IHK-Wirtschaftsgremium: Verlagerung der Lanxess-Zentrale nach Köln kein nachhaltiger Schaden für Standort Leverkusen

"Das Wichtigste: Der Produktionsstandort und die geplanten Investitionen bleiben erhalten"

Archivmeldung aus dem Jahr 2008
Veröffentlicht: 20.08.2008 // Quelle: IHK

Das Wirtschaftsgremium Leverkusen der IHK Köln, dem 23 Führungskräfte aus der Leverkusener Wirtschaft angehören, plädiert für mehr Sachlichkeit in der Reaktion auf die Entscheidung der Lanxess AG, ihre Konzernzentrale mit rund 500 Arbeitsplätzen spätestens 2011 nach Köln zu verlagern. Die Mitglieder bedauern diese Entscheidung sehr, respektieren sie aber als Teil eines unternehmerischen Gesamtkonzepts. "Die Entscheidung der Lanxess AG basiert auf eigenständigen strategischen Überlegungen der Unternehmensspitze. Jetzt in Leverkusen nach einem Sündenbock zu suchen, geht an den Tatsachen vorbei“, so der Vorsitzende des Gremiums, Dr. Roman Milczarek, Vice President der Leverkusener TMD Friction Holding GmbH. "Die Entscheidung der Lanxess-Führung ist nachvollziehbar und keineswegs einmalig. Auch der Automobilzulieferer Visteon hat in ähnlicher Weise die räumliche Nähe zu Ford wie nun Lanxess zu Bayer aufgegeben, um damit seiner Eigenständigkeit ein markanteres Profil zu geben", sagte Milczarek gestern weiter. So hatte Visteon nach seiner Ausgründung einen außerhalb des Ford-Firmensitzes Köln gelegenen Standort in Kerpen gewählt.

Die Aufregung um den Wegzug der Unternehmenszentrale von Lanxess lässt nach Einschätzung des IHK-Wirtschaftsgremiums zudem außer Acht, dass die konkreten finanziellen Folgen für die Stadtkasse weniger gravierend sind, als auf den ersten Blick zu vermuten. So wird Leverkusen zwar wegen des Wegzugs der Konzernspitze nach dem Lohnsummenprinzip einen Teil der Gewerbesteuereinnahmen verlieren. Jedoch werden diese Verluste bei der Gewerbesteuer über Schlüsselzuweisungen des Landes wiederum zum Teil ausgeglichen. Insofern halte sich der Verlust infolge des Wechsels von 500 Arbeitskräften nach Köln in Grenzen. Außerdem sei angesichts der geringen Entfernung zu Köln wohl kaum mit Wohnsitzverlagerungen zu rechnen, die sich bei der Bemessung der Einkommensteuer bemerkbar machen würden.

Lanxess habe daran, dass Leverkusen weiterhin wichtigster Produktionsstandort mit dem weitaus größten Teil der Mitarbeiter bleiben soll, keinen Zweifel gelassen, so das IHK-Wirtschaftsgremium weiter. Letzteres bestätigt auch CHEMPARK-Leiter Dr. Ernst Grigat, ebenfalls Mitglied im Gremium. Er bedauert den Wegzug zwar, hebt aber hervor: "Lanxess hat betont, dass dadurch die Investitionen in Leverkusen nicht in Frage gestellt werden. Wir freuen uns über dieses klare Bekenntnis zum Standort Leverkusen."

Auch Eva Babatz, Leiterin der Zweigstelle Leverkusen/Rhein-Berg der Industrie- und Handelskammer zu Köln (IHK Köln), die das IHK-Wirtschaftsgremium geschäftsführend betreut, wünscht sich mehr Sachlichkeit in der jetzigen Diskussion. Entscheidend seien Daten und Fakten.


Anschriften aus dem Artikel: Alte Landstr 129, Albert-Einstein-Str 58

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