Erklärung des Diözesanrates der Katholiken im Erzbistum Köln zum sog. Karikaturenstreit


Archivmeldung aus dem Jahr 2006
Veröffentlicht: 10.02.2006 // Quelle: Diözesanrat

Die Veröffentlichung der beleidigenden Karikaturen Mohammeds hat viele Muslime verletzt. Der Diözesanrat [im Erzbistum Köln] fordert Respekt vor religiösen Überzeugungen. Meinungsfreiheit wird missbraucht, wenn sie zu Beleidigung und Diffamierung eines religiösen Bekenntnisses genutzt wird. In diesem Zusammenhang dürfen wir anmerken, dass sich auch viele Christen durch blasphemische Darstellungen und Karikaturen in der Vergangenheit tief verletzt fühlten.

Hasspredigten, Gewalt und Aufruhr können als Reaktion auf die Verletzung religiöser Gefühle nicht akzeptiert werden. Der Streit um die Karikaturen wird von verschiedenen Seiten genutzt, um Polarisierungen in einer Gesellschaft voranzutreiben und einen „Kampf der Kulturen“ zu schüren. Der Diözesanrat verurteilt aufs Schärfste Ausschreitungen und Gewalt. Der Provokation zu Hass und Gewalt muss entschieden entgegengetreten werden.

Der Diözesanrat ist den Personen und Institutionen dankbar, die auf islamischer Seite eindeutig jede Form von Hass und Gewalt als Antwort auf die Verletzung religiöser Gefühle verurteilt und Schritte der Deeskalation eingeschlagen haben.

Der Diözesanrat dankt den Christen in Gemeinden und Verbänden, die auch in einer Zeit der Auseinandersetzung am Weg des Dialoges festhalten und ermutigt sie, weiteren Schritte zur Verständigung gehen.

Nicht der Abbruch von Dialog, sondern die Fortsetzung des christlich-islamischen Dialogs in Ehrlichkeit und Offenheit ist der Weg zum gegenseitigem Verständnis und zu einem friedlichen Zusammenleben.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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