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DVD Kritiken

HORROR-GRUSEL-DVD NEUHEITEN

Halloween - Resurrection

Ja, es gibt sie noch, diese "unkaputtbaren" Filmhelden, die einfach nicht das Zeitliche segnen wollen. Erfolgreichster Protagonist dieser Reihe dürfte wohl ein gewisser "James B." sein, der seit nunmehr 41 Jahren für Ihre Majestät die Welt rettet, ohne dabei zu altern oder mal ernsthaft mit dem Dienstwagen zu verunglücken. Dem smarten Briten dicht auf den Versen dürfte jedoch längst Michael Myers aus der Kulthorrorreihe "Halloween" sein, die 1978 ihren Anfang nahm. Nachdem 1998 "H20" in die Kinos kam und beim Filmfinale eine seit 20 Jahren von ihrem psychotischen Bruder genervte Jamie Lee Curtis dem Unhold beherzt den Kopf abschlug, dachte man, es wäre ENDLICH vorbei! Aber nein, natürlich nicht! Und langsam wird es peinlich: man kann Kult offenbar nicht Kult sein lassen, sondern würgt statt dessen eine weitere Fortsetzung aufs Drehbuch, nämlich die mittlerweile sechste. Mike hat natürlich überlebt, da es sich um den Geköpften um einen armen Polizisten und nicht um ihn selbst handelte und kann nun so in aller Ruhe endlich seine Schwester über den Jordan schicken (Jamie Lee Curtis wurde es wohl selbst allmählich zu dämlich .); ein Hoffnungsschimmer für das Ende des Films, kommt Myers nun endgültig um, sieht der Besucher als Höhepunkt das Gesicht hinter der Maske? Vergebens gehofft! Statt dessen sehen wir einen cineastischen Mischmasch aus "Blair Witch Project", "Scream" und den unzähligen anderen 90er Jahre Hollywood-Gruslern, in denen hysterische Teenager um ihr Leben rennen. Das war es auch schon mit der Handlung; gute Spannung mit altbewährten Effekten ist garantiert, letztlich muß man sich jedoch klarmachen, daß hier das Rad des Schockers überhaupt nicht neu erfunden wurde.

Oliver Dahm

Ghostship

Ebenfalls nicht das Rad neu erfunden hat "Ghostship" mit Jonathan Pryce ("Stigmata") in der Hauptrolle, allerdings spielt dieses Grusel-Movie in einer erstklassigen Horror-Liga: Zu Beginn der 60er Jahre verschwindet ein italienischer Luxusdampfer auf mysteriöse Weise und wird erst 40 Jahre später von einer Bergungscrew wiederentdeckt, die sich nicht nur über zahlreiche untote Passagiere und tonnenweise Gold wundern muß, sondern am Ende überraschenderweise mit dem Allmächtigen des Bösen Bekanntschaft machen muß.
Was diese Produktion vor allem so faszinierend macht, ist die unglaublich realistische Darstellung eines düsteren, verrosteten Dampfers, der schon beim bloßen Ansehen Panik verbreitet; auch die Eröffnungssequenz läßt einem den Atem stocken (als DVD-Version ist diese Szene übrigens ungeschnitten, so daß der gesamte Film erst ab 18 Jahren freigegeben ist). Auf diesem Schiff möchte man bestimmt kein Passagier sein!

Oliver Dahm