Tollwutgefahr in Leverkusen

Erneute Auslegung von Impfködern zum Schutz gegen Tollwut

Archivmeldung aus dem Jahr 1998
Veröffentlicht: 12.01.1998 // Quelle: Stadtverwaltung

In den letzten Wochen wurden mehrere an Tollwut erkrankte Füchse in den Bereichen Odenthal und Burscheid festgestellt. Eine zusätzliche Ausbringung von Impfködern im Gebiet der Stadt Leverkusen östlich der A 3 am vergangenen Wochenende soll einer Ausbreitung auf das Leverkusener Gebiet entgegenwirken. Der Fuchs gilt als Hauptträger der Tollwut. Durch die Auslegung von Impfködern soll eine Immunisierung der Füchse erreicht werden.

In Leverkusen wurden insgesamt 800 Impfköder ausgelegt. Der Impfstoff steckt in einer braunen, runden "Verpackung" von vier Zentimetern Durchmesser.

Für Haustiere und freilebende Tiere ist der Impfstoff prinzipiell unschädlich. Dennoch dürfen bis zwei Wochen nach der Köderauslage auch gültig tollwutschutzgeimpfte Hunde und Katzen nicht frei herumlaufen. Diese können zwar nicht erkranken, wenn sie die Köder fressen, sie gefährden aber den Erfolg der Aktion, weil dann Impfkapseln fehlen.

Menschen können unter Umständen gefährdet sein, deshalb dürfen die Köder nicht berührt und schon gar nicht gesammelt werden. Wer doch mit dem Impfstoff in Kontakt kommt, muß sich sofort gründlich mit Wasser und Seife waschen - und sicherheitshalber einen Arzt informieren.

Weitere Auskünfte erteilt das Veterinäramt der Stadt, Telefon 02 14/4 06-39 01. In dringenden Fällen ist der Amtstierarzt über die Feuerwehr, Telefon 02 14/7 50 50, zu erreichen.

Die Tollwut ist eine akute, in der Regel tödlich verlaufende Zoonose, an der nahezu alle Säugetiere, Vögel und der Mensch erkranken können. Der Erreger ist ein weltweit verbreitetes Virus. Ausnahmen stellen Insellagen wie Japan, Australien, Ozeanien, Großbritannien, Irland, Malta, Zypern, Portugal und Skandinavien dar. Übertragen wird der Erreger meist mit virushaltigem Speichel durch den Biß eines erkrankten Tieres. Das Virus kann die intakte Haut nicht durchdringen. Eine Gefahr der Übertragung der Tollwut durch Gegenstände, die mit infiziertem Speichel kontaminiert sind, ist gering. Allerdings ist eine Infektion über Schleimhäute und Hautverletzungen möglich. Das Virus, das über das Nervensystem zum Gehirn wandert, verursacht dort Veränderungen, die zu Unruhe, Wutanfällen, Angstschweiß, Krämpfen und Muskelzuckungen führen können. Es ist jedoch auch möglich, daß sich erkrankte Tiere unauffällig verhalten (stille Wut). Der Ausbruch der Erkrankung nach der Infektion kann zwischen zehn Tagen und drei Monaten liegen, aber auch bis zu zwei Jahren dauern.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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