Zwischenbericht zum 2. Quartal 2011: Bayer weiter auf Erfolgskurs


Archivmeldung aus dem Jahr 2011
Veröffentlicht: 28.07.2011 // Quelle: Bayer

Umsatz bereinigt um 5,4 Prozent auf 9,252 Milliarden Euro gewachsen / Operatives Ergebnis (EBIT) um 25,9 Prozent auf 1,273 Milliarden Euro gesteigert / EBITDA vor Sondereinflüssen um 5,8 Prozent auf 2,035 Milliarden Euro erhöht / Konzernergebnis deutlich um 40,9 Prozent auf 747 Millionen Euro verbessert / Konzernausblick für 2011 bestätigt / Erfreuliche Fortschritte bei Innovationsprojekten / Effizienzmaßnahmen kommen gut voran

Der Bayer-Konzern hat seine erfolgreiche Entwicklung im 2. Quartal 2011 fortgesetzt. "Wir sind mit dem Geschäftsverlauf zufrieden", erklärte Vorstandsvorsitzender Dr. Marijn Dekkers am Donnerstag bei der Veröffentlichung des Zwischenberichts. "Darüber hinaus haben wir mit unserer Forschungs- und Entwicklungspipeline große Fortschritte erzielt." Auch die im November 2010 angekündigten Maßnahmen zur Effizienzsteigerung würden planmäßig umgesetzt. Für das laufende Geschäftsjahr zeigte sich der Vorstandsvorsitzende zuversichtlich und bestätigte die im April angehobenen Umsatz- und Ergebnisprognosen für 2011.

Der Konzernumsatz stieg im 2. Quartal um 0,8 Prozent auf 9,252 (Vorjahr: 9,179) Milliarden Euro. Währungs- und portfoliobereinigt (wpb.) entspricht das einem Plus von 5,4 Prozent. Dazu trug die Geschäftsentwicklung in den Wachstumsländern überproportional bei. Das operative Ergebnis (EBIT) verbesserte sich deutlich um 25,9 Prozent auf 1,273 (1,011) Milliarden Euro.

Die Sondereinflüsse beliefen sich auf insgesamt minus 144 (minus 255) Millionen Euro. Davon entfielen Aufwendungen in Höhe von 179 Millionen Euro auf Restrukturierungen insbesondere bei CropScience und HealthCare. Dem stand ein Ertrag von 35 Millionen Euro aus Bewertungsanpassungen bei den Pensionsrückstellungen in Großbritannien gegenüber.

Das EBIT vor Sondereinflüssen stieg um 11,9 Prozent auf 1,417 (1,266) Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) vor Sondereinflüssen erhöhte sich um 5,8 Prozent auf 2,035 (1,923) Milliarden Euro. Eine besonders deutliche Verbesserung erzielte Bayer beim Konzernergebnis, das um 40,9 Prozent auf 747 (530) Millionen Euro zulegte. Das bereinigte Ergebnis je Aktie wuchs um 11,2 Prozent auf 1,29 (1,16) Euro.

Der Brutto-Cashflow wuchs um 18,6 Prozent auf 1,532 (1,292) Milliarden Euro, während der Netto-Cashflow mit 1,530 (1,545) Milliarden Euro auf Vorjahresniveau lag. Die Nettofinanzverschuldung stieg trotz der im 2. Quartal üblichen hohen Auszahlungen für Dividende, variable Vergütungen und Zinszahlungen nur leicht von 7,1 Milliarden Euro zum 31. März auf 7,4 Milliarden Euro zum 30. Juni.

HealthCare in Wachstumsländern erfolgreich
Im Gesundheitsgeschäft ging der Umsatz im 2. Vierteljahr um 2,3 Prozent auf 4,208 (4,305) Milliarden Euro zurück. Währungs- und portfoliobereinigt entspricht das einem Wachstum von 1,8 Prozent. "HealthCare hat in den Regionen Asien/Pazifik und Lateinamerika/Afrika/Nahost erfreulich zugelegt, während unsere Umsätze in Nordamerika und Europa leicht zurückgingen", erläuterte Dekkers.

