Große Betroffenheit bei den Besuchern zum Schicksal vom Manfred Smolka


Archivmeldung aus dem Jahr 2016
Veröffentlicht: 10.03.2016 // Quelle: Arbeitskreis Literatur e.V.

Nach knapp zweistündiger Veranstaltung herrschte bei den Besuchern große Betroffenheit über das Schicksal vom Manfred Smolka. Zuvor hatte der frühere Braunschweiger Oberstaatsanwalt und stellvertretende Leiter der Erfassungsstelle Salzgitter, Dr. Hans-Jürgen Grasemann, über das Leben des ehemaligen Offiziers der DDR-Grenztruppen berichtet.

Manfred Smolka floh 1958 in die Bundesrepublik Deutschland. Als der damals 28-jährige dann 1959 versuchte, seine Familie nachzuholen, wurde er durch einen von der Staatssicherheit (Stasi) initiierten Hinterhalt gefasst. Es folgte ein Prozess, der vor allem zur Abschreckung anderer Grenzsoldaten gedacht war. Manfred Smolka wurde zum Tode verurteilt und kurze Zeit später hingerichtet.

Bis zum Ende der DDR durften sein Bruder Roland Smolka und die Familie kein Wort über das Geschehene verlieren. Danach wurden die Akten zu seinem Fall in den Stasi-Archiven gefunden. Der Versuch, nach 1990 die Verantwortlichen und Beteiligten im Fall Manfred Smolka juristisch zur Rechenschaft zu ziehen, scheiterte weitgehend. Dafür wurde das Unrechtsurteil gegen Manfred Smolka im Jahr 1993 durch das Amtsgericht Gera aufgehoben und er rehabilitiert.

Der Vorsitzende des Arbeitskreises Literatur e. V., Rüdiger Scholz, regte an, dass die heute noch lebenden Zeitzeugen möglichst häufig in die Schulen gehen sollten. Vor allem das Leid derjenigen, die sich gegen das menschenverachtende DDR-Regime gestellt haben und dafür bestraft wurden, sollte junge Menschen mahnen, dass Freiheit und Demokratie die höchsten Werte sind, die wir besitzen.

Zum Abschluss der Veranstaltung las die Schwester von Manfred Smolka, Brigitta Meier, seinen Abschiedsbrief vor. Es herrschte große Stille im Veranstaltungssaal.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

Kategorie: Kultur
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