Mehr als nur ein Ort der Trauer

Ex-Kölner zeigt Fotoausstellung „Melaten-Friedhof Köln“ im Bestattungsinstitut Schulz

Archivmeldung aus dem Jahr 2011
Veröffentlicht: 28.10.2011 // Quelle: Bestattungsinstitut Schulz

Die Tage werden kürzer und tauchen den Friedhof schon früh in unheimliches Dunkel. Doch zu Allerheiligen ist er durch viele, viele Grablichter hell erleuchtet. Dass der Melaten-Friedhof jedoch nicht nur an Feiertagen einen Besuch wert ist, zeigt Bestatter Volker Schmitz zurzeit in seiner Fotoausstellung „Melaten-Friedhof Köln“ im Beerdigungsinstitut Schulz, Küppersteger Straße 39, 51373 Leverkusen.

Seit gut einem Jahr fotografiert er auf dem über 200 Jahre alten Kölner Friedhof und setzt dabei Gräber und Statuen zu verschiedenen Jahreszeiten und bei unterschiedlichem Lichteinfall immer wieder neu in Szene. „Melaten ist ein Stück Kölner Stadtgeschichte“, sagt Volker Schmitz und bedauert, dass sich heute immer mehr Menschen anonym bestatten lassen. Sie haben keinen Ort, an dem man sich an sie erinnern kann. Denn es sind nicht nur die bekannten Namen wie Millowitsch, Früh oder Stollwerck, die auf den Grabsteinen weiterleben. Für den Küppersteger Bestatter sind es vielmehr gerade auch die Namen der „kleinen Leute“, die Erinnerungen an seine Kindheit in Köln-Ehrenfeld wecken: „Da liegt zum Beispiel unser Eismann, der ganz leckere ‚Rievkooche’ backen konnte, und da die alte Nachbarin von gegenüber“, bemerkt er bei seinen Streifzügen mit der Kamera. Erinnerungen, die ihm keiner nehmen kann. Erinnerungen, für die er – nicht nur berufsbedingt – immer wieder gerne auf den Friedhof kommt.

„Der Friedhof ist viel mehr als nur ein Ort der Trauer“, weiß Volker Schmitz, „Tod und Leben liegen hier ganz nah beieinander.“ Bunte Blumen blühen. Hecken sprießen und umhüllen bald so manchen Grabstein. Jahrzehnte alte Bäume geben Vögeln und Eichhörnchen ein Zuhause. Und nicht selten kommen hier auch die Menschen miteinander ins Gespräch, denn das gemeinsame Anliegen, die Trauer um einen geliebten Menschen, verbindet. Volker Schmitz: „Man kann sich austauschen, gemeinsam weinen – und auch wieder lachen lernen. Viele Freundschaften, ja mitunter sogar neue Liebesbeziehungen, sind so schon bei der Grabpflege entstanden.“

>>> Die Fotoausstellung „Melaten-Friedhof Köln“ ist noch mehrere Wochen im Schaufenster sowie zu den Geschäftszeiten montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr und von 15 bis 18 Uhr sowie samstags von 9 bis 12 Uhr in den Räumlichkeiten des Beerdigungsinstitut Schulz, Küppersteger Straße 39, 51373 Leverkusen, zu sehen.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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