Vennemann zum Europawahlergebnis


Archivmeldung aus dem Jahr 2009
Veröffentlicht: 08.06.2009 // Quelle: Benedikt Vennemann

Das Ergebnis der diesjährigen Europawahl belegt, dass es einerseits eine stabile Mehrheit für ein bürgerliches Bündnis gibt.

Auf der anderen Seite zeigen sich auch deutliche Abnutzungserscheinungen bei der Großen Koalition. Diese Koalition hat sich überlebt. Niemand traut ihr mehr zu, die entscheidenden Impulse für unser Land in Europa zu verleihen.

Sicher sind Europawahlen nicht 1:1 auf die Bundestagswahlen übertragbar, aber dennoch kann man hier von einem deutlichen Fingerzeig des Souveräns sprechen.

Das miserable Abschneiden der SPD belegt darüber hinaus, dass es in Deutschland nicht ausreicht, mit dem ausgestreckten Finger auf andere zu zeigen und nach Art populistischer Parteien einen Negativwahlkampf zu machen. Es ist sowieso unbegreiflich, wie man als Regierungspartei im Bund mit so einer Kampagne punkten will. Hat man selbst denn nichts vorzuweisen?

Der einzige Wahlsieger des 07. Juni 2009 heißt in Deutschland FDP. Hatte diese Partei noch vor fünf Jahren um den Wiedereinzug in das Europaparlament gebangt, so war dieses Mal allenfalls diskutiert worden, in welcher Höhe die FDP zweistellig würde.

Die Strategie war genau so einfach wie genial: Man baue attraktive Kandidaten für den Europawahlkampf auf und bediene sich nicht einfach der Bundesprominenz, um eine Art vorgezogenen Bundestagswahlkampf hinzulegen. Die Bürger haben daher konsequenterweise der FDP die größere Affinität zu Europa und europäischen Themen zugesprochen.

Es ist beruhigend, dass die Verluste der „großen“ Parteien nicht den Extremisten und erklärten Eurpopagegnern zugute gekommen sind, sondern in der ganz überwiegenden Zahl den beiden „kleinen“ Parteien des demokratischen Spektrums, nämlich den Grünen und der FDP.

Diese Wahl war in Deutschland aber auch beileibe keine Denkzettelwahl wie in Großbritannien oder Österreich, allerdings: ein bisschen nachdenklich machen sollte diese Wahl die Großkoalitionäre in Berlin dennoch.


Benedikt Vennemann
Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Politik
Bisherige Besucher auf dieser Seite: 2.257

Meldungen Blättern iMeldungen Blättern

Weitere Nachrichten der Quelle "Benedikt Vennemann"

Weitere Meldungen