Sport

Basketball-Bundesliga käuflich?

Die Cologne 99ers zahlen sich in die erste Liga

Die Cologne 99ers spielen in der nächsten Saison in der Basketball-Bundesliga!
Der Verein stieg jedoch nicht sportlich in die 1.Liga auf (man stieg zwar auf, aber von der Regionalliga in die 2.Liga Nord), sondern tauschte die Lizenz mit den Röhndorf Dragons.
Röhndorfs Clubchef Hansjörg Tamoj scheint sich auf das "Tauschen" der Lizenzen spezialisiert zu haben. Vor zwei Jahren verkaufte er schon die Rechte am Spielbetrieb in der höchsten deutschen Spielklasse nach Frankfurt.
Ich glaube, dass ich für viele Basketballfans spreche, wenn ich sage, dass das eigentlich Betrug ist. Es geht hier nicht mehr um die sportlichen Aufsteiger. Es geht nur um Geld!
Sportlich wäre es gewesen, wenn Rhöndorf auf den Aufstieg verzichtet hätte und stattdessen der zweitplazierte, Quarkenbrück, aufgestiegen wäre.
So aber besitzt Köln mal wieder die Selbstverständlichkeit, sich etwas zu kaufen, was man mit sportlich fairen Mitteln nicht so schnell geschafft hätte.
Schade, dass der Basketball in Deutschland schon so tief gesunken ist, weil es im Endeffekt eine Art Betrug an kleinen Vereinen wie Oldenburg, Bamberg, Ulm oder dem MBC ist!


Kommen wir zurück zu dem Lizenztausch.....
Wenn man nach zwei Jahren ein Fazit in Frankfurt zieht, ist das Vorhaben Basketball in Frankfurt als "Megasportart" misslungen. Ein großer Sponsor mit viel Geld, eine tolle Halle, ein mit sehr guten Spielern gespicktes Team, doch eben KEINE Fans! Wenn 50 Bayer-Fans reichen, um eine 4000 Zuschauer fassende Halle stimmungsmäßig im Griff zu haben, ist das ein Armutszeugnis für den Verein. Nicht für seine Fans, weil die, die da sind und Stimmung machen, ihr bestes geben.
Wenn aber ein Verein in einer Metropole wie Frankfurt es nicht schafft, Menschen zu mobilisieren, weil einfach kein Interesse daran besteht, muss man jedoch ganz klar sagen, dass das Projekt Frankfurt Skyliners gescheitert ist!
Selbst der erste Mann in der BBL, Otto Reintjes, scheute sich davor, das Final Four in Frankfurt stattfinden zu lassen, weil er um die geringe Stimmung des heimischen Publikums wusste.

Nun also Köln

Ehrgeizige Ziele werden da verkündet. Man will in der Köln Arena spielen und mittelfristig einen Schnitt von 12000 Zuschauern erreichen.
Na ja .... den Verantwortlichen in Köln sollte doch klar sein, dass man sich mit viel Geld zwar einen guten Trainer (wahrscheinlich der ehemalige Alba-Coach Svetislav Pesic) und eine gute Mannschaft zusammenkaufen kann, aber nicht Zuschauer.
Die GEW99ers oder Cologne GEWs werden versuchen, sich im nächsten Jahr zwischen die Telekom Baskets Bonn und die Bayer-Basketballer (die Riesen vom Rhein), zu drängen.
Warum merkt man in Köln eigentlich nicht, dass zumindest die Fans sie nicht in der Liga haben wollen?
Was Mut macht, ist, jedoch die Tatsache, dass der Bonner Vertreter, Wolfgang Wiedlich, als einziger Verantwortlicher der BBL-Clubs GEGEN die Aufnahme der Kölner in die BBL stimmte. Glückwunsch! Den Leverkusenern fehlte dazu wohl der "Mut". Man hinterfragte nur ganz kritisch.
Wolfgang Wiedlich zeigte aber den Verantwortlichen in Köln schon mal, was sie nächste Saison zu erwarten haben.
Ich denke, dass es bei aller noch herrschenden Rivalität (die vollkommen normal ist) zwischen Bonnern und Leverkusenern ab dem ersten Spieltag der neuen Spielzeit eine "Zange", bestehend aus Baskets- und Bayer-Fans geben wird, die den GEWs das Leben so schwer wie möglich machen wird!
Köln gehört nicht in die erste Liga, sondern in die ZWEITE! (Das sag ich sowohl als Fan als auch als Verfechter des FAIREN Sportes!)

