Button

Die Wahl -
eine Kinderbelustigung ?

Wer den Wahlabend des 18. September aufmerksam verfolgt hat, traute seinen Augen nicht:
War das nicht der Abend, an dem die vielbeschworene Schicksals- oder Richtungswahl fürchterlich in die Hose gegangen ist, weil das Volk als Souverän das komplizierteste Parlament zusammengestellt hat, das es nach dem Kriege in Deutschland je gab ?
Ging und geht es nicht darum, in schwieriger Zeit jetzt wenigstens zur Lösung gravierender Probleme regierungsfähige Mehrheiten zustande zu bringen ?

Warum tun dann wesentliche Teile einiger Parteien so, als handelte es sich beim 18. September um den Kindergeburtstag von Pippi Langstrumpf ?

Allen voran der geschäftsführende Bundeskanzler.

Lassen wir die von Vielen gestellte Frage mal beiseite, ob er zugekifft oder schlicht besoffen war:
Seine persönliche Hochrechnung, mit der er aus 222 Sitzen der SPD gegenüber den 225, nach Dresden sogar 226 Sitzen der Union eine Parlamentsmehrheit für sich zu machen versuchte, stellt nicht nur seine schulische Bildung sehr infrage, sondern begründet auch gewisse Zweifel an seiner Zurechnungsfähigkeit.

Oder sollte seine Spielernatur diesmal nur ein bisschen mit der Verfassung zocken, wissend, dass die derzeitigen Mehrheiten die Neuwahl eines Bundeskanzlers schwierig machen ?

Will die SPD das in der Demokratie fundamentale Mehrheitsprinzip und damit den Boden des Grundgesetzes verlassen, nur weil ein vom Volk als Souverän hergestelltes Wahlergebnis von Schröder als ?Majestätsbeleidigung? empfunden wird ?
Welches demokratische Verständnis wird hier bei den Genossen sichtbar, die noch im Kommunalwahlkampf ein ?wieder mit dem Bürger? plakatiert haben ?

Die Bürger haben das Misstrauen gegen Schröder, das der Deutsche Bundestag ausgesprochen hat, jetzt in ein klares Wählervotum umgesetzt.

Das mag schwer zu ertragen sein, aber ? die Bürger? haben es verdient, dass ihr Votum akzeptiert und damit sorgfältig umgegangen wird. Und wer seinen Kopf nicht nur zum Haare schneiden (oder färben) hat, sollte es kapieren, was Konrad Adenauer und Willy Brandt gleichermaßen schon vor Jahrzehnten gewusst und akzeptiert haben:

Mehrheit ist Mehrheit !