"En Suite"

Der ungarische Cellist Csaba Onczay im Schloß Morsbroich

Archivmeldung aus dem Jahr 1999
Veröffentlicht: 12.10.1999 // Quelle: Stadtverwaltung

Dem Budapest Festival Orchester folgt mit dem Cellisten Csaba Onczay ein weiterer musikalischer Botschafter Ungarns. Der in Budapest geborene Preisträger des Pablo-Casals-Wettbewerbs zählt seit Jahren zu den Cellisten mit internationaler Bedeutung. Durch eine Vielzahl von Solo-Recitals und Konzerten mit renommierten Orchestern, aber auch durch zahlreiche CD-Einspielungen (u.a. für Naxos) hat er einen exzellenten Ruf sowohl in technischer wie in gestalterischer Hinsicht erlangt. Leverkusen konnte sich davon bereits 1993 überzeugen, als er zum ersten Mal und mit großem Erfolg im Schloß gastierte.

Csaba Onczays zweites Leverkusener Schloßkonzert am Donnerstag, den 21. Oktober 1999, um 20 Uhr, steht ganz im Zeichen der Suite - also der mehr oder weniger losen Reihung von tanzartigen und freien Sätzen, wie sie maßgeblich im Barock gepflegt wurde. Für Johann Sebastian Bach war sie eine der vertrautesten Großformen, und seine ganz außerordentlichen, um 1720 am Köthener Hof entstandenen Suiten für Violoncello solo (von denen Csaba Onczay die G-Dur-Suite BWV 1007 und die C-Dur-Suite BWV 1009 spielt) legen beredtes Zeugnis davon ab, wie scheinbar mühelos er Ausdruck, (stilisierten) Tanz und Kontrapunkt zu einen verstand. Als Max Reger knapp zweihundert Jahre später, im Jahr 1915, seine d-moll-Suite schrieb, war diese Form eigentlich schon ad acta gelegt. Ein wenig vorschnell, wie sich zeigen sollte - die Art, wie Reger hier mit den Mitteln der Spätromantik Bachs komplexen Kontrapunkt "modernisierte", erwies sich als eminent zukunftsträchtig (Nicht ohne Grund griffen auch die vorderhand "fortschrittlichsten" europäischen Komponisten jener Jahre, Arnold Schönberg und Igor Strawinsky, die Suitenform auf). Der spanische Casals-Schüler Gaspar Cassadó (1897-1966) weist mit seiner Suite auf eine weitere, die virtuosen Möglichkeiten des Instruments facettenreich hervorkehrende Weise der Wiederanknüpfung an eine "alte" Form.

Eintrittskarten sind im Vorverkauf u.a. an der Forum-Kasse (Telefon: 4 06 41 13) erhältlich, außerdem ab 1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn an der Abendkasse. Der Kartenpreis beträgt DM 22,- (erm.: DM 12,-).


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Kultur
Bisherige Besucher auf dieser Seite: 651

Meldungen Blättern iMeldungen Blättern

Weitere Nachrichten der Quelle "Stadtverwaltung"

Weitere Meldungen