Deutsche Rülpser

Dr. Frey: Volksgenossen! Es ist mirrr eine besonderrre Frrreude, an diesem heutigen Tag ein neues Kapitel doitscherrr Geschichte aufzuschlagen ...

Parteigenosse Nr. 4 (PG4): Schlagen?! Fidschis klatschen? Wo?

Dr. Frey (wohlwollend): Ich kann gut verrrstehen, wenn das Jungvolk in unserer Bewegung nach Taten dürrrstet. Noch gilt es, doitschen Boden gegen ausländische Überrrfrrremdung zu verrrteidigen, besonderrrs hier im westlichsten Teil Mitteldoitschlands. Wirrr werrrden nicht eherrr rrruhen, bis die drrrei bolschewistischen Parrrteien aus dem Landtag gefegt sind. Und das ist nurrr derrr Anfang! Denn heute gehörrrt uns Thürrringen -

PG2 (verwirrt): Sachsen-Anhalt!

PG3 (erbost): Der Führer hat immer recht! Wenn der Führer sagt, daß wir in Thüringen gewonnen haben, dann haben wir in Thüringen gewonnen! (mißtrauisch) Was bist du überhaupt für einer? Wo warst du bei unserer Feier am 20. April? Hast du jemals einen Stein ins Schaufenster eines türkischen Geschäftes geschmissen?

PG2: Hab´s versucht, aber bei allen sechs türkischen Geschäften in Sachsen-Anhalt ist es schwer, eine intakte Schaufensterscheibe zu finden ...

Mehrere PGs: Was? Schon sechs? Kein Wunder, daß die Überfremdung hier in Thüringen langsam überhand nimmt! Kaum schmeißt man einen Fidschi raus, kommen zwei Ölaugen nach!

PG2 (mit dem Mute der Verzweiflung): Ich bin mir ziemlich sicher, daß wir hier nicht in Thüringen sind.

Dr. Frey: Parrrteigenossen, wirrr sind hierrr in Doitschland. Was spielt es da für eine Rolle, in welchem Gau dieses schönen Landes wir uns befinden! Ichchchch sage euch, und das nur einmal: Wo ichchch bin, da ist die Parrrtei. Ob wir es nun Thürrringen nennen oder Sachsen-Anhalt ....

Nach zweistündigem Monologisieren hat Dr. Frey die Anwesenden überzeugt, daß man sich in Mitteldoitschland befindet. Für die inzwischen ausgedörrte Kehle nimmt er einen kräftigen Schluck aus einem vor ihm stehenden Glas, hält inne und spuckt den Schluck Coca-Cola angewidert auf den neben ihm sitzenden PG10.

Dr. Frey: Sch... Besatzerrrbrrrause! Kaum sind die Wodkasäufer weg, kommen die Kaugummifrrresser hinterher!

Alle spucken angewidert in den Raum.

Dr. Frey: (nach Blick auf die Uhr) Parteigenossen, es ist an der Zeit, für das leibliche Wohl zu sorrrgen. So laßt uns nun gemeinsam zurrr Mittagspause schrrreiten.

Die Sitzung wird kurzzeitig unterbrochen. Für die Parteigenossen werden Sauerkraut, Bockwurst, Bier und andere deutsche Spezialitäten hereingebracht. Nur PG2, dem Bockwurst und Sauerkraut überhaupt nicht munden, bestellt mit seinem tragbaren schnurlosen Fernsprecher (von Bolschewisten auch Handy genannt) etwas anderes.

Nach der Mittagspause.

Dr. Frey: ... und ich sage euch, die anderrren Parrteien werden uns nach unserrrem triumphalen Einzug in den Landtag von .... Magdeburg ... bekämpfen. Aber die internationale Verrrschwörung gegen uns wirrrd zerrrschellen an den Räderrrn des doitschen Volkswagens! Aber das ist errrst der Anfang. Wirrr werrrden sie schlagen, schlagen, schlagen -

Die Tür öffnet sich. Ein besonders italienischer Mitarbeiter des Pizzaservice "Ravioli" (vgl. POLITEIA 167) tritt ein.

PG11: Ja was macht denn der Kümmel hier?

Giacomo: Italiener bitte. Hier kam eine Bestellung über eine Pizza Frutti di Mare. Für wen, bitte?

PG4: Kanaken raus! Die nehmen uns doch nur die Arbeitsplätze und die Frauen weg!

Giacomo: Verdammt, ich habe hier einen Auftrag. (zückt sein Notizbuch) Hier steht: Eine Pizza an die Faschisten. Also, für wen?

(Niemand meldet sich)

Dr. Frey: Parteigenossen, ich weiß nicht, werrr diesen Tomatenkuchen bestellt hat. (Alle zischen, buhen und pfeifen) Aberrr ich weiß eins: Die Wiederrrbelebung der Achse Berrrlin-Rom steht ganz oben auf unserrrerrr Liste. Laßt uns unserrren italienischen Kampfgenossen herzlich in unserrrerrr Rrrunde willkommen heißen -

Giacomo: Ich weiß nur eins: Ich krieg von irgend jemandem hier zehn Mark für diese Pizza - (wird auf einen Schlag mit Zehn-Mark-Scheinen bombardiert und geht kopfschüttelnd ab )

Alle stürzen sich wie die Hyänen auf die Pizza, von der nichts mehr übrigbleibt.

Dr. Frey: Wo war ich stehengeblieben?

Wolf: "Schlagen, schlagen, schlagen", mein Parteiführer.

Dr. Frey: Ah ja. Schlagen müssen wir eine Brrrücke zu unserem Prrrogramm für die nächsten Jahre hier in Thürrringen. Laßt es uns nun gemeinsam durchgehen.

Wolf: Aaaaach-tung!

Alle springen auf und gehen in Habachtstellung.

Dr. Frey: Als wichtigsten, ja wirrrklich alles überwölbenden Punkt: Doitschland muß wiederrr doitsch werrrden. Und solange gute doitsche Männerrr dafür Diäten kassierrren, sollen sie das auch tun! Wir werrrden diesen bolschewistischen Staat schlagen, schlagen, schlagen, wo es nurrr geht, besonderrrs aber bei der Errrstattung von Kosten, die nicht angefallen sind. Desweiterrren forrrdere ich ultimativ: Errrstens: Das amerrikanische Kapital in Doitschland muß gerrrmanisierrrt werrrden. Der Hamburrrger muß wieder doitsch werrrden! Kampf den Systemgastrrronomieketten! Zweitens: Unserrre klassische, errrfolgrrreiche Forrrderrrung: Ausländerrr rrraus! Drittens: Es kann nicht angehen, daß junge Doitsche von den Bolschewisten eingekerrrkerrrt werden, nur weil sie Asylantenheime angezündet haben! Frrreiheit fürrr unserrre Volksgenossen, die aus politische Grrründen inhaftierrrt sind! Laßt uns eine Schweigeminute fürrr sie einlegen! (Nach einer Minute, die nur durch einige von der Bockwurst hervorgerufene deutsche Rülpser unterbrochen wurde) Und schließlich, als letzten und entscheidenden Punkt: Telefonierrrverrrbot für Ausländerrr in Doitschland währrrend des grrroßen Prrreises des Schlagerrrs in Eurrropa! Es kann nicht angehen, daß Molukken und Osmanen dafür sorrrgen, daß die Türrrkei zwölf Punkte errrhält!