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Deutliche Ertragssteigerung im Arbeitsgebiet Gesundheit

Erfolgreiches Geschäftsjahr 2000 für den Bayer-Konzern
Guter Start ins neue Jahr / Erneut zweistellige Zuwachsraten geplant


Wachstumsstark hat sich der Bayer-Konzern im Geschäftsjahr 2000 gezeigt. Im fortzuführenden Geschäft – also unter Herausrechnung der 1999 an die Börse gebrachten Agfa sowie bereinigt um die Aktivitäten der DyStar und der EC Erdölchemie – wuchsen der Konzernumsatz um 21 Prozent auf 30,0 Milliarden Euro und das operative Ergebnis vor Sonderposten um 20 Prozent auf 3,3 (1999: 2,8) Milliarden Euro. Im Arbeitsgebiet Gesundheit stieg der Ertrag sogar um 35 Prozent, wie der Vorstandsvorsitzende Dr. Manfred Schneider am Donnerstag auf der Bilanz-Pressekonferenz des Unternehmens hervorhob.

Bayer will seine Aktionäre angemessen an der positiven Entwicklung im fortzuführenden Geschäft beteiligen. Deshalb wird der Hauptversammlung Ende April eine Erhöhung der Dividende um 10 Cent auf 1,40 Euro je Aktie vorgeschlagen. Diese siebte Dividendenerhöhung in Folge sei ein zusätzliches Argument für die kontinuierliche Attraktivität der Bayer-Aktie, sagte der Bayer-Chef.

Gut gelungen ist nach seinen Angaben auch der Start ins neue Jahr. Für 2001 plane der Konzern erneut, bei Umsatz und Ergebnis im fortzuführenden Geschäft prozentual zweistellig zuzulegen.

Auf die Entwicklung der vier Arbeitsgebiete im vergangenen Jahr eingehend betonte Schneider vor allem das Gesundheitsgeschäft. Es wuchs mit einem Umsatzplus von 20 Prozent auf 10 Milliarden Euro und dabei in allen drei Geschäftsbereichen stärker als der Weltmarkt. Bei einem Anstieg des operativen Ergebnisses vor Sonderposten um 35 Prozent auf knapp 1,5 Milliarden Euro errechnet sich eine Umsatzrendite von 15 Prozent. Der Aufwärtstrend in diesem Arbeitsgebiet werde zunehmend sichtbar, betonte der Bayer-Chef.

Auch beim Ausblick zeigte er sich zuversichtlich: "Wir werden in diesem Jahr und auch in der absehbaren Zukunft über ein starkes Gesundheits-Geschäft verfügen, das weltweit zu den Top 10 zählt." Aufgrund der aktuellen Produktstruktur sei jeder der drei Geschäftsbereiche – Pharma, Consumer Care und Diagnostika – in der Lage, in den nächsten Jahren zumindest mit dem Weltmarkt zu wachsen und zugleich die Rendite nachhaltig zu steigern. Dabei bleibe Bayer unverändert offen für etwaige Kooperationsmöglichkeiten.

Kräftige Geschäftsausweitung auch in den anderen Arbeitsgebieten

Das Arbeitsgebiet Landwirtschaft steigerte seinen Umsatz um zwölf Prozent auf 3,5 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis wuchs um 7 Prozent auf 588 Millionen Euro. "Trotz des immer noch schwierigen Umfelds ist es uns im abgelaufenen Jahr erneut gelungen, mit einer Umsatzrendite von 16 Prozent unsere führende Position zu bestätigten", sagte Schneider. Auch für die Zukunft sehe sich Bayer mit den beiden Geschäftsbereichen Pflanzenschutz und Animal Health gut positioniert für ein überdurchschnittliches Wachstum aus eigener Kraft bei unverändert führender Rendite. Zudem sei man in diesem Arbeitsgebiet weiter bereit, sich extern zu verstärken.

Ein sehr starkes Umsatzwachstum von 28 Prozent auf 11,4 Milliarden Euro erzielte das Arbeitsgebiet Polymere. Trotz des hohen Anstiegs der Rohstoffkosten – auf gleicher Mengenbasis gegenüber dem Vorjahr ein konzernweiter Mehraufwand von 1,4 Milliarden Euro, von denen 90 Prozent auf die Polymere entfielen – wurde eine Umsatzrendite von 10 Prozent erzielt. Im laufenden Jahr wird erwartet, die Rendite angesichts erster Erleichterungen auf der Rohstoffseite trotz des unsicheren Konjunkturverlaufs in den USA wieder steigern zu können.

Künftig will Bayer nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden seine führenden Positionen bei den Polymeren in den attraktiv wachsenden Märkten weiter ausbauen. So sollen vor allem der asiatische Raum verstärkt erschlossen und dort die Produktionsstätten ausgebaut werden. Mit neuen Verfahren will Bayer seine Technologieführerschaft sicherstellen und eine Kostenoptimierung in seinen Großanlagen realisieren. Schließlich hat der Konzern in allen Bereichen des Arbeitsgebietes Kostensenkungsprogramme gestartet, die ab 2003 Einsparungen von jährlich mehr als 300 Millionen Euro bringen werden.

