Sport

Faden verloren ...

...und in der Supro League wiedergefunden: Die Riesen vom Rhein

Die Basketballer von Bayer 04 begannen im Februar so, wie sie im Januar aufgehört hatten.
Mit einem Sieg! In Spergau ( im Dreiländer-Eck zwischen Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt) hielten die Wölfe des MBCs lange Zeit zwar gut mit, es reichte jedoch nicht für den Sieg.
Vor den Augen seiner Mutter und seines Sohnes zeigte Spielmacher Chuck Evans eine überragende Leistung. Unter seiner Leitung holten die Riesen vom Rhein noch vor der Pause einen 16-Punkte-Rückstand auf und führten nach einem 3er von eben jenem Chuck Evans aus 8 Metern sogar mit drei Punkten.
Dieser Vorsprung wurde im dritten Viertel noch ausgebaut, bevor es im letzten Abschnitt noch ein mal spannend wurde.
Letzten Endes holte sich das Team vom Rhein aber einen hart umkämpften und doch verdienten Sieg. Entscheidend war dabei vor allem die ungewöhnlich hohe Treffsicherheit von der Freiwurflinie (92% : 45% für Bayer).
Eine Woche später stand dann der All Star Day in Berlin an. Das Selbstvertrauen, welches sich John Best und Mike Hansen dort geholt hatten, setzte der Rest des Teams, an Weiberfastnacht, in der Supro League in einen unerwarteten Sieg um.
Dank einer großen Freikarten-Aktion des Vereins feierten rund 3000 Zuschauer in der Wilhelm-Dopatka-Halle Karneval und hofften gleichzeitig, daß die Spieler ihre Chance zum Einzug in Achtelfinale wahren würden.
Und die Zuschauer wurden nicht enttäuscht. Mit viel Kampf und einem unbändigen Siegeswillen schlug man den Gegner aus Pau-Orthez, der mit Georgh Muresan (stattliche 2,31 Meter groß) immerhin einen ehemaligen NBA Spieler in seinen Reihen hatte, klar.

Zu viel Karneval

Was jedoch beim folgenden Spiel in Braunschweig folgte, erinnerte mehr an eine Truppe, die zu viel Karneval gefeiert hatte. Sang- und klanglos verlor man mit 90:100. Während von Mike Hansen und Chuck Evans außer Fehlwürfen und Ballverlusten nichts zu sehen war, zeigte John Best ein Stück seines Könnens und avancierte zum wiederholten Male in dieser Saison zum Topscorer seiner Mannschaft.
Eine Woche nach der Schmach von Braunchweig ging es zum nächsten Auswärtsspiel nach Würzburg zu den dortigen X-Rays. Nahe der Heimat von Kapitän Steven Hutchinson hieß es die Niederlage aus der Vorrunde wieder vergessen zu machen.
Es war das Spiel zweier verunsicherter Mannschaften, in dem nebenbei das Chaos regierte. So fiel zwischenzeitlich die 24-Sekunden-Uhr aus, was dazu führte, dass die Zeit der Angriffe mit der Hand gestoppt wurde. Und auch die Schiedsrichter waren sich des öfteren nicht einig, was sie da eigentlich gepfiffen hatten.
In dieser Atmosphäre verlor man mit einer unbeschreiblich schlechten Trefferquote nur knapp mit drei Punkten. Entscheidend dabei war, dass der 3er-Spezialist Mike Hansen angeschlagen war und so nur einen von zehn Versuchen jenseits der Dreipunktelinie traf.
Geschockt und niedergeschlagen machten sich die mitgereisten Fans mit den Spielern wieder auf die Heimfahrt.

Reha

Als am Mittwoch dem 7.3. das letzte Supro League Heimspiel gegen Partisan Belgrad auf dem Programm stand, konnten die Zuschauer eigentlich nur auf eine nicht zu deutliche Niederlage hoffen.
Doch die Jungs um Supro League Topscorer John Best nutzten die Chance, um sich zu rehabilitieren. Mit einer starken Leistung zeigte man dem serbischen Meister deutlich die Grenzen auf und den Fans nach drei Niederlagen in Folge (neben den beiden BBL Spielen verlor man auch in Saloniki) endlich wieder eine ansprechende Leistung. Das 94:81 bedeutet aber auch, das nach wie vor die (kleine) Chance auf das Erreichen des Achtelfinals besteht. Vorraussetzungen dafür sind eine Niederlage vom direkten Konkurrenten Novo Mesto und ein eigener Sieg in Treviso im letzten Spiel der Supro League.
In den nächsten Wochen erwartet die Riesen vom Rhein ein schweres Programm. Nachdem man durch die Niederlagen hinter den Telekom Baskets Bonn auf den dritten Platz zurück gefallen ist, muss man nun in den nächsten Spielen alles geben. Gegner sind der SSV Ulm, Alba Berlin und der TTL Bamberg. Am 21.3.geht es in der W-D-Halle um den Einzug ins Final Four des DBB Pokals. Gegner sind die Wölfe aus Spergau.

C.M.