Musikschulorchester auf Spanientournee

Ein Reisebericht

Archivmeldung aus dem Jahr 2008
Veröffentlicht: 16.10.2008 // Quelle: Stadtverwaltung

Das Streichorchester der Musikschule war in den Herbstferien zu einer einwöchigen Konzertreise in Spanien unterwegs.
Auf Einladung des Konservatoriums der katalanischen Stadt Vila-seca flogen am 30. September 36 Musikerinnen und Musiker der Musikschule nach Barcelona, von wo es nur 90 Kilometer bis nach Vila-seca sind.
Im Frühjahr vorigen Jahres war das Streichorchester des dortigen Konservatoriums in Leverkusen zu Gast, so dass nun der Gegenbesuch anstand. Da das Flugzeug bereits um 8 Uhr morgens in Barcelona eintraf, und die Gruppe um 10.30 Uhr im Konservatorium war, hatten die Gastgeber zunächst die Besichtigung der nahe gelegenen Stadt Tarragona aufs Programm gesetzt und erst am Abend die Begegnung mit den spanischen Gastfamilien vorgesehen.
Der erste Ausflug an den Strand wurde begeistert zu einem Bad im warmen Mittelmeer genutzt. Während in Deutschland Herbststürme tobten, genoss die Gruppe in Spanien eine Woche lang Sonne pur bei angenehmen 25 Grad und 20 Grad Wassertemperatur.
Nach der ersten Begegnung mit den katalanischen Gastfamilien, stand am 2. Tag die Musik im Vordergrund. Orchesterleiter Klaus Müller, der mit seinen Kollegen Eva Messias und Thomas Karstens die Gruppe betreute, konnte im schönen, holzvertäfelten Konzertsaal des Konservatoriums intensiv für das am Abendkonzert proben. In der wunderbaren Akustik des Saales wuchs das Orchester über sich selbst hinaus und es gelang ein eindrucksvolles, vom Publikum begeistert aufgenommenes Konzert.
Das Orchester hatte in knapp einjähriger Vorbereitungszeit ein abwechslungsreiches einstündiges Programm einstudiert, das Werke vom Barock bis zur Moderne enthielt. Es reichte von Vivaldis Gitarrenkonzert, das Gitarrenlehrer Thomas Karstens als Solist darbot, bis zum erst im August uraufgeführten Nocturne für Streichorchester des Musikschulkollegen und Komponisten Paul Terse, der das Stück speziell für das Orchester anlässlich der geplanten Spanienreise komponiert hatte. Als Zugabe hatte sich Dirigent Klaus Müller etwas Besonderes ausgedacht und ein Klavierstück, das „Capricho Catalan" des katalanischen Komponisten Isaak Albéniz für Streichorchester bearbeitet. Das Stück wurde nicht nur als Zugabe gespielt, sondern als Gastgeschenk überreichte Müller seinem spanischen Kollegen Rafael Fabregat auch noch das komplette Orchestermaterial.

Das zweite Konzert der Reise folgte direkt am folgernden Tag. Nach der Besichtigung eines alten Zisterzienserklosters in Poblet und der kleinen Stadt Montblanc traf das Orchester gegen 17 Uhr vor dem Konzertsaal, dem Teatro Principal der Stadt Valls ein. Das Publikum im Konzert bestand zum Großteil aus Kindern, Schülern der dortigen Musikschule und es folgte aufmerksam und applausfreudig dem anspruchsvollen Programm. Nach dem erfolgreichen Auftritt konnten sich die Musikerinnen und Musiker an einem üppigen Buffet mit spanischen Köstlichkeiten stärken, bevor die halbstündige Rückfahrt nach Vila-seca angetreten wurde.
Die verbleibenden Tage waren dann ausschließlich dem Kennen lernen des Gastlandes und der Gastfamilien gewidmet. Die Ausflüge zum beeindruckenden Felsenkloster Montserrat und nach Barcelona werden allen Teilnehmern bestimmt unvergesslich bleiben. Am letzten Tag konnten sich dann die Jugendlichen und ihre Lehrer im Vergnügungspark Port Aventura, auf abenteuerlichen Achterbahnen ihren Mut beweisen.
Nachdem beim Abschied am Dienstag dann auch auf beiden Seiten, Gastfamilien und Gästen, ein paar Tränchen flossen und bereits Pläne für ein Wiedersehen geschmiedet wurden, erreichte das Orchester gegen 23 Uhr wieder heimischen Boden und wurde von den eigenen Familien herzlich begrüßt.
Die Reise, die durch eine großzügige Spende der EVL und des Fördervereins der Musikschule unterstützt wurde, war in mehrfacher Hinsicht ein großer Erfolg. Musikalisch hat sich das Orchester durch die lange und intensive Probenarbeit zu einem harmonischen und sehr leistungsfähigen Klangkörper entwickelt. Die Jugendlichen haben sich untereinander sehr viel besser kennen gelernt, was der Atmosphäre im Orchester zu Gute kommt und sie haben eine Woche in „ausländischen" Familien gelebt, spanische bzw. katalanische Mentalität erlebt, sich auch mit geringen Sprachkenntnissen, die jüngsten Teilnehmerinnen sind erst 12, selbständig behauptet. Diese Reise wird wohl allen, ob Lehrer oder Schüler immer in Erinnerung bleiben und war sicherlich ein Höhepunkt des Musikschullebens.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Kultur
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