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Sport ist Freundschaft

Basketball: Dem schwarzen Dezember folgte ein goldener Januar!

Die Riesen vom Rhein haben ihr Dezember Tief überwunden!!! Zwar startete man mit einer überaus unglücklichen und vermeidbaren Suprolegaue-Niederlage ins neue Jahr, aber im darauf folgenden BBL-Spiel gegen die Frankfurt Skyliners schaffte man endlich wieder einen SIEG!
Das Spiel gegen den italienischen Vertreter Pesaro sah lange Zeit sehr erfolgversprechend aus. Zur Pause führten die Bayer Basketballer dank einer starken Defense mit 17 Punkten. Doch nach der Pause brach das Team um Kapitän Steven Hutchinson total zusammen. Nach einer desolaten und vollkommenden unakzeptablen zweiten Halbzeit verlor man das schon sicher geglaubte Spiel noch mit 5 Punkten.
Nur zwei Tage später erwartete man den Tabellennachbarn aus Frankfurt.

Und dann Frankfurt

Die erste &Uuuml;berraschung kam von dem Leverkusener Coach Calvin Oldham, der nicht Hansi Gnad, sondern Hrovje Henjak in der ersten 5 spielen ließ. Das brachte Leverkusen endlich klare Verhältnisse unterm Korb und Hansi Gnad Ruhe vor der immer lauter werdenden Kritik an ihm. Die aufgrund von Verletzungen und krankheitsbedingten Ausfällen geschwächten Frankfurter traten mit einem "Rumpfteam" von nur 9 Spielern an.
So fehlten mit Kai Nürnberger und Pascal Roller das beste Backcourt-Duo der Liga. Auch der US- Center Walter Palmer musste passen.
Trotzdem kämpften die übrig gebliebenen Spieler um den letztjährigen Topscorer Tyron McCoy und den ehemaligen Leverkusener Gerrit Terdenge wie ein angeschlagener Stier.
Die erste Hälfte konnte die Mannschaft aus der Main-Metropole dann auch sehr, sehr offen gestalten. Angetrieben von Mister McCoy, führten sie zur Pause mit 43:42. Zu diesem Zeitpunkt hatte McCoy bereits 19 Punkte auf seinem Konto. Doch nach der Pause brach eben jener Tyron McCoy, der in der ersten Halbzeit so überragend gespielt hatte, völlig zusammen.
Magere 9 Pünktchen erzielte er in den letzten beiden Vierteln. Gegen eine immer kraftloser werdende Frankfurter Mannschaft hatten die Riesen vom Rhein schließlich keine Probleme, einen ungefährdeten Sieg einzufahren. Vor allem Chuck Evans, John Best und "Sascha" Lokhmanchuck gefielen dabei. So warf Evans 23 Punkte, vergass aber darüber hinaus nicht seine Mitspieler, wie 12 Assists beweisen. John Best war wieder einmal mit 24 Punkten der beste Werfer seines Teams, und auch Sascha Lokhmanchuck zeigte mit 19 Punkten, wie wichtig er für die Leverkusener ist. Hansi Gnad hatte am Schluss zwar nur 4 Punkte, machte aber vor allem in der Defense einen wesentlich verbesserten Eindruck.
Am nächsten Donnerstag gastierte der schwedische Meister aus Lulea (Nord-Schweden) in der W-D-Halle.
Vor nur 600 Zuschauern fuhr Bayer04 endlich den ersten lang ersehnten Suproleague-Heimsieg ein. Es folgte das ewig junge Derby mit den Zwiebäcken von Brandt Hagen. In der unter Basketballfans legendären Itscheland-Halle, herrschte eine super Stimmung. Gut 60 Bayer Fans traten den stimmlichen Vergleich mit 1800 Hagenern an und gewannen diesen auch.
Aber nicht nur die Fans sollten als Sieger dieser Begegnung vom Platz gehen. Nein, auch die Mannschaft um Coach Calvin Oldham erwies sich an diesem Tag als die bessere.