Das Arbeitsgebiet Chemie steigerte seinen Umsatz um 18 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro und das operative Ergebnis um 8 Prozent auf 442 Millionen Euro. Die Umsatzrendite war mit 10 Prozent wie im Vorjahr wiederum zweistellig. Dazu beigetragen hat u.a. eine Straffung der Produktpalette innerhalb der Basis-Chemie. Es werde jedoch, so Schneider, noch weiterer Handlungsbedarf gesehen. "Unser Fokus gilt attraktiven Nischen und hochwertigen Spezialitäten mit entsprechenden Aussichten zur Steigerung unserer Rendite."

Erfolge bei der Steigerung von Effizienz und Wettbewerbskraft

Der Vorstandsvorsitzende verwies auch auf die im Jahr 2000 erzielten Erfolge bei der Steigerung von Effizienz und Wettbewerbskraft. So wurden das Portfolio zur Konzentration auf die ertragstarken Geschäfte weiter optimiert, die Hightech-Forschungsplattform und die eCommerce-Aktivitäten ausgebaut sowie zu Jahresbeginn 2001 wesentliche Abläufe im Konzern erfolgreich auf die Betriebssoftware SAP umgestellt.

Die im vergangenen Jahr gezeigte Wachstumsstärke des Konzerns ist laut Schneider auch von den Finanzmärkten honoriert worden. So habe sich die Bayer-Aktie mit einer Performance von 23 Prozent gegenüber EuroStoxx50 und Dax sehr gut entwickelt. Diesen Aufwärtstrend wolle das Unternehmen fortsetzen. "Unsere Strategie ist einfach und ambitioniert zugleich: Wir wollen Wachstum und Renditen in Höhe der jeweils führenden Wettbewerber in allen vier Arbeitsgebieten erreichen", sagte der Bayer-Chef. Durch eine weiterhin steigende Performance sehe man gute Chancen, den Kapitalmarkt von der Leistungsfähigkeit des Bayer-Konzerns mit seinem Gesamtportfolio zu überzeugen.

Finanzvorstand Wenning: Bayer in "ausgezeichneter Verfassung"

Von einer "ausgezeichneten Verfassung" des Unternehmens, die nicht zuletzt durch den um 30 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro gestiegenen Brutto-Cashflow dokumentiert werde, sprach Finanzvorstand Werner Wenning. Der Abschluss weise ausgezeichnete Bilanzstrukturen und eine sehr gute Ertrags- und Finanzlage des Konzerns aus. "Wir sind damit für das am 26. September 2001 geplante Listing an der New York Stock Exchange gut vorbereitet", sagte er. Der Abschluss für das Geschäftsjahr 2000 sei aber nicht nur von der erfreulichen Ertrags- und Cashflow-Performance geprägt, sondern auch von Rekordwerten bei Akquisitionen und Investitionen von insgesamt 6,8 Milliarden Euro.

Das Finanzergebnis verbesserte sich laut Wenning um 43 Prozent auf minus 297 Millionen Euro. Maßgeblich war das um 314 Millionen Euro höhere Beteiligungsergebnis, im Wesentlichen bestehend aus den Veräußerungsgewinnen von Schein Pharmaceuticals und Myriad Genetics sowie dem Equity-Ergebnis der Agfa-Gruppe. Die Nettoverschuldung wuchs 2000 aufgrund der hohen Akquisitionsaufwendungen um insgesamt 4,6 Milliarden Euro. Der Finanzvorstand betonte jedoch, die derzeitige Nettoverschuldung lasse Bayer genügend Spielraum, das Wachstum der Arbeitsgebiete auch in den nächsten Jahren ausreichend zu unterstützen. Er kündigte an, dass die bestehende Commercial Paper-Finanzierung teilweise durch den Einsatz anderer geldmarktnaher Instrumente im Volumen von 500 Millionen Dollar ergänzt werden soll.

Außerdem werde der Hauptversammlung am 27. April zur Verbreiterung des Finanzierungsinstrumentariums die Schaffung eines neuen Genehmigten Kapitals vorgeschlagen. Danach soll mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital bis zu nominal 400 Millionen Euro erhöht werden können. Wenning: "Auch wenn zur Zeit keine konkreten Pläne bestehen, sind wir dann in der Lage, eigene Aktien kurzfristig für Akquisitionen einzusetzen." Schließlich werde die Hauptversammlung wie im Vorjahr gebeten, ein Aktienrückkauf-Programm bis zu 10 Prozent des Aktienkapitals zu genehmigen.

Quelle: Pressemitteilung der Bayer AG vom 15.03.2001
Bilanzpressekonferenz
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Letzte Änderungen: 15.03.2001