40. NRW-Landeswettbewerb "Jugend forscht" bei Bayer

Welche Milchsorte sorgt für den cremigsten Schaum?
69 Teilnehmer präsentierten 42 Projekte

Archivmeldung aus dem Jahr 2005
Veröffentlicht: 07.04.2005 // Quelle: Bayer

Bei Bayer hat die Förderung von Talenten eine lange Tradition: Seit dem Start von "Jugend forscht" vor vier Jahrzehnten hat das Unternehmen insgesamt 40 Mal den NRW-Landeswettbewerb als Patenfirma und Gastgeber unterstützt - dreimal richtete Bayer in dieser Zeit sogar den Bundeswettbewerb aus. Auch im Jubiläumsjahr begrüßte der Bayer Chemiepark Leverkusen vom 5. bis 7. April wieder 69 Schüler und Auszubildende mit 42 Projekten, die um den Sieg beim diesjährigen Landeswettbewerb "Jugend forscht" kämpften.

19 Mädchen und 50 Jungen brachten einmal mehr ihren Einfallsreichtum bei diesem Wettbewerb zur Geltung, der 2005 unter dem Motto "Der nächste Level" steht - und wie immer im Bayer-Kommunikationszentrum (BayKomm) des Bayer Chemieparks Leverkusen ausgerichtet wurde. Die Bandbreite der Arbeiten reichte von der "Automatischen Rückgabestation für Pfanddosen" und "Moos mit tierischem Appetit" über den "Traum vom Schaum" bis hin zu "Physikversuchen mit dem Handy".

"Für viele Nachwuchswissenschaftler ist die Teilnahme an 'Jugend forscht' der Start in eine vielversprechende Karriere und ein Meilenstein in der persönlichen Entwicklung. Die aktive Förderung von Bildung und Forschung hat in der heutigen Zeit einen besonders hohen Stellenwert, dem wir als Erfinderunternehmen Rechnung tragen", erklärte Dr. Richard Pott, Mitglied des Vorstands der Bayer AG beim Rundgang durch die Ausstellung.

"Wie wichtig die Naturwissenschaften für unsere moderne Wissens- und Industriegesellschaft sind, haben die heute ausgezeichneten Schülerinnen und Schüler erneut bewiesen. Die Ergebnisse sind äußerst beeindruckend. Ich gratuliere Ihnen zu Ihrem Erfolg", sagte Ute Schäfer, Ministerin für Schule, Jugend und Kinder des Landes NRW. "Ein Wettbewerb wie 'Jugend forscht' trägt mit dazu bei, die mathematisch-natur-wissenschaftlich-technische Grundbildung unserer Schülerinnen und Schüler zu stärken und Spitzenleistungen herauszufordern. Auch im Unterricht müssen sie - wo immer möglich - eigenständig arbeiten, experimentieren und Alltagsphänomene besser kennen und verstehen lernen. Deshalb führen wir auch das Fach Naturwissenschaft im Sommer dieses Jahres an allen Schulen in den Klassen fünf und sechs ein. Die Erfahrungen anderer Länder zeigen uns, dass es damit gelingen kann, junge Menschen wieder stärker für naturwissenschaftliche Themen zu begeistern." Und Norbert Drekopf, Patenbeauftragter der Bayer AG für "Jugend forscht", fügte hinzu: "Wir freuen uns sehr über das begeisterte Engagement junger Menschen in diesem Wettbewerb, dessen Stellenwert nicht hoch genug eingeschätzt werden kann."

Die vorgestellten 42 Projekte demonstrierten eindrucksvoll, mit welchem Engagement, welcher Ideenvielfalt und Kreativität die "Jungforscher" die Arbeiten aus den Bereichen Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik und Technik entwickelten. Die Sieger qualifizierten sich für den Bundeswettbewerb, der vom 26. bis 29. Mai 2005 in Dortmund ausgetragen wird.