Rolle der Presse

Die Rolle, die der Kölner Stadt-Anzeiger in der Sache gespielt hat, hat mit einem neutralen Journalismus nichts zu tun! Wer sich in den letzten Wochen manche Artikel durchgelesen hat, wird meine Meinung teilen.
Ein Redakteur, der meines Wissens nur über Basketball schreibt, stellte sich in seinen Artikeln ganz klar auf die Seite der Cologne 99ers. Das eigentlich schlimme daran ist jedoch, dass er sich über die Argumente der Kritiker dieses Lizenztausches lustig machte. So brachte der Sprecher der zweiten Liga (der auch der Vorsitzende eines kleinen Zweitligavereines südlich von Karlsruhe ist) ähnliche Argumente (sportlich nicht fair usw.), wie ich sie auch in diesem Artikel gebracht habe.
Die Reaktion des Stadtanzeigers sah so aus, dass er das in einem Artikel scharf zurück wies und ganz nüchtern feststellte, dass im Oktober zwei NBA Teams in der Kölnarena spielen und nicht in der Halle des kleinen Vereins.
Ich las den Artikel einmal, zweimal und wunderte mich. Da schrieb jemand in einem Stil, dass man a) meinen könnte, er wäre bei den 99ers angestellt, und b) er reagierte dann noch auf Argumente, die für einen NEUTRALEN Beobachter eigentlich recht sinnvoll erscheinen mussten, geradezu beleidigt. Es stellt doch kein Mensch die Kölnarena als Standort für Events wie NBA-Spiele in Frage!
So macht sich der Kölner- Stadt- Anzeiger keine Freunde.
Wenn ich einen nicht lokal begrenzten Sportteil aufschlage, möchte ich doch schon Artikel lesen, die ein neutrales Bild einer Konfliktsituation oder aber einfach nur einen neutralen Spielbericht wiedergeben.
Wenn der Kölner Stadt-Anzeiger sich jedoch weiter in diese Richtung entwickeln sollte und sich nicht ganz schnell in dieser Hinsicht ändert, kann man den "Dauerlesern" dieser Zeitung nur empfehlen, sich demnächst die Rheinische Post zu Gemüte zu führen und damit endlich einen "Köln-unabhängigen" Journalismus zu erleben.

So das war die Kritik an den lokalen Medien, jetzt kommt wieder das wesentliche ... Basketball! Im Moment laufen die Finals zwischen Alba Berlin und den Telekom Baskets Bonn.
Das erste Spiel entschied Alba gegen eine völlig desorientierte Bonner Mannschaft klar 108:78.
Dabei wurden die Bonner auf das übelste auseinander genommen und regelrecht vorgeführt. So schoss Jörg Lüdtke drei Dreier innerhalb einer Minute und ließ den Bonner Anhang verstummen.

In der nächsten Ausgabe wird die Saison dann endgültig vorbei sein. Dann wird es noch einmal einen Saisonrückblick und eventuelle Neuigkeiten über die Riesen vom Rhein geben.
Im August und September habt Ihr dann Ruhe vom Basketball, bevor es im Oktober wieder heißt "Countdown zur Basketballsaison 2001/2002".
Ich freu mich drauf......
Wenn Ihr eine andere oder auch die gleiche Meinung wie ich zum (Kölner) Basketball habt, teilt sie mir doch einfach unter ckm02@gmx.de mit.
Bis die Tage.....man liest sich!

C.M.