Im Pharma-Geschäft betrug der Umsatz 2,666 Milliarden Euro (wpb. plus 0,5 Prozent). Dabei konnten Steigerungen in den Wachstumsländern, insbesondere in China, die schwache Entwicklung in Nordamerika und Westeuropa ausgleichen. In den USA waren die Umsätze der oralen Kontrazeptiva der YAZ™-Familie aufgrund des generischen Wettbewerbs weiter rückläufig - weltweit ergab das einen Rückgang von währungsbereinigt (wb.) 7,0 Prozent. Zudem beeinträchtigten Gesundheitsreformen in verschiedenen Ländern das Pharma-Geschäft. Erfreuliche Zuwächse erzielten das Blutgerinnungsmittel Kogenate™ und die Hormonspirale Mirena™ mit wb. 15,4 bzw. 26,2 Prozent. Der Umsatz mit Aspirin™ Cardio legte wb. um 10,0 Prozent zu. Hier wurde die Vermarktung in China weiter verstärkt. Demgegenüber waren die Umsätze mit Levitra™ zur Behandlung der erektilen Dysfunktion sowie dem Antibiotikum Avalox™/Avelox™ mit wb. 10,6 bzw. 6,8 Prozent rückläufig - bedingt durch eine teilweise Neustrukturierung des Vertriebs in den USA. Das Multiple-Sklerose-Medikament Betaferon™/Betaseron™ gab wb. um 4,7 Prozent nach. Hier wirkten sich ein verstärkter Wettbewerb und Preissenkungen im Zusammenhang mit Gesundheitsreformen in Europa negativ aus.

Im Segment Consumer Health stieg der Umsatz wpb. um 4,1 Prozent auf 1,542 Milliarden Euro. Hierzu trugen alle Regionen bei. Im Geschäft mit rezeptfreien Arzneimitteln (Consumer Care) erreichten die Schmerzmittel Aleve™/Naproxen und Aspirin™ mit wb. 11,6 und 7,4 Prozent erfreuliche Zuwächse. Der Umsatz des Hautpflegemittels Bepanthen™/Bepanthol™ erhöhte sich wb. um 7,1 Prozent. Die Division Medical Care erreichte trotz Preis- und Mengenrückgängen im Diabetes-Care-Geschäft in den USA das Vorjahresniveau. Das Geschäft mit Tierarzneimitteln konnte dagegen weiter ausgebaut werden - vor allem aufgrund der positiven Entwicklung der Advantage™-Produktlinie mit Floh-, Zecken- und Entwurmungsmitteln (wb. plus 9,8 Prozent).

Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Bayer HealthCare stieg im 2. Quartal um 3,0 Prozent auf 1,156 (1,122) Milliarden Euro. Diese Verbesserung beruhte insbesondere auf niedrigeren Kosten im Pharma-Geschäft.

Anhaltend gute Entwicklung bei CropScience
Im CropScience-Geschäft kletterte der Umsatz um 3,1 (wpb. 9,2) Prozent auf 1,943 (1,884) Milliarden Euro. "Wir haben auch im 2. Quartal von der insgesamt guten Saison in der nördlichen Hemisphäre profitiert und insbesondere unser BioScience-Geschäft deutlich ausbauen können", so Dekkers. Zudem hätten hohe Agrarrohstoffpreise im Vergleich zum schwierigen Vorjahreszeitraum für ein günstiges Marktumfeld gesorgt. Die höchsten Zuwächse erzielte der Teilkonzern in Nordamerika, wo sich der Umsatz gegenüber dem schwachen Vorjahresquartal wpb. um 19,2 Prozent erhöhte. Mit einem Plus von wpb. 6,4 Prozent verlief das Geschäft in Europa ebenfalls erfreulich. Die Regionen Asien/Pazifik und Lateinamerika/Afrika/Nahost legten wpb. um 3,7 bzw. 4,5 Prozent zu.

Der Bereich Crop Protection wuchs vor allem mit Saatgutbehandlungsmitteln (wpb. plus 16,5 Prozent) und Fungiziden (wpb. plus 13,8 Prozent). Auch die Herbizide erzielten mit wpb. 8,9 Prozent ein deutliches Plus, wohingegen die Insektizid-Umsätze wegen der Einstellung des Vertriebs älterer Produkte nur um wpb. 2,3 Prozent gesteigert werden konnten. Weiterhin sehr erfolgreich war das auf Saatgut und Pflanzeneigenschaften spezialisierte BioScience-Geschäft: Hier legte der Umsatz wpb. um 21,9 Prozent zu. Besonders dynamisch entwickelten sich dabei die Verkäufe von Rapssaatgut in Kanada sowie das Geschäft mit Baumwoll- und Reissaatgut in Asien. Im Geschäftsbereich Environmental Science blieb der Umsatz mit wpb. minus 1,7 Prozent leicht unter Vorjahr. Hier stagnierte das Geschäft mit Produkten für private Konsumenten, während der Umsatz mit Produkten für professionelle Anwender in Europa, Nahost und Afrika zurückging.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen von CropScience erhöhte sich um 23,9 Prozent auf 471 (380) Millionen Euro. Dieser Anstieg beruhte vor allem auf der guten Geschäftsentwicklung sowie einer besseren Auslastung der Produktionsanlagen.

