„Zeitenwende“: Kammermusik aus einer Umbruchszeit


Archivmeldung aus dem Jahr 2014
Veröffentlicht: 10.10.2014 // Quelle: KulturStadtLev

Der 1. Weltkrieg war auch für die Kunst ein epochaler Wendepunkt: In seinen Stahlgewittern verglühten die Konventionen von Jahrhunderten; Euphorie und Apokalyptik stießen aufeinander, und das explosive Gemisch bereitete einer Moderne den Weg, die den alten Grenzziehungen gründlich misstraute. Das hochkarätige Trio Manno/Schumann/Sigfridsson um den Ausnahmeklarinettisten Ralph Manno („Phänomenale Intensität“, NZZ) hat Werke der Kriegs- und Zwischenkriegsjahre ins Zentrum seines Programms gestellt – u.a. eine Suite aus Igor Strawinskys „Geschichte vom Soldaten“ (1917), die diese Umbruchszeit in der schillernden Metapher des Teufelspakts exemplarisch auf den Punkt brachte. (Derselbe Strawinsky übrigens, der – Beitrag zum Spielzeitthema – sagte: „Wer mich eines Widerstandes beraubt, beraubt mich einer Kraft.“)
Ralph Manno war Stipendiat an der Karajan Akademie der Berliner Philharmoniker und wurde bereits mit 23 Jahren Solo-Klarinettist beim WDR-Sinfonieorchester, um wenig später der Einladung Sergiu Celibidaches zu den Münchner Philharmonikern zu folgen. Zusehends aber konzentrierte er sich auf die Kammermusik, wurde Mitbegründer des renommierten ensemble incanto und legte zahlreiche Einspielungen vor, von denen viele als Referenzaufnahmen gelten.
Der Violinist Erik Schumann ist als Solist und als Kammermusiker gleichermaßen erfolgreich; zahlreiche Preise und Auszeichnungen – u.a. beim Jacques-Thibaud-Wettbewerb in Paris (2002) – bekunden den außerordentlichen Rang des in Köln geborenen Virtuosen, der auf einer Stradivarius-Geige aus dem Jahr 1713 spielt.
Der in Finnland geborene Pianist Henri Sigfridsson gewann 2005 beim Beethoven-Wettbewerb in Bonn neben dem 1. Preis gleich noch den Publikumspreis und den Kammermusikpreis – fulminanter „Hattrick“ eines Künstlers, der ein begehrter Gast auf wichtigen Konzertpodien Europas ist und als leidenschaftlicher Kammermusiker u.a. mit Gidon Kremer, Mischa Maisky und Sol Gabetta zusammenarbeitet.

„ZEITENWENDE“
Darius Milhaud 1892-1974
Suite für Klarinette, Violine und Klavier
Béla Bartók 1881-1945
„Kontraste“ für Klarinette, Violine und Klavier
*
Igor Strawinsky 1882-1971
Suite aus der „Histoire du Soldat“
für Violine, Klarinette und Klavier
Aram Chatschaturjan 1903-1978
Trio für Klarinette, Violine und Klavier

Termin:
Sonntag, 26. Oktober 2014
11.00 Uhr

Ort:
Schloss Morsbroich (Spiegelsaal)
Gustav-Heinemann-Str. 80
51377 Leverkusen

Karten:
17,50 Euro (erm.: 9,75 Euro). Kartenbüro im Forum (Tel. 0214-406 4113), an allen bekannten Vorverkaufsstellen und im Internet (www.kulturstadtlev.de)
Mit kostenlosem museumspädagogischem Begleitprogramm für Kinder (5-12 Jahre) von Konzertbesuchern!
(telef. Voranmeldung: 0214-406 4111)



Matineevergnügen für die ganze Familie!
Während die Eltern das Matineekonzert besuchen, erobern die Kinder (5-12 Jahre) das Museum und werden selber Künstler. Erfahrene museumspädagogische Mitarbeiter zeigen, was Kinder interessiert und auf viele neue, bunte Ideen bringt. Und die können dann auch gleich umgesetzt werden – mit einer großen Palette an Werkstoffen und Materialien.
Mit den Ergebnissen kann man Mama und Papa überraschen, wenn die aus dem Konzert kommen – d.h., wenn man dann überhaupt schon Lust hat, den Pinsel aus der Hand zu legen. Denn wir garantieren, dass dem kreativen Nachwuchs die Zeit nicht lang wird!
Dieses Angebot ist für Kinder der Konzertbesucher kostenlos!
(Telef. Voranmeldung unter 0214-406 4111)
Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

Kategorie: Kultur
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