Lifestyle

Sonnenfinsternis 1999

Am 11.08.1999 fand die Sonnenfinsternis in Deutschland statt.
Gegen 12.30 Uhr wurde es im Süden Deutschlands finster.
Auch in Leverkusen war zwischen 12 und 13 Uhr durch auftretende Wolkenlücken die Sonne als Sichel zu sehen. Gegen 12.30 wurde es merklich dunkler, und die Straßenbeleuchtung wurde eingeschaltet.
Einige Schulen im Raum Köln ließen die Schüler um 11.00 Uhr nach Hause gehen, obwohl Regierungspräsident Antwerpes per Erlaß dies nicht erlaubt hatte. Andere Schulen machten Klassenfahrten in die Totalitätszone, und in wieder anderen Schulen liefen Fernseher, an denen man die Übertragungen verfolgen konnte.
Einige "korrekte" Schulen ließen den Unterricht normal weiter laufen.
Große Firmen ließen die Produktion ruhen, damit die Mitarbeiter die Finsternis sehen konnten.


Klassenfahrten zur Totalität

Schon Tage vorher waren sämtliche Entlastungszüge der Deutschen Bundesbahn komplett überlastet.
Auch die unbedingt für die Sonnenbeobachtung notwendigen Schutzbrillen waren nur noch auf dem Schwarzmarkt zu astronomischen Preisen erhältlich.
Und natürlich gab es wie immer auch die "Schwarzseher", die der Meinung waren (und diese Meinung auch lauthals kundtaten), daß die Welt untergehen muß.
Sie drohen mit Flutwellen und Meteoriten.
Ein großer Modemacher meinte sogar, daß die Weltraumstation "MIR" auf Paris stürzt.
Kurz und gut, die Sonnenfinsternis war ein echtes Spektakel.

Sonnenfinsternis


Aber wie kommt es zu einer Finsternis?

Die letzte totale Sonnenfinsternis im Süden Deutschlands fand am 12.05.1706 statt.
Das Spektakel der Sonnenfinsternis tritt im Durchschnitt ein mal im Jahr ein.
Da der Kernschatten jedoch "nur" bis zu 300 km breit werden kann, ist eine Finsternis über einem bestimmten Ort höchst selten.


Aufgereiht wie Perlen

Um eine Sonnenfinsternis überhaupt sehen zu können, müssen Erde, Mond und Sonne aufgereiht wie Perlen im Weltraum hintereinander stehen.
Der Mond ist gegen die scheinbare Sonnenbahn (Ekliptik) geneigt, der Erdtrabant läuft aus diesem Grund meist an der Sonnenscheibe vorbei.
Nur wenn er in einem der beiden Schnittpunkte der Bahnen steht, verdeckt er die Sonne.
Da in Leverkusen leider nicht soviel zu sehen war und auch nicht jeder in die Totalitätszone fahren konnte, ist hier noch ein Bild für alle "Opfer" der Wolken und der "Überlastungszüge".
Es zeigt die verdunkelte Sonne über Frankreich. Außen sieht man ganz deutlich die Korona.


Nächste schon 2001 - in Afrika

Wer über Internetzugang verfügt, kann sich außerdem unter http://www.sonnenfinsternis.de sich weiter zu diesem Thema informieren. Unter anderem ist eine Bildfolge der Sonnenfinsternis über Neunkirchen/Saar anzuklicken.
Wer in naher Zukunft nochmal eine Sonnenfinsternis in Natura erleben möchte, muß dies mit einer Fernreise verbinden: Schon am 21.06.2001 ist in Südwestafrika eine Sonnenfinsternis zu beobachten, bei der die Dunkelphase ca. 5 Minuten dauert. Am 4. Dezember 2002 ist bereits die nächste Finsternis von Angola bis Mocambique zu beobachten. Wer doch nicht soweit reisen möchte, kann in der Osttürkei am 29.03.2006 die Sonne kurzfristig hinter dem Mond verschwinden sehen. Wer dieses Spektakel länger beobachten möchte, muß ins Grenzgebiet zwischen Niger, Tschad und Libyen reisen.

Dominique Rondé / N.L