MaterialScience baut Geschäft weiter aus
Der Umsatz im Geschäft mit hochwertigen Materialien konnte im 2. Quartal erneut gesteigert werden und verbesserte sich um 3,5 (wpb. 8,3) Prozent auf 2,782 (2,689) Milliarden Euro. "MaterialScience profitierte von höheren Absatzpreisen in allen Business Units und Regionen, vor allem in Europa und Nordamerika. Dagegen lagen die Absatzmengen leicht unter Vorjahr", sagte Dekkers. Hierbei konnten deutliche Mengenausweitungen in Europa die Rückgänge in den Regionen Asien/Pazifik und Nordamerika nicht vollständig kompensieren. Die Absatzmengen der Region Lateinamerika/Afrika/Nahost blieben auf Vorjahresniveau.

Der Umsatz mit Rohstoffen für Schaumstoffe (Polyurethanes) legte wpb. um 8,4 Prozent zu, während das Geschäft mit hochwertigen Kunststoffen (Polycarbonates) wpb. um 6,7 Prozent über Vorjahr lag. Die Rohstoffe für Lacke, Klebstoffe und Spezialitäten erzielten ein Plus von wpb. 6,3 Prozent, und im Bereich Industrial Operations nahm der Umsatz wpb. um 20,6 Prozent zu.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen von MaterialScience lag im 2. Quartal mit 372 (373) Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Durch höhere Verkaufspreise konnten die konjunkturbedingt deutlich gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten mehr als kompensiert werden. Belastend wirkten sich Kostenerhöhungen - unter anderem im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme der TDI-Anlage in China - sowie negative Währungseffekte aus.

Umsatz- und Ergebniszuwächse im 1. Halbjahr bei allen Teilkonzernen
Im 1. Halbjahr 2011 konnte Bayer den Umsatz und das Ergebnis deutlich steigern. "Zu dieser erfreulichen Entwicklung trugen alle drei Teilkonzerne bei", erläuterte Dekkers. Der Umsatz erhöhte sich in den ersten sechs Monaten um 6,7 (wpb. 7,8) Prozent auf 18,667 (17,495) Milliarden Euro. Das EBIT verbesserte sich um 14,5 Prozent auf 2,421 (2,115) Milliarden Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg um 13,8 Prozent auf 4,267 (3,748) Milliarden Euro und das Konzernergebnis um 23,3 Prozent auf 1,431 (1,161) Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis je Aktie verbesserte sich um 19,7 Prozent auf 2,74 (2,29) Euro.

Wachstum durch Innovationen und Erschließung neuer Märkte
"Innovationen und die Erschließung neuer Märkte sind Treiber für unser Wachstum", sagte Dekkers. Bayer habe im 2. Quartal wichtige Fortschritte mit seiner Forschungs- und Entwicklungspipeline erreicht. Das gelte insbesondere für den Gerinnungshemmer Xarelto™, VEGF Trap-Eye zur Behandlung der feuchten altersbedingten Makula-Degeneration und das Krebsmedikament Alpharadin™. "Bis zum Jahr 2013 wollen wir insgesamt 15 Milliarden Euro für Zukunftsinvestitionen bereitstellen, rund zwei Drittel davon für Forschung und Entwicklung", bekräftigte Dekkers. Im 1. Halbjahr 2011 wendete Bayer insgesamt 1,464 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung auf. Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte betrugen im 1. Halbjahr 536 Millionen Euro.

Die Wachstumsmärkte leisteten im 1. Halbjahr 2011 einen bedeutenden Beitrag zum Umsatzanstieg. Als solche hat Bayer die Regionen Asien (ohne Japan, Australien und Neuseeland), Lateinamerika, Osteuropa, Afrika sowie Nahost definiert. Der Umsatz stieg dort im 1. Halbjahr wb. um 11,1 Prozent auf 6,415 Milliarden Euro, davon entfielen 3,297 Milliarden Euro (wb. plus 6,9 Prozent) auf das 2. Quartal. Das stärkste Wachstum verzeichnete der Konzern im 2. Quartal in Osteuropa und Asien.

