Stadtplan Leverkusen


Ausbau der Marktführerschaft und Fortschritt für die Umwelt

Bayer weiht neue Kautschuk-Produktionsanlage in Leverkusen ein
Bundes-Umweltminister Trittin würdigt Anstrengungen des Unternehmens


Eine neue Produktionsanlage für Synthesekautschuk, in der zukünftig unter besonders umweltgerechten Bedingungen produziert wird, hat die Bayer AG heute in ihrem Leverkusener Werk eingeweiht. Jürgen Trittin, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, startete die 120 Millionen DM teure Anlage zusammen mit dem Bayer-Vorstandsvorsitzenden Dr. Manfred Schneider und Vorstandsmitglied Dr. Attila Molnar im Rahmen einer Feierstunde mit einem symbolischen Knopfdruck. BR> Mit der in Europa einmaligen Produktionsstätte, in der 40 Mitarbeiter beschäftigt sind, verdoppelt Bayer seine Kapazität für den hydrierten Nitrilkautschuk Therban, der vorwiegend in der Automobilindustrie für Dichtungen, Schläuche und Antriebsriemen verwendet wird, und baut gleichzeitig seine Position als weltweit führender Kautschukproduzent weiter aus. Bei der Konzeption des Betriebes wurde ein besonderer Schwerpunkt auf ökologische Aspekte gelegt: Weniger Rohstoff und Energie sowie niedrige Abfallmengen und Emissionen sind die Folge eines völlig neuen Produktionsverfahrens mit Modellcharakter.

Bundes-Umweltminister Jürgen Trittin hatte den Bau der Therban-Anlage mit Mitteln aus dem "Investitionsprogramm zur Verminderung von Umweltbelastungen" in Höhe von 1,35 Millionen DM gefördert. "Schließlich handelt es sich bei dieser Anlage nicht um irgend eine moderne Produktionsstätte der chemischen Industrie, sondern um eine, die dem Umweltschutzgedanken in hohem Maße Rechnung trägt und auf integrierten Umweltschutz setzt", hob der Minister hervor. Aus diesem Grunde sei sie auch vom Bundesumweltministerium als Pilotvorhaben zur umweltschonenden Herstellung des Kautschuks Therban gefördert worden. Trittin: "Ziel des Programmes ist es, mit Hilfe von Demonstrationsvorhaben in großtechnischem Maßstab aufzuzeigen, in welcher Weise Anlagen erstmalig einem fortschrittlichen Stand der Technik angepasst und fortschrittliche Verfahren zur Vermeidung und Verminderung von Umweltbelastungen verwirklicht sowie umweltverträgliche Produkte hergestellt und angewandt werden können." Die ökologische Modernisierung sei die große Chance, "um die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und mehr Arbeit zu schaffen", so der Minister.

In der neuen Therban-Anlage, so erläuterte Bayer-Vorstand Dr. Molnar, konnten gegenüber konventionellen Betrieben die Abfallmengen ebenso erheblich reduziert werden wie die benötigten Ressourcen. Der Dampfverbrauch wird um 20.000 Tonnen im Jahr zurückgehen, die lösemittelhaltigen Abgase werden sich um 5.000 Kubikmeter verringern und der Stickstoffverbrauch um 300.000 Kubikmeter. Molnar: "Deshalb ist der heutige Tag nicht nur ein besonderer für unser Unternehmen und den Standort Leverkusen, sondern auch für die Umwelt."

Molnar bedankte sich beim Umweltminister für seine Unterstützung: "Es war für uns das Signal, dass die Politik die chemische Industrie als eine der Schlüsselbranchen unterstützt und fördert." Er führte aus, dass es im Kern darum gehe, Eigenverantwortung und vertrauensvolle Kooperation an die Stelle von Vorschriften, Abgaben und unnötigen Kontrollen zu setzen. In Kurzform, so Molnar: "Der Staat gibt die Ziele vor – den Weg dorthin kann jedes Unternehmen selbst bestimmen."

Als gelungenes Beispiel erwähnte er die Luftreinhaltung: "Bis zum Ende dieses Jahrzehnts wird Bayer die Emission von Treibhausgasen an den deutschen Standorten um 53 Prozent reduziert haben. Das ist mehr und zehn Jahre früher, als von der deutschen Bundesregierung angestrebt."

Ein wirtschaftlich effektiver und technisch optimaler Umweltschutz ist für Bayer ein integraler Bestandteil der Unternehmensphilosophie. Der Weg der chemischen Industrie, dieses anspruchsvolle Leitbild mit Leben zu erfüllen, lautet: Responsible Care – zu Deutsch: Verantwortliches Handeln. In dieser internationalen Initiative verpflichten sich die Chemie-Unternehmen, in eigener Verantwortung und freiwillig ständig an Verbesserungen in den Bereichen Umweltschutz, Sicherheit und Gesundheitsschutz zu arbeiten – in Teilen auch über gesetzliche Vorgaben hinausgehend.

In den vergangenen zehn Jahren habe Bayer, so Molnar, mehr als 25 Milliarden DM für den Bau und Betrieb von Umweltschutzanlagen ausgegeben. Für die nächsten fünf Jahre seien weitere zwölf Milliarden DM geplant. Umgerechnet gebe Bayer damit jeden Tag sieben Millionen DM aus, um weltweit Umweltschutzeinrichtungen zu bauen und zu betreiben.

Eine Voraussetzung für den Bau der Therban-Anlage sei aber auch die 1997 zwischen Unternehmensleitung und Gesamtbetriebsrat geschlossene erste Standortsicherungsvereinbarung gewesen. Molnar: "Nur dadurch war es möglich, Vorhaben wie dieses jetzt und auch in Zukunft in Deutschland realisieren zu können. Jeder einzelne Mitarbeiter hat dazu beigetragen – durch die Bereitschaft, Einsparungen zuzustimmen."

In diesen Tagen haben die Verhandlungen zu einer Neuauflage eines solchen Abkommens begonnen. "Im Vordergrund steht dabei ein für alle Beteiligte gemeinsames Ziel: die Zukunft der deutschen Standorte und damit die Arbeitsplätze in unserem Land nachhaltig und langfristig zu erhalten. Dazu sind Beweglichkeit, Innovationsbereitschaft, Flexibilität und Schnelligkeit notwendige Voraussetzungen", sagte Dr. Molnar.

Dr. Jürgen Ick, Geschäftsbereichsleiter Kautschuk der Bayer AG, hob die besondere Bedeutung des Synthesekautschuks Therban hervor: "Wir haben ein modernes Produkt, gute Nachfrage im Markt und eines der innovativsten Produktionsverfahren weltweit. Ich sehe daher voller Zuversicht in die Zukunft und bin mir sicher, dass diese Anlage auch wirtschaftlich ein voller Erfolg wird."

Der Produktname Therban steht für thermisch stabiles Butadien-Acryl-Nitril. Therban wird als Basispolymer für anspruchsvolle Gummiartikel eingesetzt, die gleichzeitig eine hohe Hitze- und Ölbeständigkeit aufweisen sollen – speziell im Automobil.

Quelle: Pressemitteilung der Bayer AG vom 17.10.2000
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Letzte Änderungen: 17.10.2000