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Keine Analphabeten im Jahr 2005

Kurs "Internet für Senioren" mit großem Zuspruch

Rheinische Post vom 20.11.97
Mit einem solchen Andrang hatten die Veranstalter kaum gerechnet: "Wir sind von 10 bis 20 Leuten ausgegangen." Doch tatsächlich meldeten sich für das gemeinsam von der Leverkusener "Internet- Initiative" und dem "Seniorenring Leverkusen" angebotene Einführungsseminar "Internet für Senioren" weit über 80 Teilnehmerinnnen und Teilnehmer. Wobei der Begriff "Senioren" relativ weit gefaßt war; Begann er doch bei den ab 60 Jahren jungen Nochnicht-Rentnern und ließ nach hinten jede Altersgrenze offen.
Ernst wurde es für rund 20 von ihnen. Und nicht nur für sie. Denn auch die "Internet Initiative" startete an diesem Tag ein Pilotprojekt. Worum es dabei gehen sollte, erklärte vorab die Vorsitzende des seit anderthalb Jahren bestehenden Seniorenrings, Elfriede Schütz: "Es gibt soviele neue Medien, von denen man hört und deren Sprache man nicht versteht. Wir dachten uns, daß unter jungen Menschen etwas darüber zu lernen, vielleicht Hemmungen hervorruft. Einfacher ist es, das unter Gleichaltrigen zu tun."

"Dieses ominöse Internet"


Der, der dann anchließend grundlegend darüber informiert, was dieses ominöse Internet darstellt, wozu es gut ist und was man wie damit machen kann, ist ein junger Mensch. "Das Hauptproblem liegt darin, mit den Standardbegriffen klarzukommen", erklärt Andreas Naujoks von der "Internet Initiative", den man "alt" nennen müßte, schätzte man ihn jenseits der Dreißig an. Und er hat recht mit seiner Einschätzung. Denn die anschließende, im großen und ganzen nachvollziehbare und bildliche, Einführung krankt bisweilen geanu daran.

Schwiegersohn half weiter


So schleiche sich in den Vortrag immer wieder Fachworte ein. "Provider" (Anbieter) etwa oder "User" (Benutzer). Daß Computersprache englische Sprache ist, setzt er voraus. Und die Senioren? Deren Voraussetzungen sind ebenso unterschiedlich, wie ihre Ansprüche an das Seminar. So rämt die über 70jährige Gertrud Bartsch aus Steinbüchel umwunden ein, daß sie ursprünglich "überhaupt keine Ahnung" hatte, aber nun, durch den Schwiegersohn "schon ein bißchen mehr" weiß.
Karl-Heinz Kater (69) aus Schlebusch besitzt schon einen Computer- "Ich arbeite mich langsam `rein". Der Kinderarzt Djfar Ghanai (64) aus Gronborn erhofft sich vom Internet spezielle Informationen zu seinem medizinischen Fachgebiet. Während fü den gleichaltrigen Karl Borum vor allem im Vordergrund steht, "in die Büchereien dieser Welt zu kommen", möchten die Eheleute Christel und Gerhard Preuß (beide über 60) bei den Dingen mitreden können, die für Jüngere selbstverständlich sind: "Wir haben mal gelesen, im Jahr 2005 soll der ein Analphabet sein, der von Computern keine Ahnung hat. Das hat uns wachgerüttelt."
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Letzte Änderungen: 28.07.2001