Politik

Das verpönte Gänsehautfeeling

Wie viel Nationalstolz dürfen wir haben?!

Wenn man allein das Wort "Nationalstolz" nimmt, hat es für viele Menschen in diesem Lande einen braunen Hintergrund. Ja, wenn man zugibt, stolz zu sein ein Deutscher zu sein, wird man doch von den meisten Menschen für einen Rechtsradikalen gehalten. Für ausländerfeindlich, für rechtsextrem.
Doch warum?
Wenn wir über den Atlantik gucken, sehen wir in den USA ein Volk, welches nur so vor Nationalstolz strotzt. An jeder zweiten Ecke hängen "Stars and Stripes", und trotzdem kommt kein Mensch auf dieser Welt auf die Idee, die Amerikaner als rechtsradikal zu bezeichnen. Doch auch ein Blick auf unsere Freunde in der EU genügt, um jede Menge Nationalstolz zu finden. Egal ob Franzosen, Niederländer, Belgier oder Engländer: Sie alle sind stolz auf ihr Land, auf ihre Nation. Und wieder sagt kein Mensch etwas dagegen.
Warum auch? Nur warum dürfen wir Deutsche nicht stolz auf unser Land, auf unsere Geschichte und auf das, was unsere Väter und Großväter geschaffen haben, sein? Klar hat das deutsche Volk im letzten Jahrhundert eine unbeschreibliche Menge an Krieg, Leid, Terror, Verwüstung und Folter über den Kontinent gebracht.
Aber was hat die heutige Generation, die Menschen die heute hier leben, damit zu tun? Hat irgendeiner von uns Juden in die Gaskammer getrieben, Menschen gefoltert, oder sonst irgendeinen kriegerischen Akt vollzogen? Nein! Die beiden Kriege gehören wie das Wirtschaftswunder zur deutschen Geschichte und damit zu jedem von uns. Der einzige Unterschied ist, daß einige von uns noch am Wirtschaftswunder mitgewirkt haben, die wenigsten aber an den beiden Weltkriegen.
Wir können uns doch nicht immerzu schuldig fühlen, obwohl wir gar nichts getan haben! Wichtig ist doch, daß die ältere Generation die Ausmaße und die Folgen des Krieges an die nächste Generation weitergibt. Wir dürfen nicht vergessen, das ist richtig. Wir müssen daraus lernen und alles dafür tun, daß es so etwas nie mehr in Deutschland geben wird! Das sind unsere Aufgaben.
Aber deshalb darf man doch trotzdem stolz darauf sein ein Deutscher zu sein, ohne sich dabei als Faschist, Neonazi oder Rechtsradikaler beschimpfen lassen zu müssen! Deutschland liegt im Herzen Europas, ja ist quasi das Herz von Europa. Das deutsche Volk und seine Regierungen (angefangen bei Konrad Adenauer über Willy Brandt bis Helmut Kohl) haben viel zur Einigung Europas beigetragen.
Viel mehr als manch andere Regierungen wie z.B. die Briten. Das deutsche Volk hat mit Hilfe der Amerikaner innerhalb von zehn Jahren eine mit nichts zu vergleichenden Leistung vollbracht und ein Land, welches in Schutt und Asche lag wieder aufgebaut. Darauf sollen wir nicht stolz sein?
Wer kann uns denn verbieten auf die Leistung unserer Eltern und Großeltern stolz zu sein? Aber es ist ja nicht nur der Stolz auf unsere Nation, den uns unsere Medien und unsere Regierung verbieten wollen. Nein, selbst die etwas kritische Auseinandersetzung mit Ausländern ist ja schon rechtsradikal. Die Kampagne gegen die doppelte Staatsbürgerschaft verführte schon einige Minister, eine demokratische Partei in die braune Ecke zu schieben. Dennoch oder gerade deswegen gewann Roland Koch die Wahl in Hessen. Jürgen Rüttgers versuchte mit dem Satz "Kinder statt Inder" ähnliches, jedoch mit wesentlich weniger Erfolg.
Wieder war der Satz gefährlich und für die Neonazis eine Vorlage. Warum?
Wer über den Satz nachdenkt, kommt zu dem Ergebnis, dass damit lediglich eine bessere Ausbildung im Bereich der Informationstechnik gefordert wird, damit wir Green Cards in Zukunft nicht nötig haben. (Wobei das Thema Zuwanderung wieder ein anderes ist!)
Das nächste Schlagwort, was wieder so rechtsradikal war, ist die "Deutsche Leitkultur". Seltsam. Warum führen die Amerikaner eigentlich so harte Tests durch, bis sie jemanden für längere Zeit in ihr Land lassen und ihm überhaupt erst genehmigen, sich dort aufzuhalten?! Das ist doch nicht rechtsradikal, oder?! Aber wenn gesagt wird, dass Ausländer sich an die deutsche Kultur "halten" sollen, ist das gefährlich.
Unsere ausländischen Mitbürger geben Deutschland eine große, breite Vielfalt, indem sie ein Stück ihrer Kultur hier leben. Doch die Kultur, an die sie sich trotz alledem auch ein Stück weit anpassen müssen, ist die Deutsche! Wenn ein z.B. Türke hier einen Raubüberfall begeht, gehört er für mein Verständnis direkt in sein Heimatland ausgewiesen. Warum soll er denn in ein deutsches Gefängnis? Die größte Bestrafung für wäre doch, wenn man ihn ausweist, weil er nämlich weiß, dass es in türkischen Gefängnissen bedeutend anders zu geht als in unseren.
Also warum ihn hier behalten? Er ist Gast, mißbraucht sein Gastrecht und somit gehört ihm sein Gastrecht entzogen. Wer von uns läßt sich denn privat von seinem Gast beschimpfen, beklauen oder schlagen? Keiner, weil jeder ihn sofort aus dem Haus oder Wohnung schmeißt!
Wenn das Kind (auf den deutschen Staat übertragen würde das dann ein deutscher Staatsbürger sein) die selben Dinge macht, bestraft man es mit Stubenarrest, Taschengeldentzug usw. weil man es nicht vor die Tür setzten kann. Deutsche Straftäter kann man nicht des Landes verweisen, sondern muß sie hier bestrafen. Das ist doch eigentlich recht logisch und müsste jedem einleuchten.
Doch war das jetzt wieder rechtsradikal? Und wenn ja, warum? Jeder Staat geht mit seinen Gästen genauso um und zeigt ihnen die Grenzen. Wir aber dürfen das nicht, weil wir Deutsche sind. Aha! Gut zu wissen!
Trotzdem bleibe ich dabei, daß die deutsche Nationalhymne (und nur die Deutsche Nationalhymne, nicht das vollständige Deutschland-Lied!) mich mit Stolz und einem gewissen Gänsehautfeeling erfüllt! Ja, ich bin stolz darauf, ein Deutscher zu sein, und bin dabei nicht einmal rechtsradikal, sondern einfach nur rechts. Wobei einige in Deutschland diesen gewaltigen Unterschied wohl niemals erkennen werden.

C.M.