Amnon Seelig, vom Rat islamischer Gemeinschaften sprach Imam Amir Dzeladini und für die christlichen Konfessionen sprachen Superintendent Rene Loerken, Pfarrer Helmut Daniels und Pfarrerin Dagmar Jetter. Die Musikschule Leverkusen untermalte den Festakt mit ihrem Klezmer-Ensemble.