Nerius in Halle auf Wolke Sieben zur Jahres-Weltbestleistung


Archivmeldung aus dem Jahr 2005
Veröffentlicht: 22.05.2005 // Quelle: TSV Bayer 04

Bei den von einem Unglücksfall überschatteten Werfertagen in Halle/Saale hat die Speerwurf-Olympia-Zweite Steffi Nerius mit der Jahres-Weltbestleistung von 65,49 Metern für eines der sportlichen Highlights gesorgt und ihre bei Olympia in Athen aufgestellte Bestleistung von 65,82 Metern nur knapp verfehlt. Mit zweiten Plätzen zeigten auch die Hammerwerfer Markus Esser und Susanne Keil als jeweils Zweite starke Leistungen.

Doch das Hauptgesprächsthema war der Unfall eines Kampfrichter-Helfers, der während der Konkurrenz der weiblichen Jugend A von einem 4 Kilogramm schweren Wurfgeräte am Kopf getroffen wurde. Sein Zustand war vorübergehend kritisch, am späten Samstagnachmittag wurde dann allerdings bestätigt, dass der 21 Jahre alte Thüringer außer Lebensgefahr ist. Und so rückten fortan auch wieder die sportlichen Geschehnisse mehr in den Mittelpunkt.

„Ich habe gewusst, dass ich etwas drauf habe. Ich bin gut in den Wettkampf hineingekommen, auch der Rückenwind unterstützte mich“, bilanzierte Steffi Nerius ihren Auftritt, mit dem sie Olympia-Siegerin Osleidys Menendez (Kuba/64,29 m) als beste Speerwerferin der Saison ablöste: „Nach der Silbermedaille von Athen bin ich nicht in ein Motivationsloch gefallen, sondern schwebte nach einer dreiwöchigen Pause im dann beginnenden Training wie auf Wolke Sieben. Es machte einfach Spaß, zudem bin ich gesund geblieben.“ Trainer Helge Zöllkau sah es ganz ähnlich, erkannte aber speziell in Halle noch einen weiteren Grund für die Leistung der 32-Jährigen: „Es war gut, dass Christina Obergföll so weit geworfen hat. Da ist der Druck für Steffi groß gewesen.“ Die Offenburgerin wurde mit 64,59 Metern Zweite.

Eine Niederlage kassierte zwar der Hammerwurf-Olympia-Elfte Markus Esser, der Leverkusener konnte sich aber trotzdem freuen, denn mit 78,76 Metern überbot er zum zweiten Mal bei einem so genannten Normwettkampf den Richtwert für die WM im August in Helsinki (78,65 m) und belegte Platz zwei hinter dem Olympia-Vierten Wadim Dewjatowski (Weißrussland/79,64 m).

Auch für Susanne Keil bedeuteten ihre 70,50 Meter die zweite WM-Normerfüllung. Indes hatte sie in ihrer Sechser-Serie nur einen guten Wurf. „Vorige Woche in Fränkisch-Crumbach war Susi konstant aber ohne Pep. Heute hatte sie ein bisschen zu viel davon“, erklärte Coach Zöllkau. Platz eins belegte die Olympia-Vierte Betty Heidler (Frankfurt/71,61 m).

Als Sieger des Kugelstoßens der B-Gruppe und zugleich drittbester Deutscher der Gesamtwertung stellte Gunnar Pfingsten mit 19,59 Metern aufsteigende Form unter Beweis. Clara Elsner belegte im Speerwerfen der weiblichen Jugend A Platz zwei (45,76 m), Sonja Denis wurde Dritte (44,83 m).

Die Leverkusener Top-Ergebnisse:

Männer: Kugelstoßen, B-Gruppe: 1. Gunnar Pfingsten 19,59 m (insgesamt drittbeste Weite eines Deutschen); Hammerwerfen: 2. Markus Esser 78,76 m.

Frauen: Hammerwerfen: 2. Susanne Keil 70,50 m; Speerwerfen: 1. Steffi Nerius 65,49 m.

Weibliche Jugend A: Speerwerfen: 2. Clara Elsner 45,76 m, 3. Sonja Denis 44,83 m.

Die kompletten Ergebnisse gibt es unter www.leichtathletik.de.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

Kategorie: Sport
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