Sport

Es geht um die Wurst

Bayer verliert das Pokal-Halbfinale, behauptet aber die Vormachtstellung am Rhein!

It`s Play-Off time. Nachdem die Leistungen der Riesen vom Rhein im März schon unkonstant waren, setzte sich dieser Trend auch im April zunächst fort.
Zwar gewann die Mannschaft von Calvin Oldham am Ostersonntag gegen den hocheingeschätzten MTV Gießen, verlor jedoch eine Woche später im Pokalhalbfinale überraschend gegen den TVG Trier.
Bei Gießen spielte der wiedergenesene Reggie Bassette mit und dominierte klar unter den Brettern, doch Bayer schlug in Form von Mike Hansen, Sascha Lokmanchuck und John Best zurück!
Letzten Endes waren die drei Stützen des Teams maßgeblich an dem deutlichen 20-Punkte-Sieg beteiligt.
Nach dem Spiel waren Fans und Spieler natürlich sehr euphorisch und erwarteten mit Freude das kommende Pokalwochenende.
So antwortete John Best auf die Frage, was denn an besagtem Wochenende möglich sei, dass man den Pokal holen würde und Trier und Frankfurt oder Hagen ganz alt aussehen lassen würde.
Am 21.4. ging es also Richtung Frankfurt.

Niederlage gegen Trier

Doch der hohe Favorit vom Rhein enttäuschte im Halbfinale maßlos und verlor gegen den TVG Trier völlig überraschend aber ebenso verdient mit 83:72.
Dabei war es der so hochgelobte John Best, der das Spiel für Leverkusen verlor. Seine 6 Ballverluste und die dazu kommende Schwäche im Abschluss waren die Hauptgründe für die Niederlage.
Auf der anderen Seite machte der, in Trier noch verletzte, Bernard Thompson ein starkes Spiel. Überragend an diesem Nachmittag war jedoch Charlie Brown.
Konnte Chuck Evans die Kreise des Trierer Aufbauspielers beim Gastspiel in Trier noch stark einschränken, gelang ihm das in diesem wichtigen Spiel nicht. 32 Punkte und 9 Vorlagen standen am Ende des Spiels auf dem Konto von Charlie Brown.
Die 1000 Trier-Fans feierten jedoch am Ende des Spiels nicht nur ihn, sondern auch Sascha Lokmanchuck, der im zweiten Viertel einen 360-Grad-Dunk machen wollte, diesen jedoch auf den Ring setzte.
Insgesamt war es also eine schwache Mannschaftsleistung.
Das am Sonntag stattfindende Spiel um Platz 3 gewannen die Leverkusener jedoch im Duell zweier lustlos wirkender Teams gegen die Opel Skyliners.
Im Finale standen sich der TVG Trier gegen die Zwiebäcke aus Hagen gegenüber.
Von 1000 Trierern und 100 Leverkusenern angetrieben, entschieden Charlie Brown und Co. das Finale für sich und erhöhten damit die Chance auf ein Verbleiben des Teams in der höchsten Deutschen Basketball-Liga.
Denn er ist aufgrund von Problemen des Hauptsponsors Herzogtel in Gefahr geraten. Wobei vor allem die Art und Weise des Ausstieges sehr unfair gegenüber dem Verein und seinen Fans war.
Deshalb schreibe ich auch in diesem Artikel bewusst über den TVG und nicht über Herzogtel!
Eine Woche nach dem blamablen Auftritt in Frankfurt kam es dann in der Bonner Hardtberghalle zum großen Duell der beiden rheinischen Rivalen. Dabei ging es nicht nur um?s Prestige, sondern auch um den so wichtigen zweiten Platz.
3500 Bonner bereiteten den Riesen vom Rhein und ihren 200 mitgereisten Fans einen heißen Empfang.
Die Atmosphäre schien zu wirken. Zur Pause lagen die wacker kämpfenden Leverkusener mit 6 Punkten zurück.
Erst als Mike Hansen im dritten Viertel mit einem 4-Punkte-Spiel erstmalig den Ausgleich erzielte, kam die Hoffnung auf, das Spiel doch noch einmal drehen zu können.
Und es war dem Mann für die wichtigen Punkte in Leverkusen vorbehalten, mit einem 3er 31 Sekunden vor Schluss seine Mannschaft zum ersten mal in dieser Begegnung in Führung zu bringen.
Sein Name: Markku Larkio, seines Zeichens Publikumsliebling und großer Held im letztjährigen Halbfinale gegen Frankfurt.
Mit 31 Sekunden auf der Uhr hatten die Telekom Baskets noch einmal die Chance, die Partie zu ihren Gunsten zu entscheiden. Der Wurf des ansonsten bärenstarken Mike Miller ging jedoch nur an den Ring. Den Rebound holte sich John Best und wurde dabei gefoult.
Trotz des Höllenlärms, welchen die Fans aus Bonn veranstalteten, behielt "Simply the Best" die Nerven und verwandelte beide Freiwürfe. 1,1 Sekunden vor Schluss war dies natürlich die Entscheidung.

