Radfahren 'oben ohne' ist höchst riskant

Radler-Unfallstatistik 2000: 655 Tote und fast 15.600 Schwerverletzte

Archivmeldung aus dem Jahr 2001
Veröffentlicht: 06.08.2001 // Quelle: Bayer

Foto: Bayer AGRadeln und Skaten machen Spaß. Helm und Brille gehören auf jeden Fall zur Sicherheitsausrüstung, um schwere Verletzungen im Fall der Fälle zu vermeiden.


"Radfahren 'oben ohne' ist höchst riskant. Denn nur ein Helm kann den Kopf bei einem Unfall wirklich schützen", bringt Gabriele Scheulen, Projektleiterin Kinder und Jugendliche bei der Deutschen Verkehrswacht, die Erkenntnis aus den Unfallzahlen auf den Punkt. Die Fakten des Statistischen Bundesamtes erschrecken: Im vergangenen Jahr gab es über 73.000 Unfälle mit Radfahrern. 655 kamen zu Tode, darunter 55 Kinder; fast 15.600 erlitten schwere Verletzungen.

Dabei könnte Zahl und Schwere der Verletzungen durch einen geeigneten Kopfschutz erheblich reduziert werden. Unfallforscher Dipl.-Ing. Dietmar Otte von der Medizinischen Hochschule in Hannover: "Der Radler-Helm vermeidet über 80 Prozent der Schädelbrüche und fast die Hälfte aller Schädel-Hirn-Verletzungen."

Alles Fakten, die in jedem vernunftbegabten Wesen schnell die Einsicht reifen lassen, nicht mehr ohne Kopfschutz aufs Velo – oder die Inlineskates – zu steigen. Wären da nicht Bequemlichkeit ("Ich fahr' doch nur mal eben um die Ecke zum Bäcker"), Unwissenheit ("So eine leichte Schale bringt doch nichts") oder tradierte Vorurteile ("Die Dinger sehen aus wie Eierschalen und sitzen sowieso nicht richtig").

Wie sollte sie denn sein, die optimale Kopfbedeckung für den Pedalritter? Stefan Weiler vom Sportartikelhersteller Uvex gibt die Definition: "Ein Fahrradhelm muss beim Sturz schützen, den Kopf unter der Schale kühl lassen und hohen Tragekomfort bei geringem Gewicht bieten. Und dann sollte auch die Optik stimmen." Hohe Ansprüche, denen die Uvex-Helme gerecht werden, wie die hervorragenden Resultate bei "Stiftung Warentest" belegen. Hohe Ziele, die aber auch den Einsatz von hochentwickelten Materialien verlangen. Dazu Bayer-Kunststoffspezialist Kurt Moser: "Die Außenschale, die beim Sturz als erstes 'Feindberührung' hat, ist 'made of Makrolon'. Dieser Hightech-Kunststoff ist hoch abrieb- und schlagfest, federnd und nahezu unzerbrechlich." Und er macht nicht nur Rad fahren und Inlineskaten sicherer, sondern auch die Datenspeicherung. So besteht nicht nur rund jede zweite CD in Europa, sondern auch die schnellste CD-R auf diesem Planeten mit 24-facher Schreibgeschwindigkeit aus dem hochtransparenten Material.

Also von wegen Eierschalen-Helm. Doch neben hoher Materialqualität haben moderne Fahrradhelme jede Menge Annehmlichkeiten zu bieten: ausgeklügelte Belüftungssysteme, Insektennetz, einfach zu bedienender Verschluss und nicht zuletzt eine ausgeklügelte Passform-Einstellung .

Apropos Passform: Wie muss er denn richtig auf dem Schädel sitzen, der optimale Helm? Hierzu Weiler: "Auf jeden Fall fest und mittig auf dem Kopf und nicht in die Stirn gezogen oder auf dem Hinterkopf tanzend – wie häufig gerade bei Kindern zu beobachten." Also: Der Kinngurt sollte stramm sitzen, die vorderen Gurte gerade an der Schläfe runterlaufen und die beiden hinteren entlang dem Ohrläppchen verlaufen.

So kann's "gut bedacht" auf die Piste gehen. Und wer nun noch seine Augen vor grellem Sonnenlicht und heransausenden Insekten schützen will, der greift zusätzlich zum Nasenfahrrad. Bei Uvex bieten alle Radlerbrillen 100-prozentigen UV-Schutz, auch wenn die Scheiben nicht "mafiosi-dunkel" sind. Weiler nennt den Grund: "Im verwendeten Bayer-Makrolon ist dieser Schutz bereits im Material eingebaut – auch wenn es glasklar ist. Übrigens: Laser gold lite – ein oranger Ton – ist laut Untersuchung der Ruhr-Universität Bochum die augenschonendste Colorierung.

Ach ja, da war ja noch der Punkt Optik. Die Zeiten langweiliger Radlerausstattung sind vorbei. Heute kommt sie aerodynamisch und äußerst trendy daher. Nur die (Damen-) Frisur kann immer noch etwas in Mitleidenschaft gezogen werden. Hierzu Stefan Weiler ebenso trocken wie entwaffnend: "Glauben Sie mir, nach einer Kopf-OP dauert's länger, bis das Haupthaar wieder gerichtet ist..."


Anschriften aus dem Artikel: Albert-Einstein-Str 58, Alte Landstr 129

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