Leverkusen

CaLevornia:

Es ist wirklich ein SPAßbad

Ich konnte nie verstehen, warum manche Menschen zum Baden sehr gerne nach Opladen kamen. Doch seitdem ich in der neusten Errungenschaft Leverkusens war, kann ich verstehen, was so toll am Opladener Hallenbad ist. Es hat ein großes Plus gegenüber dem Calevornia: Man kann dort vernünftig schwimmen und auch mal einen Kopfsprung wagen. (Im Calevornia gibt es noch nicht einmal ein 1-Meter-Sprungbrett.)

Saftig...

sind im Calevornia höchstens die Preise für ein "gutes" Mittagessen. 4 DM für eine Pommes mit Ketchup. Das hört sich zwar noch ganz gut an, doch der nichtsahnende Käufer wird überrascht sein, was er für seine 4 DM bekommt: 20 Pommes, wobei der Ketchup gerade mal für 10 Pommes reicht.
Aber auch das wird der Kunde mehr schlecht als recht verkraften können, da man sich nachmittags noch ein belegtes Brötchen kaufen kann. Ich ging also gegen Abend zum Buffet und schaute mir die Preisschilder an: 1 belegtes Brötchen 1,50 DM . Unter dem Preisschild lagen auch belegte Brötchen. Die Brötchen waren ziemlich groß. Endlich mal etwas zu einem humanen Preis?
Weit gefehlt! Das Brötchen, das ich mir nahm, kostete nämlich 5 DM (laut Verkäuferin sollte es ein Baguette-Brötchen sein, und die kosten auch gleich 3,50 DM mehr). Nachdem ich dann ca. 5 Minuten lang mit der Verkäuferin darüber debattiert hatte, daß mein Brötchen auf keinen Fall ein Baguette-Brötchen sein kann (die Debatte verlor ich natürlich), wollte ich zum gemütlichen Teil des Tages übergehen.

Klein aber fein

Nach diesem Vorsatz handelten anscheinend die Konstrukteure dieses Bades: Der Whirlpool ist viel zu klein geraten (höchstens fünf Personen haben Platz drin), das Dampfbad ist ebenfalls zu klein (theoretisch würden vierzehn Personen reinpassen, aber da die Belüftung nicht gut ist, bekommt man schon zu zehnt Atembeschwerden) und Sauna kostet Aufpreis .... (das ist allerdings in fast jedem Schwimmbad so).
Als Zumutung kann man das Sole-Bad bezeichnen: Es ist zwar angenehm, darin zu sitzen, doch ist es keinesfalls angenehm, wenn 5 Meter vom Beckenrand entfernt die Bauarbeiter rumhantieren.
Nun gut, schwimmt man halt im normalen Becken seine Bahnen. Dieses war aber unmöglich, da das Becken erstens kleiner als gewohnt ist und weil zweitens eine riesengroße, aufblasbare Robbe das Becken den halben Nachmittag lang versperrte. Zweifellos eine Attraktion für die Kids, doch nicht für uns schwimmbegabte Kunden.

Zum Schluß...

wollte ich mir, wie ich es bei jedem Badbesuch mache, die Füße mit einem Antifußpilzmittel desinfizieren. Ich fand aber die Sprühanlagen nicht, und so fragte ich am Eingangsschalter nach. Dort bekam ich die Antwort , daß es solche Sprühanlagen im Calevornia nicht gibt, und wenn ich mir unbedingt die Füße desinfizieren müsse, sollte ich doch meine Füße zu Hause in warmes Wasser mit Salz stellen (das war Originalton!). Das hilft genau so gut gegen Fußpilz.
Meine gute Stimmung war spätestens dann weg, als ich mich in den viel zu kleinen Kabinen in meine Sachen zwängte und ich auch noch 20 DM für diesen mehr oder weniger bescheidenen Tag bezahlen mußte. Eine gute Sache hatte dieser Tag aber trotzdem: Ich weiß jetzt, in welches Schwimmbad ich das nächste Mal auf gar keinen Fall gehen werde, wenn ich mal wieder schwimmen möchte: Garantiert nicht ins Calevornia!!!

Andreas Wuttke