Four more years

...und zum Glück kein einziges mehr

Amerika hat gewählt und sich am 3. November wieder für Bush entschieden. Jetzt scheint es endgültig klar, dass die erste Wahl dieses Präsidenten nicht nur durch Zufall und Konfusion bei der Stimmenauszählung zu Stande kam, sondern jetzt wissen wir, dass ein Teil der Amerikaner ihn wirklich will. Bei dieser Wahl konnte Bush nicht nur die größte Zahl der Wahlmänner auf sich vereinigen, sondern auch die Mehrzahl der Bürger hat wirklich für ihn gestimmt, was bei amerikanischen Wahlen nicht immer das gleiche bedeutet.

Spaltung

Deutlich konnte man Bushs Sieg allerdings nicht nennen. Amerika ist tief gespalten. Auf der einen Seiten liberale Bürger an den Küsten, die wahrscheinlich Kerry nicht für den idealen Präsidenten halten, aber sich von Bushs Politik belogen fühlen und nicht an die ewige Angstmache glauben.
Auf der anderen Seite Amerikas Herzland, das größtenteils konservativ geprägt ist und religiös tief durchdrungen ist von einer Vielzahl protestantischer Religionsgemeinschaften.
Für diese Menschen ist Bush, der sich ständig in seinen Reden auf die Bibel und Gott beruft, die einzige Wahl gewesen. Amerika ist nicht nur politisch gespalten, sondern auch religiös, was zu immer stärkeren Spannungen führt.

Qualitäten

Bushs Qualität besteht darin, dass er viele Menschen glauben macht das er wirksam gegen den Terror vorgeht und Amerika sicher macht. Bewundernswert ist, wie er das schafft, trotz der Tatsachen, die gegen ihn sprechen: Im Irak gab es keine Massenvernichtungswaffen, der Irak ist nach dem Einmarsch nun Aktionsraum zahlreicher Terrorgruppen geworden, europäische Verbündete wurden vor den Kopf gestoßen und starke Allianzen geschwächt, Bin Laden ist immer noch frei.........
Im Grunde hat Bush effektiv nichts gegen den Terror getan und die Sicherheitslage eher verschlechtert. Die Wirtschaft hat er vollends aus dem Blickfeld seines Wirkens verloren.
Bush hat eine florierende Volkswirtschaft von Clinton übernommen und dank seiner Verteidigungsausgaben einen Haushaltsüberschuss in ein Defizit verwandelt, das stetig weiter in astronomische Höhen strebt. Amerika lebt von seinen Reserven!
Bushs Steuersenkung kam vor allem Vielverdienern zu Gute und wandelten einen Überschuss vom 200 Milliarden Dollar in ein Defizit von 412 Milliarden um.

Europäische Probleme

Amerika leidet seit Bush an Haushaltsdefiziten und einer steigenden Arbeitslosigkeit, ganz wie die Volkswirtschaften Europas. Leider folgt Bush nur bei diesem Beispiel seinen europäischen Verbündeten.
Die Armut in den USA unter vielen Schichten ist erschreckend, weshalb den Amerikanern die Arbeitslosigkeit am meistens Angst macht. Es gibt kaum soziale Netze, die Arbeitslose auffangen und die Qualifikation eines durchschnittlichen Arbeiters ist nicht mit der eines europäischen Arbeiters zu vergleichen. Die Amerikaner müssen arbeiten, wollen die nicht in die Armut abrutschen. Dieses Dilemma verschlechtert das wirtschaftliche Klima. Die Menschen konsumieren weniger, weil sie Angst haben bald ihren Arbeitsplatz zu verlieren und schaden so dem Aufschwung.
Es bleibt also abzuwarten ob selbst die konservativen mit Bush glücklich werden, denn besonders Amerikas Herzland ist von Arbeitslosigkeit betroffen.