Die Walküre

Erster Tag des Bühnenfestspiels „Der Ring des Nibelungen“ von Richard Wagner

Archivmeldung aus dem Jahr 2010
Veröffentlicht: 11.01.2010 // Quelle: KulturStadtLev

Im Mittelpunkt der Fortschreibung der Geschichte aus „Das Rheingold“ - die Oper war am 9. Mai 2009 im Forum Leverkusen zu sehen - steht das Schicksal der Wotankinder Siegmund und Sieglinde, die ein Liebespaar sind. Noch immer tobt ein Kampf zwischen Göttern und Menschen um das gestohlene Rheingold, das nun der in einen Drachen verwandelte Riese Fafner bewacht. Walhall, der Göttersitz, wurde erkauft mit dem erst den Rheintöchtern und dann Alberich entrissenen Gold. Nachdem im „Rheingold“ die Grundlagen des „Ring“-Dramas gelegt wurden, beginnt in der „Walküre“ mit eindrucksvoller, kammerspielartiger Dichte und dramatischer Folgerichtigkeit ein neuer Handlungsabschnitt, in dessen Zentrum das von Göttervater Wotan gezeugte Zwillingspaar Siegmund und Sieglinde steht. Siegmund, so hofft Wotan, soll als freier Held, ungebunden durch Verträge, den Ring von Fafner erringen und den Rheintöchtern zurückgeben. So könnte die alte Weltordnung wiederhergestellt werden. Für Wotans Frau Fricka ist das eine Schimäre, denn gerade Siegmund habe sich durch die inzestuöse Beziehung zu Sieglinde als Gesetzesbrecher erwiesen und den Tod verdient. Sie erzwingt von Wotan den Eid, seinen Sohn für den Fortbestand der Götter zu opfern.
Siegmund stirbt in einem Kampf. Die Walküre Brünnhilde, Halbschwester des Zwillingspaares, verhilft der verzweifelte Sieglinde zur Flucht, denn diese trägt einen Sohn unterm Herzen …
Kay Metzger hat seine Ring-Inszenierung als historische Zeitreise zu Stationen gesellschaftlicher Umbrüche konzipiert: „Rheingold“ setzte er in den zeitlichen Kontext des Revolutionsjahres 1848, „Die Walküre“ spielt in der Zeit des Ersten Weltkrieges.
„‚Walküre’ ist das Kriegsstück im ‚Ring’: Siegmund ist in kriegerische Fehden verstrickt, Wotan und Alberich rüsten auf, schaffen sich gewaltige Heere. Die Walküren wählen aus den tobenden Schlachten Helden, die den Heldentod sterben und dann als Elitetruppe in Walhall auf ihren Einsatz warten dürfen. Aus dem schmutzigen Krieg wird der saubere Krieg. Das Soldatentum wird heroisiert, beim Walküren-Ritt erlebt man dies auf perfide Art“, so Intendant Metzger zu seiner Arbeit.
Das Landestheater Detmold ist zurzeit die einzige Bühne, die mit Wagners „Ring“ auf Gastspielreisen gehen kann.
Im Vorfeld der Vorstellung „Die Walküre“ am 17. Januar im Forum, wird am Dienstag, den 12. Januar, die Dramaturgin der Detmolder Ring-Inszenierung, Elisabeth Wirtz, nach Leverkusen kommen und im Saal der Musikschule eine Einführung in das Werk geben. An der Einführung nehmen auch Schülerinnen und Schüler der Musikschule teil. Die Einführung ist aber offen für alle Interessenten – nicht nur für Wagner-Fans.

Landestheater Detmold
Musikalische Leitung: Erich Wächter
Inszenierung: Kay Metzger
Ausstattung: Petra Mollérus
Mit Brigitte Bauma (Sieglinde),
Johannes Harten (Siegmund),
Vladimir Miakotine, Andreas Macco, Sabine Hogrefe u.a.

Einführung:
12. Januar 2010, 19.00 Uhr
im Saal der Musikschule Leverkusen.
Eintritt frei.

Vorstellung:
Sonntag, 17. Januar 2010
17.00 – ca. 21.20 Uhr, zwei Pausen
Ort:
Forum – Großer Saal
Karten: 27,30/23,50/21,00/15,10 Euro (ermäßigt für Schüler, Studenten, Wehr- und Zivildienstleistende, Bezieher von Leistungen nach SGB II und SGB XII sowie zu 100 % Schwerbehinderte:
14,40/12,50/11,25/8,30 Euro)
Kartenbüro im Forum (Tel. 0214-406 4113), Stadt-Info im City-Point (Tel. 0214-86 61-111), an allen Ticket-Online-Vorverkaufsstellen, über Internet (www.kulturstadtlev.de) sowie eine Stunde vor der Veranstaltung an der Tageskasse


Pressestimmen:
„Die Walküre“ wurde zum furiosen Etappensieg. Eine Überraschung. Die kammerspielhafte Konzentration der Kräfte erwies sich als „Glücksfall in jedem Punkt“. An die Stelle mythischer Allgewalt tritt eine „Ring“-Parabel von erzählerischer Direktheit. (…) Mit Erich Wächter dirigiert ein Wagner-Spezialist, der den Ring schlüssig und flüssig in Gang bekommt, wie der Verfasser es jahrelang nicht erlebte. Mit Johannes Harten prunkt als Siegmund ein Tenor mit Deklamationskraft und bohrenden Spitzentönen. (Opernwelt)

Beeindruckend die sänger-darstellerischen Leistungen des Detmolder Ensembles: Johannes Harten und Brigitte Bauma als tief einnehmendes Zwillingspaar, stimmlich prägnant und phrasierungsreich; Runi Brattaberg als durchaus ambivalenter Hunding; Angelika Kirchhof als konsequente Fricka; Sabine Hogrefe gibt der Brünnhilde eine leidenschaftlich-menschliche Stimme und Urs Markus ist als Wotan ein gebrochener Gott mit enormer stimmlicher Präsenz. Die Walküren sind eine musikalisch vibrierende Gruppe, fantastisch abgestimmt. (opernnetz.de)


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Kultur
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