Leverkusen

Was tun, wenn einem keiner hilft?

Der neue SPD Vorsitzende

Besonders lang war die Amtszeit der scheidenden SPD-Vorsitzenden Mierbach nicht; nach zwei Jahren will sie das Handtuch werfen. Wohl kaum, so lassen die Genossen verlauten, sie trete nicht mehr an, weil sie von vorneherein gesagt habe, sie mache nur die zwei Jährchen. Ihr Ziel: die Partei nach der schönen Kommunalwahl (für die Roten ein Desaster) wieder zu sanieren. Scheinbar hat dies funktioniert?

Mission erfüllt?

Wohl kaum, wenn man sich die Truppe der Sozialisten im Rat einmal anschaut. Da kocht doch jeder sein eigenes Süppchen, völlige Orientierungslosigkeit und Beliebigkeit herrscht dort, getreu dem Motto "wir müssen diesmal dagegen sein, weil wir ja nicht immer dafür sein dürfen!" So stimmten sie dem Haushalt für 2002 nicht zu, mit der Begründung, dass Leverkusen verschuldet sei, aber nicht genügend ausgäbe. Versteh da einer mal die Logik? Die ganze Arbeit und die verkorksten Ideen der SPD stammen von einigen wenigen. Der Rest der Genossen gibt die Gedanken wieder, wie eine kaputte Schallplatte. Die zweite große Nummer, welche die SPD liebt, besteht darin, dass der Geschäftsordnungsantrag gestellt wird und Diskussionen abgewürgt werden.

Machtübergabe

Doch nun soll das Ruder übergeben werden, an den Ratsherrn Michael Schmidt. Wer hier in Leverkusen für ein Mandat Kandidat werden will, das ist klar, muss Vorsitzender sein. Küchler um für den Bundestag aufgestellt zu werden, Mierbach für den Landtag doch für was Schmidt?
Michael Schmidt arbeitet bei einer der Bundesanstalten, die noch in Bonn sind und bald nach Berlin wechseln werden. Das ist das Problem. Wenn er länger hier in Leverkusen aktiv sein will, dann muss er rechtzeitig den Absprung schaffen. Doch wie? Im Sommer 2000 wurde ein Sozialbeigeordneter für Leverkusen gesucht, auf den die SPD das Vorschlagsrecht hatte, weil der ausgeschiedene ebenfalls ein Roter war. Komisch ist, dass Schmidt nicht vorgeschlagen wurde. Dies spricht für die These des ungeordneten Haufens, scheint es für Schmidt doch nicht ausreichend Rückhalt zu geben. Wir zweifeln an dieser Stelle nicht an seiner beruflichen Fähigkeit, doch liegt der Verdacht nah, dass er innerhalb seiner Fraktion nicht gerade eine tragende Rolle spielt. Als er sich dann in Burscheid als Beigeordneter bewarb, dort den Absprung schaffen wollte, hatte er auch kein Glück.

Wohin führt der Weg?

Muss er jetzt Parteivorsitzender werden, um dann für ein Mandat kandidieren zu können? Gute Frage! Es scheint allerdings klar zu sein, dass Schmidt es als neuer im Amt schwer haben wird seine Mannschaft zu formieren. Schämen müsste er sich dafür jedoch nicht, denn das haben andere vor ihm auch nicht geschafft.
Auch raten ihm seine Genossen davon ab, gegen Oberbürgermeister Paul Hebbel zu kandidieren - wie gut die Stimmung auch für die SPD sein mag. Gegen Hebbel könne man nicht gewinnen, er ist bei den Bürgern beliebt und bekannt. Na ja, und er macht ja auch eine gute Politik für Leverkusen, zeigt Präsenz und Flagge für unser Leverkusen.
Was jetzt Schmidts Ziel ist, wo ihm die Zeit doch praktisch davon rennt? Wir werden sehen. Besser : uns wird es wohl nicht erspart bleiben!

M.P.