Leverkusen

Time to say Good Bye

Die pathetische Lobeshymne auf unseren MiWi

Unser Chefredakteur Michael Wilhelm, dessen Kürzel MiWi fast zu einem Markenzeichen oder Künstlernamen geworden ist, gab seinen Posten nach langer Zeit auf. Doch er reiht sich in eine lange Reihe von Chefredakteuren ein, welche die Politeia geführt haben, und das mit nicht zu verachtendem Erfolg.
Doch dafür musste er einen hohen Preis zahlen, denn der Stress als Chefredakteur und die stetigen Auseinandersetzungen mit unfähigen Layoutern, die auf Teufel komm raus keine Schimpfwörter in den Druck gehen lassen wollen, hatte dramatische Folgen. MiWis physisches Alter liegt mittlerweile bei ca. 99 Jahren, die grauen Haare hat er natürlich auch und an Kinder ist gar nicht mehr zu denken. Kurzum, Chefredakteur der Politeia zu sein hat die gleichen Effekte, die der Job als Brennstabputzer im Atomkraftwerk hätte.
Aber man muss MiWi eines zugestehen, ein Punkt, in dem er seine Vorgänger schlägt: Den schwarzen Humor. Über Jahre hatte der Hüter der Moral Gregor Dorlars Schweißperlen auf der Stirn, wenn es darum ging, eine Satire mit MiWi zu verfassen, denn dieser war immer bemüht, mal ein kleines, derbes Schimpfwort wie z.B. Sch...(zensiert) einzubauen.

Doch keine Angst: MiWi wirft nicht gleich alles hin und bleibt der Politeia und der Satire treu, also macht Euch auch in Zukunft auf einen nicht leicht verdaubaren Humor in unserem Heft gefasst. Vermissen werden wir aber sein zeichnerisches Talent, welches so mancher Titelseite der Politeia ein markantes Aussehen gab. Erfolgreich gedrückt hat sich MiWi immer um das Layout, denn weise, wie er ist, wollte er sich wahrscheinlich diesen Stress nicht noch zusätzlich zumuten.
Für einen Lacher gut sind auch seine Parodien von gesellschaftlichen Randgruppen, ob dies nun pöbelnde Thekenbrüder oder Politiker sind, die mit Nonsens glänzen, MiWi kennt sie alle.

M.P.