Ein Jahrhundert Kultur bei Bayer: Doppelte Nachwuchsförderung

John Neumeiers Ballettschule und das Bundesjugendorchester in Leverkusen

Archivmeldung aus dem Jahr 2008
Veröffentlicht: 10.01.2008 // Quelle: Bayer

Im Rahmen des Kulturjubiläums von Bayer treffen sich Nachwuchstänzer aus der Hamburger Ballettschule von John Neumeier und das Bundesjugendorchester im Forum Leverkusen. Auf Initiative der Bayer Kulturabteilung findet eine einmalige Kooperation zwischen dem Bundesjugendorchester unter der Leitung von Klauspeter Seibel und der Theaterklasse der Ballettschule des "Hamburg Balletts" des weltbekannten Choreographen John Neumeier am 10. und 11. Januar in Leverkusen statt: doppelte Förderung von Spitzennachwuchs.

Seit Jahren kümmert sich die Bayer Kulturabteilung nicht nur um Nachwuchsförderung im Bereich der Schulen, sondern auch um die Förderung junger Künstler. Bisher lagen die Schwerpunkte bei Musik und Theater. Durch das Projekt mit Royston Maldoom in der vergangenen Spielzeit wurde erstmals auch Ballett mit einbezogen. Nikolas Kerkenrath, Leiter der Bayer Kulturabteilung, betont: "Wir freuen uns, dass wir John Neumeier für dieses auch logistisch aufwändige Projekt gewinnen konnten, um einen weiteren Höhepunkt im diesjährigen Jubiläumsprogramm zu setzen."

"Es scheint mir, die Sinfonie drückt eine doppelte Sehnsucht aus: die Sehnsucht eines Kindes erwachsen zu sein, und die Sehnsucht des Erwachsenen nach der Reinheit, nach dem verlorenen Paradies seiner Kindheit" schreibt Neumeier in seinem Arbeitsbuch zur Sinfonie Nummer 4 von Gustav Mahler. Was liegt im Rahmen eines Projekts für Nachwuchskünstler näher, als eine Verbindung von Mahlers Vierter und einer Auswahl von Liedern aus "Des Knaben Wunderhorn"?
Neumeier choreographierte Mahlers Sinfonie ertsmals 1977 und brachte 1989 die Wunderhornlieder als Tanzstück heraus. Beide Werke sind für Neumeier inhaltlich miteinander verbunden. Für das Programm, das in Leverkusen zu sehen sein wird, hat er beide Stücke neu mit Schülerinnen und Schülern der Theaterklasse sowie Solistinnen und Solisten des "Hamburg Ballett" einstudiert.

Tänzer und Orchestermusiker haben das Programm unabhängig voneinander erarbeitet. In der gemeinsamen Generalprobe in Leverkusen werden Musik und Tanz erstmals zusammengefügt. Auf die beiden Aufführungen in Leverkusen wird nur noch eine Vorstellung zur Feier des 30-jährigen Bestehens der Ballettschule in Hamburg am 17. Januar an der Hamburgischen Staatsoper folgen, auch diese unter der musikalischen Leitung von Klauspeter Seibel.
Für Tänzer und Musiker ist diese Zusammenarbeit etwas Erstmaliges und darüber hinaus vor allem für das Bundesjugendorchester eine wichtige Erfahrung. "Für unsere jungen Musiker, von denen ein Großteil später Berufsmusiker werden möchte, ist es sehr wichtig, möglichst früh ein breites Spektrum orchestraler Arbeit kennenzulernen. Daher freuen wir uns ganz besonders auf die Zusammenarbeit mit dem Hamburg Ballett", sagt der Projektleiter des Bundesjugendorchesters Sönke Lentz. Zwei Spitzennachwuchsensembles treten gemeinsam auf und lernen voneinander!

John Neumeier
Der Choreograph, Schulleiter, Ballettdirektor, Bühnen- und Kostümbildner, Lichtdesigner und Regisseur John Neumeier wurde 1942 in Milwaukee/Wisconsin geboren. Er studierte Tanz in den USA, an der Royal Ballet School in London und erhielt Unterricht bei Vera Volkova in Kopenhagen. 1963 ging er als Gruppentänzer an das Stuttgarter Ballet. Nach ersten eigenen Arbeiten wechselte er 1969 als jüngster Ballettdirektor nach Frankfurt/ Main. Seit 1973 ist er in Hamburg tätig. 1996 wurde Neumeier Intendant des "Hamburg Balletts", zehn Jahre später rief er die "Stiftung John Neumeier" ins Leben, die sich dafür einsetzt, seine weltweit einmalige Ballettsammlung zu erhalten und zu sichern. Neumeier ist im Laufe seiner Karriere mehrfach mit Preisen geehrt worden. Er ist unter anderem Ehrenbürger der Stadt Hamburg.

Bundesjugendorchester
Das Bundesjugendorchester, nationales Jugendorchester der Bundesrepublik Deutschland, bietet einhundert ausgewählten jungen Musikern zwischen 14 und 20 Jahren aus ganz Deutschland eine außergewöhnliche Förderung. Dreimal im Jahr kommt das Orchester als gemeinnützige Projektgesellschaft des Deutschen Musikrates zusammen, um mit namhaften Dirigenten wie Kurt Masur und Gerd Albrecht sowie erfahrenen Dozenten intensiv zu arbeiten.
Die musikalische Leitung des gemeinsamen Projekts mit Neumeier hat Klauspeter Seibel, unter anderem ehemals Chefdirigent der Nürnberger Symphoniker, der Frankfurter Oper und des dortigen Museumsorchesters sowie Musikdirektor des Louisiana Philharmonic Orchestra in New Orleans. Es ist nicht die erste Zusammenarbeit Seibels mit Neumeier. In dieser Hinsicht also ein Wiedersehen zweier alter Bekannter.
Das Bundesjugendorchester wird am 10. und 11. Januar 2008 im Leverkusener Forum und am 17. Januar 2008 in der Hamburgischen Staatsoper zu hören sein.
Die Solisten sind Eugenie Grunewald (Mezzosopran), Anne Marie Frohnmayer (Sopran) und Christoph Pohl (Bariton).


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Kultur
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