Maßnahmen zur Effizienzsteigerung machen Fortschritte
Unterdessen macht Bayer bei der Fokussierung seiner Ressourcen auf Wachstum und Innovation gute Fortschritte. Das Unternehmen hatte im November 2010 eine Initiative angekündigt, in deren Rahmen ab 2013 weltweit 800 Millionen Euro pro Jahr eingespart werden sollen. Davon soll rund die Hälfte reinvestiert werden: in Forschung und Entwicklung, die Vermarktung neuer Produkte sowie in den Ausbau der Aktivitäten in den Schwellenländern. Die notwendigen Mittel werden über effizientere Prozesse und Strukturen aufgebracht sowie über Einsparungen, die auch eine Reduktion von Arbeitsplätzen zur Folge haben.

"Wir kommen mit den Projekten gut voran", so Dekkers. Vorstand und Gesamtbetriebsrat der Bayer AG haben sich in einer gemeinsamen Erklärung bereits darauf verständigt, die derzeit bis Ende 2012 in Deutschland geltende Vereinbarung zur Beschäftigungssicherung bis Ende 2015 vorzeitig verlängern zu wollen. Damit soll hier der bewährte Weg fortgesetzt werden, bei notwendigen Maßnahmen mit Auswirkungen auf die Beschäftigung weiterhin auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten und stattdessen auf die Nutzung innovativer sozialverträglicher Instrumente zurückzugreifen. In der gemeinsamen Erklärung wird auch festgestellt, dass zur langfristigen Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit Kostenstrukturen auf Marktniveau ebenso Voraussetzung sind wie die verstärkte Ausrichtung der Arbeitsbedingungen auf Flexibilität und Mobilität.

Weiterhin gute Perspektiven für das Gesamtjahr 2011
"Wir halten unverändert an unserer im April angehobenen Umsatz- und Ergebnisprognose für das Gesamtjahr fest", sagte Dekkers. Bayer plant für 2011 weiterhin einen Umsatzanstieg von wpb. 5 bis 7 Prozent. Dies entspricht einem Konzernumsatz von 36 bis 37 Milliarden Euro. Dabei sind die Wechselkurse zum Ende des 2. Quartals 2011 zugrunde gelegt. Bayer plant nach wie vor, das EBITDA vor Sondereinflüssen auf über 7,5 Milliarden Euro zu steigern. Für das bereinigte Ergebnis je Aktie erwartet der Konzern unverändert eine Verbesserung um etwa 15 Prozent. Für Sonderaufwendungen im EBITDA aus laufenden Restrukturierungsprogrammen sind unverändert 0,5 Milliarden Euro geplant.

Der Ausblick für HealthCare wurde ebenfalls bestätigt. Insgesamt plant der Teilkonzern für 2011 weiterhin ein Umsatzplus im wpb. unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich und eine leichte Verbesserung des EBITDA vor Sondereinflüssen. Im Segment Pharma, das 2011 noch nicht wieder mit dem Markt wachsen dürfte, soll der Umsatz nach wie vor im wpb. unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich steigen und die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen verbessert werden. Für das Segment Consumer Health rechnet der Teilkonzern weiterhin mit einem währungs- und portfoliobereinigten Wachstum über dem Markt. Hier sollen Umsatz und EBITDA vor Sondereinflüssen unverändert im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen.

Das CropScience-Geschäft entwickelte sich weiterhin positiv. Beim Umsatz will der Teilkonzern 2011 wpb. unverändert im oberen einstelligen Prozentbereich wachsen. Für das EBITDA vor Sondereinflüssen ist gegenüber dem schwachen Vorjahr eine Steigerung um etwa 20 Prozent geplant, bei einem guten Saisonverlauf im 2. Halbjahr sogar darüber.

MaterialScience erwartet weiterhin ein Umsatzwachstum im wpb. oberen einstelligen Prozentbereich. Das EBITDA vor Sondereinflüssen will der Teilkonzern im Vergleich zum Umsatz nach wie vor überproportional steigern. Allerdings betrachtet das Unternehmen dieses Ziel als zunehmend ambitioniert. Für das 3. Quartal erwartet MaterialScience Umsatz und EBITDA vor Sondereinflüssen auf Vorjahresniveau.


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