Der Kunde ist König

Dies gilt zwar nicht erst heute, doch gerade jetzt wird diese Parole von immer größerer Bedeutung. Ist der private Konsum doch in der letzten Zeit oftmals so schwach, daß sich die Anbieter von Gütern und Dienstleistungen schon sehr viel einfallen lassen müssen, um noch Kaufanreize zu schaffen. Nicht nur der Servicegedanke ist von Relevanz, gerade auch der Preis spielt eine immer wichtigere Rolle. Denn die Möglichkeit der Kunden, Güter und Dienstleistungen nachzufragen, ist immer mehr eingeschränkt worden.
Die ständig steigenden Steuer- und Abgabenbelastungen, die dem Bürger als Verbraucher zugemutet werden, lassen ihn oft zum "Nicht-Konsumenten" werden. Die Angst vor weiteren Geldabschöpfungen des Staates verunsichert die Konsumenten zusätzlich. Die Lust am Konsum geht verloren.

Darf`s auch ein bisschen weniger sein?

Dies führt zu einer überproportionalen Einschränkung der privaten Nachfrage. Ab jetzt gilt: Darf`s auch ein bischen weniger sein?!! (schon im bekannten Schröder-Song wurde ja bereits vorgeschlagen, mehr bei Aldi oder Penny-Markt einzukaufen, oder vielleicht auch mal gar nicht).
Die weiter anhaltende Zurückhaltung der Verbraucher bei den Konsumausgaben geht aus dem monatlich ermittelten Konsumklimaindex August hervor. Danach erwarten Bürger, Unternehmen und Börsianer zwar eine stetige Konjunkturbelebung in den kommenden Monaten. - Zum anderen glauben die Befragten aber an eine rückläufige Einkommensentwicklung. Die Vorfreude durch die Steuerreform mehr Kaufkraft zu bekommen hatte keinen langen Bestand. Dem stehen nämlich die Befürchtungen der Verbraucher gegenüber, für Steuern und soziale Sicherung in Zukunft noch mehr geschröpft zu werden. Auch Rentner werden durch die Diskussion um eine Verschiebung der Rentenanpassung 2004 um ein halbes Jahr nicht gerade zum Konsum motiviert.

Anschaffungsneigung

Weiterhin mau sieht es auch bei der Anschaffungsneigung der Verbraucher aus, Geld in größere Konsumgüter zu stecken - Resultat der Steuer- und Sozialpolitik der Bundesregierung. Der deutsche Einzelhandel hat im Juli saisonbereinigt real 1,6% weniger umgesetzt. Im Vergleich zum Juli 2002 fielen die Erlöse real um 2,2%. Der Verbraucher muß endlich wieder mehr Geld zur Verfügung haben, um diesen Trend zu stoppen.

C.W.