Leverkusen
"DIE HERZSCHRITTMACHERIN" IM FORUM-STUDIO
Am zweiten Abend seines Forum-Gastspiels
- am Dienstag, dem 28. März - zeigt das Staatsschauspiel Dresden im Studio (Bühne,
großer Saal) eine Uraufführungsproduktion aus dem Repertoire seiner Spielstätte
"Theater Oben": "Die Herz-schrittmacherin", ein Stück des aus Bayern
stammenden Autors (und Schauspielers) Rolf Kemnitzer (Jahrgang 1964). Die Inszenierung von
Stefan Nolte (seine Dresdner Einstudierung von Peter Handkes "Kaspar" kam im Mai 1998
ebenfalls im Forum-Studio zur Aufführung) fand nach der Premiere im Dezember 1998 starke
überregionale Beachtung. Seine Darsteller (im Bühnenbild von Stefanie Seibold) sind
Ursula Geyer-Hopfe und der damalige Kaspar-Interpret Philipp Otto. In einer kleinen Rolle wirkt
zudem Hans-Joachim Schmidt mit. Die Aufführung beginnt um 19.30 Uhr, sie dauert ca.
1 ½ Stunden (keine Pause).
Die Hauptfigur in Rolf Kemnitzers Bühnenerstling ist die fast 90jährige Magda, eine
trotz vielfältiger Altersgebrechen noch sehr vitale und unabhängig lebende, wenn auch
ziemlich vereinsamte Frau. Allen Versuchen, etwa von Behördenseite, sie zu bevormunden,
widersteht sie mit nie versagender List und einem ziemlich rabiaten Mundwerk. Die
unkonventionelle Überlebenskünstlerin, die zwei Kriege und eine Ehe, Flucht und
Wiederaufbau überstanden hat, erhält in ihr kärglich eingerichteten
Rentnerwohnung eines Tages Besuch von ihrem Enkel Jochen. Im Auftrag seiner
herrsch-süchtigen Mutter soll er die widerspenstige, angeblich völlig senile Oma zum
Nervenarzt bugsieren. Die Familie hofft auf Entmündigung der ungeliebten Alten, um sie
dann in ein Heim stecken zu können.
Keine leichte Aufgabe für den recht labilen, orientierungslosen jungen Mann, zumal er - nicht
weniger vereinsamt als sie - allmählich wieder die alte Verbundenheit mit Magda, der
wichtigsten Bezugsperson in seiner Kindheit, empfindet. Nach anfänglicher Skepsis kommen
sich die beiden näher, erfahren die so lange entbehrte menschliche Zuwendung.
Die Vitalität und unternehmerische Lust der Großmutter bleiben nicht ohne
Einfluß auf den Enkel, der sich schließlich sogar von ihrer beträchtlichen
kriminellen Energie anstecken läßt ... Der Berliner "Tagesspiegel"
über Stefan Noltes "geradlinige, temporeiche, unverschnörkelte
Inszenierung", die vor allem der Magda-Darstellerin Ursula Geyer-Hopfe Kritikerelogen
eintrug: "In der Beziehung der so Ungleichen läßt der Regisseur Rührseliges
nicht aufkommen, da bleibt immer ein Abstand, die Freude am wechselseitigen Einsatz, am
Herausfinden der Besonderheiten des anderen."
Der einheitliche Eintrittspreis (keine Platznumerierung) beträgt DM 26,00. Karten sind im
Vorverkauf u.a. an der Forum-Kasse - Telefon 02 14/4 06-41 13 - erhältlich.
Wenn Sie noch Fragen haben: Fachbereich Kultur, Forum, 51311 Leverkusen,
Telefon: 02 14/4 06-41 11, Telefax: 02 14/4 06-41 03
Quelle: Pressemitteilung der Stadtverwaltung vom 15.03.2000
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Letzte Änderungen: 15.03.2000