Marcella Dorn erhält Bundesverdienstkreuz


Archivmeldung aus dem Jahr 2013
Veröffentlicht: 16.07.2013 // Quelle: Landesregierung

Marcella Dorn hat aus den Händen von Ministerin Sylvia Löhrmann in Düsseldorf das Bundesverdienstkreuz erhalten.

Hier die Laudatio
„Die wahre Heimat ist eigentlich die Sprache. Sie bestimmt die Sehnsucht danach, und die Entfernung vom Heimischen geht immer durch die Sprache am schnellsten“, damit hat der deutsche Gelehrte Wilhelm von Humboldt wohl recht und ich vermute, Marcella Dorn wird ihm zustimmen.
Marcella Dorn kam 1966 als 15-jährige mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern aus Süditalien nach Deutschland zu ihrem Vater, der der Arbeit wegen hier her gekommen war. Sie blieb, heiratete und bekam drei Töchter. Viele Jahre arbeitete sie als Lehrerin für muttersprachlichen italienischen Unterricht und achtete dabei stets darauf, dass Kinder mit Sprachproblemen nicht überfordert wurden. Heute ist Marcella Dorn Dozentin für Fremdsprachen an der Volkshochschule in Leverkusen.

Seit den 1970er Jahren setzt sich Marcella Dorn für die Integration ihrer italienischen Landsleute ein. Seit über 30 Jahren leitet sie den von ihr gegründeten „Italienischen Familienverein Leverkusen (A.F.I.L)“, um den hier lebenden Italienerinnen und Italienern noch besser bei der Lösung sozialer oder schulischer Probleme helfen zu können. Und von ihr organisierte Informationsveranstaltungen und Feste bieten viele Gelegenheiten, sich untereinander auszutauschen. Marcella Dorn war an der Ausarbeitung der ersten Geschäftsordnung des damaligen „Koordinierungskreises zur Integration ausländischer Arbeitnehmer und ihrer Familienangehörigen“ beteiligt – dem heutigen Integrationsrat.

Nach dieser Geschäftsordnung wurde 1982 erstmals der Vorstand des Koordinierungskreises nach demokratischen Prinzipien gewählt – und Marcella Dorn zur stellvertretenden Vorsitzenden. Bis heute setzt sie sich auch im „Arbeitskreis Frauen“ des Integrationsrates für die Verbesserung der Lebensumstände von Migrantinnen und Migranten ein. Zur Förderung des kulturellen Miteinanders von Deutschen und Italienern beteiligte sie sich im Jahr 2000 an der Gründung des Vereins „Deutsch-Italienischer Club Leverkusen e.V.“ und stand diesem Kulturverein zehn Jahre als stellvertretende Präsidentin vor.

Da Marcella Dorn schon immer der Ansicht war, dass Sprache verbindet, regte sie vor über zehn Jahren an, Italienisch als offizielles Unterrichtsfach an Schulen einzuführen – mit Erfolg: Seit dem Schuljahr 2010/11 bietet die Gemeinschaftshauptschule Leverkusen-Neukronenberg als erste Hauptschule in ganz Nordrhein-Westfalen neben Englisch auch Italienisch als zweite Fremdsprache an. Beim Aufbau des Unterrichts wurde die Schule von Marcella Dorn und dem „Italienischen Familienverein Leverkusen“ unterstützt.

Liebe Marcella Dorn, wir sind auf die vielfältigen Beiträge von Migrantinnen und Migranten für unser Gemeinwohl angewiesen. Sie gehören zu denen, die sich in umfassender Weise engagieren und wichtige Strukturen geschaffen haben. Zum Dank dafür überreiche ich Ihnen heute das Verdienstkreuz am Bande."


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Politik
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