Was wäre eine Tasse Cappuccino ohne leckeren Milchschaum? Annemarie Bittner (18) und Ines Gerling (18) von der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule in Saerbeck haben sich die Milchschaum-Entstehung zum zentralen Thema gemacht. In ihrem Projekt untersuchten sie, welche Milchsorte sich am ehesten für den cremigen Schaum eignet und wie er am besten gelingt.

Eine spannende Thematik griffen auch Matthias Böckling (16) und Thomas Nolden (16) von der Freiherr-vom-Stein-Realschule in Krefeld auf. Sie entwickelten ein System zur Nutzung regenerativer Energien in den kalten Regionen der Erde, wie beispielsweise Sibirien. Durch einen besonderen Energie-Mix und die perfekte Abstimmung von Brennstoffzellen, Windenergie, Sonnenergie, Geothermie, Solarthermie sowie Wärmedämmung und -speicherung entstand ein System, das in der Praxis ein Haus in Sibirien ein Jahr lang rund um die Uhr mit Energie versorgt. Ein weiteres Plus: Es werden keine fossilen Brennstoffe wie Kohle, Öl oder Gas verbraucht.

Warum ein Flugzeug nicht vom Himmel fällt, erläuterten Christian Götzen (16) und Dirk Pfeiffer (16) vom Franz-Meyers-Gymnasium in Mönchengladbach. Die Idee zu dieser Arbeit hatten die beiden Schüler beim Drachensteigenlassen. In ihrem Projekt ging es um die Messung des Auftriebs an verschiedenen Flügelformen. Mit Hilfe eines selbstgebauten Windkanals erreichten sie die notwendige Windgeschwindigkeit zum Auftrieb der Modellflügel. Zusätzlich entwickelten die beiden Sechzehnjährigen spezielle Instrumente, um die Windgeschwindigkeit und den Auftrieb der Flügel exakt messen zu können.

Im Fachgebiet "Biologie" widmete sich Anna Fischbach (16) vom Königin-Mathilde-Gymnasium in Herford dem Thema "Mit Knoblauch und Co. gegen Bakterien" und kam zu interessanten Ergebnissen. Denn Knoblauch entwickelt nur im rohen, vorher zerquetschten Zustand eine deutlich antibakterielle Wirkung. In anderen Darreichungsformen, wie etwa in Scheiben geschnitten, gekocht oder über einen längeren Zeitraum getrocknet, wird das wirksame und notwendige Enzym zur antibakteriellen Wirkung entweder nicht freigesetzt oder durch Hitze sowie langes Trocknen unwirksam gemacht.

Die Vielseitigkeit der "Jugend forscht"- Aktivitäten demonstrierte auch das Projekt der deutschen Schüler der Deutschen Schule in Lissabon. Jugendliche von deutschen Schulen im Ausland dürfen am Wettbewerb "Jugend forscht" teilnehmen - die iberischen Länder sind hierbei dem Land Nordrhein-Westfalen zugeordnet. Die beiden Sechzehnjährigen Schülerinnen Joana Jesus und Helena Sardinha beschäftigten sich in ihrer Arbeit mit dem Thema "Orangenöl" und zeigten, dass Orangen nicht nur gegessen oder ausgepresst werden können, sondern dass die Schale weiterverwendet werden kann, um Erdressourcen zu sparen. Beispielsweise eignet sich das aus der Schale gewonnene Öl bestens zur Herstellung von Seife sowie zur Nutzung als Lösungsmittel. Als nachwachsender Rohstoff kann Orangenöl somit dazu beitragen, Umwelt-, Klima- und Abfallprobleme zu entschärfen.

Feierliche Preisverleihung mit Experimentalvortrag

Zum Abschluss der drei Tage "Jugend forscht" bei Bayer wurden die Sieger unter den 69 "Nachwuchsforschern" am Donnerstag, 7. April 2005, im Hörsaal des Wissenschaftlichen Hauptlabors im Rahmen einer Feierstunde ausgezeichnet. Ministerin Ute Schäfer und Dr. Richard Pott nahmen an dem Festakt teil. Abgerundet wurde das Programm durch den Experimentalvortrag "Haste Töne", den Dr. Gerhard Heywang von Bayer Industry Services präsentierte.


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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