Der Stadtteil Manfort steht vor einem umfassenden Entwicklungsschub. Gleich zwei Konzepte sollen in diesem Jahr auf den Weg gebracht werden: Vorbereitende Untersuchungen für eine mögliche städtebauliche Sanierung und ein Integriertes Stadtteilentwicklungskonzept (ISEK).
Die vorbereitenden Untersuchungen konzentrieren sich auf ein 19 Hektar großes Gebiet zwischen Autobahn und Bahntrasse, entlang der Gustav-Heinemann-Straße. Ziel ist es zu klären, ob eine städtebauliche Sanierung sinnvoll ist. Fachbereichsleiter Stadtplanung Stefan Karl erklärt: „Eine solche Sanierung ermöglicht der Stadtverwaltung mehr Gestaltungsspielraum und zugleich den Zugang zu öffentlichen Fördermitteln.“ Konkret geht es um die Reaktivierung ungenutzter Flächen, die Umstrukturierung bestehender Bereiche und die Entwicklung brachliegender Grundstücke.
Die Untersuchungen sollen klären, ob städtebauliche Mängel wie unverträgliche Nutzungen, Leerstände, verbesserungswürdige Bausubstanz, fehlende Grünflächen und Bodenbelastungen vorliegen. Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Bauen hat am 27. Januar 2025 den Beschluss zur Ausschreibung der Voruntersuchung gefasst. Der Abschlussbericht wird für das vierte Quartal 2026 erwartet. Eine förmliche Festlegung als Sanierungsgebiet und die Umsetzung der Maßnahme – mit einer maximalen Laufzeit von 15 Jahren – bedürfen weiterer politischer Beschlüsse und öffentlicher Beteiligungsformate.
Parallel dazu wird ein Integriertes Stadtteilentwicklungskonzept (ISEK) für ganz Manfort erstellt. Das ISEK fungiert als Masterplan für die Stadtteilentwicklung und soll den Stadtteil nachhaltig stärken. Der Planungsraum erstreckt sich voraussichtlich von der A3 bis zum Carl-Carstens-Ring und von der Dhünn bis zum Von-Diergardt-See. Das ISEK berücksichtigt städtebauliche, soziale, ökologische und wirtschaftliche Aspekte. Ein Beschlussentwurf für den Rat wird für das zweite Quartal 2027 erwartet.
Das Projekt „Gemeinsam leben in Manfort (GLIM)“ hat bereits wichtige Impulse gesetzt. Das Diakonische Werk des Kirchenkreises Leverkusen realisierte mit Unterstützung der Stadt verschiedene soziale Initiativen. Bisher fehlte jedoch der Zugang zu Fördermitteln für städtebauliche, stadtökonomische und stadtökologische Maßnahmen. Sowohl Maßnahmen im Rahmen einer Sanierung als auch Projekte des ISEK sollen künftig förderfähig sein.
Wie bei erfolgreichen Projekten in Opladen, Hitdorf und Wiesdorf, ist die Einbindung der Öffentlichkeit, der Stadtteilgesellschaft und der Verwaltung unerlässlich. Die Koordinierung der Konzepte liegt beim Dezernat für Planen und Bauen, Fachbereich Stadtplanung.