Fachbereich Stadtgrün: Der Winter dient der Pflege von Anlagen, Pflanzen und Geräten


Archivmeldung aus dem Jahr 2014
Veröffentlicht: 30.01.2014 // Quelle: Stadtverwaltung

Trotz der milden Temperaturen ist für die Natur noch Winter. Der Fachbereich Stadtgrün hat dennoch genug zu tun: Auf 420 Hektar Pflegefläche und 60 Hektar Friedhof finden zurzeit Gehölzschnitt und andere Baumpflegearbeiten statt, also die Auslichtungen der Kronen, der Schnitt des Lichtraumprofils und die Entfernung von Totholz und bruchgefährdetem Astwerk. Bäume und Sträucher werden jetzt gepflanzt, weil die Pflanzen genügsamer sind und ohne Blätter weniger Wasser verdunsten. Die Winterzeit ist für Rodungen gut, weil die Biomasse geringer ist und Vögel nicht beim Brüten gestört werden. Außerdem bietet sich diese Zeit für Kontrollarbeiten und die Wartung der Maschinen an. Darüber hinaus fertigen die Mitarbeiter der Abteilungen Neubau und Unterhaltung Ausschreibungen und planen Freianlagen. Der milde Winter hat es zudem bislang erlaubt, Pflegerückstände durch den vergangenen langen Winter (2013 bis einschl. Ostern) aufzuholen. Größere Rückschnittmaßnahmen, die in der Saison vom 1.März bis 30.September aus Gründen des Vogelschutzes nicht durchgeführt werden durften, werden jetzt erledigt.

Generell ist der Winter auch für Hobbygärtner die Zeit des Gehölzschnitts. Dann befinden sich Bäume und Sträucher in der Winterruhe, die Triebe enthalten wenig Saft, was die Gefahr des Ausblutens verringert. Auch Krankheiten und Schädlinge sind für die frischen Schnittwunden weniger gefährlich. Bei laubabwerfenden Gehölzen kommt noch hinzu, dass sie im blattlosen Zustand schneller und leichter zu beschneiden und verflochtene Triebe besser zu entwirren sind. Auch Rosen werden im Spätwinter vor dem Austrieb geschnitten. Nur sehr alte Triebe und erfrorene, schwache und kranke Teile werden ganz entfernt, die anderen Triebe je nach Wuchsform der Rose eingekürzt. Ausgenommen vom Winterschnitt sind Sträucher, die ihre Blüten bereits im Herbst angesetzt haben, wie Forsythien, Flieder, Seidelbast oder Rhododendren.

Der Gehölzschnitt kann ebenso der Therapie von Krankheiten und bei Insektenbefall dienen: So verbringen die Erreger des Amerikanischen Stachelbeermehltaus den Winter in den Triebspitzen. Verdickte Knospen an Haselnusssträuchern sind wiederum oft von der Haselnussgallmilbe befallen. Die 0,2 mm große Milbe überwintert in den Knospen. Fruchtmumien an Apfelbäumen sind Überwinterungsquartiere für die Monilia-Fruchtfäule. Wer zum Winterschnitt auf die Leiter steigt, hat die Gelegenheit, auch solche Schädlinge zu entfernen. Doch Vorsicht: Unsachgemäßer Schnitt kann auch Wunden schlagen, die wiederum Angriffsfläche für Pilze und Fäulnis bieten.

Zurzeit sollte man auf keinen Fall im Frühjahr blühende Gehölze beschneiden und auch Rasen zu säen hat wenig Zweck, denn Rasen keimt bei niedrigen Bodentemperaturen unter acht Grad nicht. Spätfröste können jetzt noch Pflanzen, die schon ausgetrieben haben, schädigen. Kübelpflanzen, die draußen stehen, erleiden Frostschäden bis zum Totalverlust. Bei Minusgraden ist ihnen manchmal schon mit einem Winterschutz gedient. Im Zweifel stehen sie besser im Haus.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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