Wie in einer schalldichten Kabine

Und auf einmal war es so, als ob man sich in einer schalldichten Kabine befinden würde. 3500 Bonner waren mit einem Mal still und verließen geknickt die Halle, während die Fans und Spieler aus Leverkusen ausgelassen den Sieg feierten und damit die gegnerische Halle zu "ihrem" Tollhaus machten.
Wiederum eine Woche später stand das erste Playoff-Spiel an. Gegner in der ersten Runde waren die Wölfe des MBCs.
Dreimal hatte man das Team aus dem Osten schon besiegt. Doch diesmal ließen sich die Wölfe nicht so einfach mit einer 30-Punkte-Niederlage abfertigen.
Bayer hatte mehr Mühe als erwartet, gewann jedoch dank eines überragenden Sascha Lokmanchuks (24P., 13 Rebounds, 2 Steals und 5 (!) Blocks) mit 83:72.
Das zweite Spiel in Spergau endete mit 99:72 für die Truppe um Kapitän Hutchinson, die damit die Bilanz gegen den MBC auf 5:0 Siege ausbauen konnte.
Spiel drei war (wie üblich) bei Redaktionsschluss noch nicht beendet.
Hoffen wir jedoch, dass es noch mindestens zwei weitere Berichte über die Basketballsaison in der Politeia geben wird und es am Ende mit ganz viel Glück dann doch noch einen Deutschen Meister in Leverkusen geben wird.
Hier noch die anderen Playoff-Stände nach zwei Spielen:
Alba Berlin- Frankfurt Skyliners: 1:1
Telekom Baskets Bonn- Stadt Sport Braunschweig: 2:0
DJK Würzburg- Avitos Gießen: 0:2
In der Abstiegsrunde führt TVG Trier die Tabelle an.
Im Moment sind der SSV Ratiopharm Ulm und die Hamburg Tigers abgestiegen.
Das letzte Wort ist jedoch noch nicht gesprochen. Die Fans des Leverkusener Basketballs, können sich ab dem 19.5. wahrscheinlich auf eine harte und spannende Halbfinalserie gegen die Telekom Baskets Bonn freuen.
Zur Personalplanung für die neue Saison gibt es auch noch etwas zu sagen. Manager Thomas Deuster und Abteilungsleiter Kurt Beck versuchen mit allen Mitteln, die Stars John Best und Sascha Lokmanchuk zu halten.
Dafür sind jedoch noch einige finanzielle Mittel erforderlich, welche nur der Sponsor Bayer bereit stellen kann.
Hoffen wir, dass den Herren des Vorstandes endlich mal klar wird, dass an der Firma Bayer der gesamte Breitensport (sprich Handball, Volleyball, Boxen (Herzlichen Glückwunsch zur Meisterschaft) usw.) in Leverkusen hängt und es für die Vereine und die Menschen in Leverkusen sehr wichtig ist, dass dieses breite Angebot auch erhalten bleibt.
Wer auch immer bei der Firma Bayer daran denkt, sich aus gewissen Sportarten zurück zu ziehen, sollte endlich mal aufwachen und merken, dass es auch noch etwas anderes als Fußball und die Wirtschaftlichkeit einer Sportart gibt!
In diesem Sinne liest man sich in der nächsten Ausgabe der Politeia!

C.M.