Mit neuer Technologie Tests an Millionen von Wirksubstanzen möglich

Schneller, effektiver, kostengünstiger
Bayer-Kooperation mit CyBio AG setzt neue Standards

Archivmeldung aus dem Jahr 1999
Veröffentlicht: 29.11.1999 // Quelle: Bayer AG

Einfache Handhabung, extreme Zuverlässigkeit und hohe Effizienz - das waren die Vorgaben für die Entwicklung einer neuen Test- anlage zur Wirkstoffprüfung im Pharmabereich. Zwei Jahre haben die Wissenschaftler der CyBio AG, bisher bekannt als Jenoptik Bioinstruments, und die Mitarbeiter der MST(Molekulare Screening-Technologie)-Gruppe um Dr. Martin Bechem im Wuppertaler Pharma-Forschungszentrum der Bayer AG daran gearbeitet. Jetzt können sie auf 4,3 qm eine kompakte Testmaschine präsentieren, die in der Lage ist, mehr als 300.000 Substanzen ohne Unterbrechung zu prüfen, und mit Mikrotiterplatten arbeitet, die 1.536 Vertiefungen (so genannte 1.536-Well-Technologie) haben. Das High-Tech-Gerät hat einen Namen: CyBi-Screen-Machine.

"Mit der Installation dieser neuartigen Testanlage beweisen wir wieder einmal, dass wir bei der Suche nach potenziellen Wirkstoffen weltweit Standards setzen und damit den Ausbau einer unserer Kerntechnologien vorantreiben", so Prof. Dr. Wolfgang Hartwig, Leiter der internationalen Pharmaforschung bei Bayer.

Die neue Anlage arbeitet nicht nur effizienter als die Vorgängermodelle - sie ist auch kostengünstiger. Dr. Martin Bechem rechnet vor: "In Zukunft können wir - in den von uns mitentwickelten 1.536-Lochplatten - bei gleichen Kosten das bis zu Zehnfache testen. Insbesondere bei den aufwendig herzustellenden Screening-Materialien können wir erhebliche Mengen und auch Zeit einsparen."

Die CyBi-Screen-Machine hat nichts mehr Vergleichbares mit den früheren Anlagen. Hier rattert kein Roboterarm über Schienen und greift ausladend nach den Testplatten. Wichtiger Bestandteil der Mini-High-Tech-Maschine ist ein neu entwickelter und patentierter Transportmechanismus, der die Platten auf kürzestem Weg von einer Station zur nächsten übergibt. Kompaktheit und Betriebssicherheit standen bei der Auswahl der Komponenten an erster Stelle. Auch auf eine hohe Flexibilität bei der Bearbeitung verschiedener Testformate wurde nicht verzichtet. Die von der CyBio AG entwickelte und leicht zu erlernende Software erlaubt eine zeitgenaue Steuerung der verschiedenen parallel ablaufenden Prozesse - wie zum Beispiel das Pipettieren der Proben, die Lösungsmittelzugabe bis hin zur Messung. Auch die Einbindung von neuen Modulen ist möglich. "Mit dieser Entwicklung haben wir die 1.536-Well-Technologie in die tägliche Screening-Praxis eingeführt", so Martin Bechem.

Effiziente Wirkstoffsuche mit hohem Probendurchlauf - demnächst werden es rund 200.000 Substanzen an einem Tag sein - sind für die Bayer Pharma-Forscher seit der Kooperation mit der Genomics-Firma Millennium Pharmaceuticals Inc. und dem Heidelberger Bioinformatik-Unternehmen Lion Bioscience AG extrem wichtig geworden. Bayer erwartet von der Zusammenarbeit mit Millennium 225 bisher unbekannte Gene - so genannte "Arzneimittel-Gene" - , um eigene Wirkstoffe für neue Therapieansätze zu testen. Mit Hilfe der neuen und effizienteren Screening-Technologie lassen sich die Ergebnisse der Genomforschung sehr schnell in Wirkstoffkandidaten mit hohem medizinischen Nutzen umsetzen.

CyBio AG, Jena, die am 25. November 1999 am Neuen Markt in Frankfurt an die Börse ging, stellt mit der CyBi-Screen-Machine eine neue Gerätegeneration her. Die vollautomatische Screening-Anlage wurde kürzlich auf der Medica in Düsseldorf der Öffentlichkeit vorgestellt.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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