Der Deutschlandtag 2004

Einfach gigantisch!

Am Freitag, den 22.Oktober ging es mittags los. Es stand schließlich mein erster Deutschlandtag an. Ich hatte viel gehört, ich wusste, dass der neue Bundesvorstand gewählt werden sollte und u.a. unsere CDU-Bundesvorsitzende Dr. Angela Merkel und unser Alt-Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl sprechen sollten.
Nachdem wir leicht verspätet ankamen, wurden schon alle NRW-ler von Hendrik Wüst, unserem Landesvorsitzenden, und Philipp Mißfelder, unserem Bundesvorsitzenden, der ja aus Bochum kommt, eingeschworen. Bei seiner Wiederwahl und bei den Beisitzerwahlen sollte schließlich nichts schief gehen.

Die Wahlen

Anschließend ging es mit Shuttlebussen zum Tagungsraum, der bekannten Weser-Ems-Halle. Nicht nur die Delegierten waren anwesend, viele Pressevertreter und Sponsoren mischten sich ebenfalls unter die über 300 JU-ler.
Nach den Eröffnungsworten von Philipp sprach Dr. Peter Ramsauer, Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/ CSU-Bundestagsfraktion von der CSU, eine energische Rede. Auch er forderte die Zusammenarbeit mit der CDU und eine schnelle Lösung im Streit um die Gesundheitsreform.
Unser Bundesvorsitzender, der letzten Sommer durch die Diskussion über das Hüftgelenk für 85-jährige bekannt geworden war, stellte sich vor und unterstrich in seinen Worten, dass die Generationengerechtigkeit ein wichtiges Thema ist und nicht vernachlässigt werden darf. So cool er bei diesen Worten wirke, umso nervöser war er beim Auszählen. Seine Nervosität war unbegründet, er bekam mit 85,9% das beste Ergebnis, das ein Bundesvorsitzender bei einer Wiederwahl bekam. Vor zwei Jahren war er mit ca. 80% in sein Amt gewählt worden und hatte einen super Job gemacht.
Alle Kandidaten, die für die Posten der Stellvertreter und Beisitzer kandidierten, kamen durch. Hervorheben möchte ich hier, dass mit Marcel Gratwohl, Sascha Drescher und Michael Radomski die drei Kandidaten aus NRW mit guten Ergebnissen gewählt wurden und wir nun mit Marcel ein Bundesvorstandsmitglied im Bezirk Mittelrhein haben.

Es ist die perfekte Welle- es ist der perfekte Tag

Der Samstag begann mit einer Rede des Ministerpräsidenten des Gastgeberbundeslandes Niedersachsen, Christian Wulff. Er erklärte in seiner Rede, wie er aus einem von der SPD herunter gewirtschafteten Bundesland ein Bundesland im Aufwärtstrend machte. Anhand mehrerer Beispiele zeigte er, wie Bürokratie in Niedersachen abgebaut wurde, viele Verordnungen abgeschafft, die Schulen saniert und das Bildungssystem verbessert wurden.
Im Anschluss sollte Angela Merkel kommen. Die Einzugsmusik war gut ausgesucht, denn mit dem Refrain "she's so lovely" und standing ovation wurde die in den letzten Wochen arg gebeutelte Bundesvorsitzende der CDU empfangen. Sichtlich gerührt stand sie vor den Delegierten und Gästen. Die Presse hatte gedacht, dass die JU, die sicherlich nie die beste Beziehung zu Angela Merkel hatte, Merkel in den Rücken fallen würde. Doch da irrten sie sich. Philipp sprach aus, was wohl fast alle dachten: "Sie ist die Nummer eins in der CDU und absolut unumstritten." Und "Sie sehen, die JU steht hinter Ihrem Reformkurs." In Ihrer Rede bekräftigte sie Ihre Position zur Gesundheitsreform und warb für die privilegierte Partnerschaft zwischen der Türkei und der Europäischen Union. Philipp forderte sie im Namen der JU auf, die Streitigkeiten zwischen CDU und CSU schnellstens beizulegen.
Nach dem Essen kam noch David McAllister, Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion im niedersächsischen Landtag. Auch er erläuterte redegewandt die erfolgreiche Arbeit der CDU, seitdem Christian Wulff als Ministerpräsident und die CDU in der Regierungsverantwortung stehen. Anschließend wurde noch der Leitantrag (gesonderter Artikel "wir fordern") besprochen.

It's partytime

Abends stand die berühmtberüchtigte Deutschlandtagparty auf dem Programm. In einem leer geräumten Autohaus fand die gelungene Party statt. Einer der Höhepunkte war sicherlich der Auftritt der NRW-ler, die mit einem Plakat "Wir sind die Größten" sich und den gesamten Landesverband feierten. Mitgliederstärkster Landesverband sind wir dank der guten Arbeit der letzten Monate geworden und da passte der Sprechgesang :"Zieht den Bayern die Lederhosen aus,." noch besser. Es sollte noch ein langer und alkoholreicher Abend werden.

Unser Kanzler

Mit kleinen Augen ging der Sonntag los. Großes kündigte sich an, der Saal war gerammelt voll und es war kein Platz mehr zu ergattern. Der "Dicke" kündigte sich an. Unser Kanzler, der Kanzler, mit dem wir aufgewachsen sind, der Politiker, der Grund für unseren Eintritt in die JU war, der Kanzler der Einheit, der Kanzler der europäischen Einigung, der KANZLER schlechthin, Dr. Helmut Kohl. Philipp und der Altbundeskanzler zogen ein, so was hatte ich bis dahin noch nie erlebt. Der Einmarsch von Merkel war schon toll gewesen, aber dieser Einzug übertraf alles. Die JU-ler standen auf den Tischen und Bänken. Fast vergessen waren die Querelen der Spendenaffäre, viele CDU-ler waren gekommen und feierten mit. Richtig emotional war dieser Einzug, auch für Helmut Kohl. Mehrfach jubelte er dem grölenden Publikum zu. Die Sprechchöre : "Und wir haben ein Idol, Helmut Kohl!" wollten nicht verstummen. Nach fast 20 Minuten konnte Philipp seinen Förderer endlich begrüßen. Dieser sprach in einer engagierten Rede über die letzen 59 Jahre, die Wiedervereinigung war natürlich Hauptpunkt seiner Rede. Nach gut einer Stunde wurde er wieder gefeiert. Nach dieser tollen Rede hatte er sich erneut standing ovations verdient. Direkt im Anschluss und zum Abschluss des Deutschlandtages sangen alle Anwesenden die Nationalhymne voller Inbrunst und Stolz.
Ursprünglich war Helmut Kohl der Grund für meine Reise gewesen. Im Nachhinein muss ich aber sagen, dass das Wochenende Lust auf Mehr gemacht hat. Nette Leute, tolle Redner und einfach viel Spaß