So ließ man den Gegner zwar immer wieder auf 2,3 Punkte rankommen, zeigte aber in diesen entscheidenden Situationen eine verbesserte Defense-Leistung. Das war letzten Endes der Schlüssel zum Erfolg. Die Zwiebäcke rieben sich immer wieder in der Bayer-Defense auf und wurden damit zermürbt.
Nur sechs Tage später stand dann das "Duell der Giganten" auf dem Programm. Denn es hieß: TSV Bayer 04 Leverkusen, Die RIESEN vom Rhein, vs. Telekom Baskets Bonn! Die 4000 Zuschauern (wobei ca. 1500 aus Bonn kamen) ließen die W-D-Halle zu einem wahren Tollhaus werden.
Bonn, als Favorit in die Begegnung gestartet, enttäuschte auf ganzer Linie. So traf Bonns Dreier- Experte Hurl Beechum nur 2 von 13 jenseits der Dreipunktelinie, war aber mit 22 Punkten Topscorer seines Teams. Die so hoch gelobten Mark Miller und MC Mazique fanden hingegen überhaupt nicht zu ihrem Rhythmus.
Bayer ging schnell in Führung und überzeugte durch einen unbändigen Siegeswillen. Die Führung aus dem ersten Viertel geriet zwar kurzeitig in Gefahr, als die Baskets eine Schwächeperiode der Leverkusener ausnutzten und sich bis auf 2 Punkte heran schlichen, aber wie auch in Hagen zeigten die Riesen in dieser wichtigen Phase wieder eine überzeugende Defense-Leistung.
Den endgültigen K.O. versetzte wohl Hansi Gnad den Bonnern. Dieser hatte vorher nichts getroffen. Doch auf einmal stand er frei, völlig frei an der Dreier-Linie und setzte zum Wurf an. Die Zuschauer erschraken, doch er traf.
Ab diesem Zeitpunkt schienen auch die so euphorischen Fans aus Bonn nicht mehr an den Sieg zu glauben.
So war es dann auch. Die Riesen vom Rhein fügten den Telekom Baskets Bonn die erste Niederlage nach 12(!)Siegen in Folge zu.
Überragend dabei waren John "simply the" Best mit 38 Punkten und 9 Rebounds sowie der nur 1,78 Meter gro&aszlig;e Spielmacher Chuck Evans mit 10 Punkten, 11 Vorlagen und 12 (!) Rebounds.
Nach einer Länderspielpause hieß es, sich auf den Pokal zu konzentrieren. Schließlich hatte man mit dem Gast aus Gießen noch eine Rechnung aus dem vergangenen Monat zu begleichen.
Dies taten die Jungs um Kapitän Steven Hutchinson auch. Nach einem hochdramatischen 2. Viertel, in dem man eine 9-Punkte-Führung verschenkte, mit 3 Punkten zurücklag, jedoch mit einer 15-Punkte-Führung in die Pause ging (und das alles in 10 Minuten!), fertigte das Team den Gast aus Hessen mit 88:66 deutlich ab und zog somit ins DBB-Pokal-Viertelfinale ein.
Insgesamt war der Januar zwar ein goldener Monat, jedoch endete er mit einer vollkommen unnötigen Niederlage gegen den türkischen Spitzenclub Efes Istanbul. Vor ca. 2000 Zuschauern (darunter zahlreiche türkische Fans) brachen die Bayer-Basketballer erst im letzten Abschnitt ein und verloren, wie so oft in dieser Saison, mit lediglich 2 (!) Punkten.
Der schönste Satz den ich jedoch an diesem Abend hörte kam von einem Türken.
Ich stand an der Bushaltestelle und wartete erbost auf meinen Bus als er auf mich zukam. Mit dem Satz "Sport ist Freundschaft!" drückte er mir seine Fahne in die Hand. Seinem Ausspruch ist nichts mehr hinzuzufügen!
Sport ist eine außergewöhnliche Möglichkeit, Vorurteile abzubauen. Damit trägt der Sport zu (Völker-) Verständigung unter den Menschen bei und ist somit ein nicht zu ersetzender Teil unserer Gesellschaft.

C.M.