Politik

Vergoldeter Irrsinn

Windräder: Ökologisch sinnlos, ökonomisch verheerend

"Deutschland", so wird Bundesumweltminister Jürgen Trittin nicht müde zu betonen, "ist Spitzenreiter bei der Windenergie."
Recht hat er. Kein anderes Land der Erde hat in diesem Ausmaß seinen Grundbesitzern die Lizenz zum Gelddrucken und - wie einige empfindsame Seelen meinen - zum Verschandeln der Landschaft erteilt.
Da die großen Energieversorgungsunternehmen den Windstrom zu einem grotesk überhöhten Preis aufkaufen müssen, ist das Errichten von Gro- und Kleiwianen nahezu risikolos.
Daß die Reichen bei diesem Spiel immer reicher werden, muß eben hingenommen werden, und die optische Verschandelung der Landschaft ist doch nichts gegen die Gefahr der großen Kernschmelze, vor der die Grünen ja angeblich immer noch zittern und beben - schließlich wird das letzte Atomkraftwerk erst in einigen Jahrzehnten abgeschaltet (zumindest laut Atomkonsens - wetten, daß nicht?).
Dummerweise sind Windräder vom Wind abhängig. Und der läßt sich nicht einmal von Wettervorhersagen beeindrucken. Zu schwacher Wind läßt die Windräder ebenso stillstehen wie Orkane - in diesem Fall aufgrund der hohen Gefahr von Materialschäden.
Weil Windräder tadelnswerterweise so unbeständig Strom liefern, müssen dauernd konventionelle Kraftwerke einspringen - vor allem Kohle- und Gaskraftwerke. Und da unser Bundesumweltminister ganz begeistert ist von Windrädern und bis zum Jahr 2020 deren Stromerzeugung von 12.000 auf 30.000 Megawatt erhöhen will, werden immer mehr konventionelle Kraftwerke "standby" laufen.
Mit anderen Worten: Damit der grüne Traum von Windkraftanlagen funktioniert, müssen auch wesentlich mehr fossile Brennstoffe verfeuert werden. Spätestens hier wird die Windkraft zu einer irrsinnigen Idee, von der ausgerechnet einige Leute profitieren, die normalerweise eher nicht zur grünen Klientel gehören.
Nach jüngsten Schätzungen wird jeder Arbeitsplatz in der Windindustrie (Trittin: "Wachstumsbranche") direkt und indirekt mit 40.000 Euro subventioniert. Das ist Steinkohleniveau. Volkswirtschaftlich kostet eine Windenergie-Kilowattstunde 14 Cent - zum Vergleich: Atomkraftwerke produzieren profitabel zu 2 Cent. Es zahlt: Der Verbraucher. Wir.
Ökonomisch und ökologisch sind Windräder Unfug. Es wird Zeit, daß sich das auch zu den Grünen herumspricht. Oder wissen sie es schon und trauen sich nur nicht, es zuzugeben?