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!!SPACE STROM!!

NASA plant Solarkraftwerke im Weltraum

Schenkt man den Autoren einer 250-Seiten Studie der Nasa Glauben, so wird in Zukunft unser Haushaltsmixer mit Strom aus dem All versorgt.
Die Installierung von Solaranlagen im Orbit mag zwar zunächst etwas übertrieben erscheinen, angesichts der großen Wüsten auf unserem Planeten, aber die extraterrestrische Stromerzeugung hat einen entscheidenden Vorteil: Eine "round-the-clock" Stromproduktion ist durch die Unabhängigkeit von Wetter und Tageszeit im Weltall möglich.
Dabei ist die Idee eines Solarkraftwerks im All keineswegs neu.

Idee nicht neu

So wurden in den siebziger Jahren, während der ersten großen Ölkrise, schon Überlegungen angestellt, die Sonnenenergie "außerirdisch" zu nutzen. Die Ausführung scheiterte lediglich an dem immensen Kostenaufwand, die die dafür notwendigen Raumflüge nach sich gezogen hätten.
Doch nun, so argumentieren die Befürworter, habe sich eine andere Denkweise in den Köpfen der Menschen festgesetzt: Ökologische Verträglichkeit der Energiegewinnung insbesondere im Bezug auf den Treibhauseffekt, sei heute vorrangig und rechtfertige auch einen höheren Kapitalaufwand.
Auch die weiterentwickelte Technik mache heute und in Zukunft vieles einfacher. So sei es beispielsweise in ein paar Jahren möglich, Sonnensegel zu bauen, die sich im Weltraum selbständig entfalten, was eine "Baukolonne" von Astronauten überflüssig macht.

Turm oder Scheibe?

Richtig interessant wird es wieder, wenn man mal einen Blick auf das eventuelle Aussehen der geplanten Solarwerke wirft:
Die Kreativität kennt keine Grenzen, und so reicht die Formenvielfalt von sternförmigen Gebilden über zeltähnliche Konstruktionen bis hin zu diskusartigen Schöpfungen.
Zwei Konzepte haben nach Meinung der Wissenschaftler die größten Chancen:
Der Sun Tower, in der Gestalt einer kolossalen Sonnenblume, deren "Blütenblätter" mit Solarzellen bestückt sind, soll um den Globus kreisen und die gewonnene Energie in einem gebündeltem Strahl zur Erde senden, der von einer Basis empfangen wird, die vielleicht sogar im Ozean installiert werden soll. Bei einem Durchmesser von 50 Metern soll dieser Turm ungefähr 1 Megawatt Strom liefern.

Solar Disc

Die zweite Variante wäre der Bau einer sogenannten "Solar Disc". Wie aus dem Namen schon ersichtlich handelt es sich um eine Solarzellenscheibe mit einem angedachten Durchmesser von 10 (!) Kilometern. Die Ausbeute soll die gleiche sein wie die von 10 Atomkraftwerken, also ca. 10.000 Megawatt.
Daß das Ganze keine bloße Utopie ist, daran glaubt John Mankins von der NASA fest. Er schätzt, daß in 10 Jahren der erste Sun Tower in den Orbit geschossen werden kann. Die Solar Disc schwebt seiner Einschätzung nach erst in 20 Jahren über unseren Häuptern.

Wie den Strom übertragen?

Forschungsbedarf besteht allerdings noch im Bereich der Energieübertragung. Zwar läßt sich Energie in Form eines Mikrowellenstrahls transportieren, doch ist es fraglich, ob sich auf diese Weise eine Entfernung von mehreren tausend Kilometern überbrücken läßt.
Auch müssen die Kosten für Nutzlastentransporte ins All noch weiter gesenkt werden.
Zusammenfassend läßt sich also mit den Worten von Majestix dem Gallier sagen: Wir brauchen (noch) keine Angst zu haben, "daß uns der Himmel auf den Kopf fällt".

W.S.