Platz für schwarze Schafe

Änderungen im Sammlungsgesetz erleichtern die Arbeit unseriöser Sammler

Seit mehr als 25 Jahren führt die Junge Union immer an Heiligabend eine Sammlung für karitative Zwecke in den Leverkusener Fußgängerzonen durch. Dabei kommen jedes mal einige hundert bis über eineinhalbtausend Euro zusammen. Bis 1998 mußte sich der Sammlungsleiter noch beim Ordnungsamt eine Sammlungsgenehmigung einholen. Jeder Sammler erhielt zudem einen Sammlerausweis. Nach der Sammlung wurden die verplombten Sammeldosen beim Ordnungsamt geöffnet, das eingenommene Geld gezählt und die weitere Spendenübergabe kontrolliert. Durch dieses Sammlungsgesetz war sichergestellt, daß das eingenommene Spendengeld auch wirklich einer gemeinnützigen Organisation zugeteilt wurde. Veränderungen Doch 1999 schaffte die rot-grüne Landesregierung in NRW das Sammlungsgesetz ab. Ob die Bürger spenden oder nicht, müssen sie ohnehin selbst entscheiden. Ohne das Sammlungsgesetz kann praktisch jeder in der Öffentlichkeit sammeln, wofür er will. Dafür können sich "seriöse" Sammler jedoch nicht mehr von "schwarzen Schafen" abheben. Der Leverkusener Anzeiger berichtete am 31. Mai von den "Sonnenschein Clowns", die angeblich für krebskranke Kinder sammeln. Diese "Sonnenschein Clowns" gehören schon zum Leverkusener Stadtbild, denn sie sind in den Fußgängerzonen von Wiesdorf und Opladen fast täglich anzutreffen. Fragt man die Sammler nach weiteren Informationen, bekommt man meist nur Handynummern oder Internetseiten genannt, hinter denen man erst später einen nicht bedürftigen Zweck feststellt. Manche unseriöse Sammler behaupten noch dreist, eine Genehmigung des Ordnungsamts Leverkusen zu haben! Ob sie selbst nicht wissen, daß das Sammlungsgesetz aufgehoben ist oder ob sie auf die Unwissenheit der Passanten setzen? Fazit Grundsätzlich kann man raten, nur bei bekannten Organisationen auf der Straße zu spenden. Im Zweifelsfalle sollte man im Vereinsregister nachschauen, ob es den Verein wirklich gibt. Und last not least: Wer einen karitativen Zweck (möglichst in Leverkusen oder Umgebung) kennt, dem die JU die nächste Heiligabendsammlung widmen sollte, kann sich gerne an uns wenden! N.L.